Mainzischen landrechtes tit. 29, § 1, s. 54 gehen die grundzinssen verloren, wenn sie in 30 jaren nicht gefodert worden sind. Sie sollen alle 20 ja- re erneuert werden, § 2.
§ 1936
von den hau- bergen.
Jn den benachbarten Nassauischen, und an- dern landen, in dem grunde Bur- und Seelbache, hat man die hauberge (§ 1785). Sie gehören bald weltlichen, adelichen, bald den geistlichen zu; daher finden sich adeliche, und pfarr-hauberge im Burbacher grunde. Die erste heissen auch jun- kern-güter. Sie werden verpachtet, und zwar gegen einen järlichen heuerzinß an früchten, und andern sachen. Vermöge eines auf 6 jare über den zu Wallbach befindlichen adelichen Quaden- hof im grunde Burbach gestifteten maierbrifes vom 17ten febr. 1733 sollten die beständer, ausser den früchten, und andern sachen, am korne, und ha- fer, welche sie alljärlich auf Martini, bei verlust der leihe, lifern mußten, noch erlegen: 1) am vorheuer 5 fl. 15 albus, den gulden zu 24 albus, und den albus zu 9 Pf., 2) weinkauf [1]6 albus, 3) schreibegelt 8 alb. Von den haubergen woll- ten noch die Bauermeisterische erben die 4te garbe, und das holz in natur, oder dessen wert, von den beständern haben. Die pachter wäneten: daß der leihbrif auch sich auf die hauberge erstrecke, und sie davon nichts besonders zu leisten pflichtig wä- ren; allein die kläger versezeten dargegen: daß die hauberge im leihbrife, wegen irer langsamen nu- zungen vom 13ten biß zum 18ten jare, nicht hät- ten eingetragen, noch ein pachtzinß bestimmet wer- den können; sondern der grundesbrauch die 4te garbe, und das holz in natur, oder dessen wert, im falle sie gescharret, oder gehacket, und die nu-
zungen
II buch, XLIX haubtſtuͤck,
Mainziſchen landrechtes tit. 29, § 1, ſ. 54 gehen die grundzinſſen verloren, wenn ſie in 30 jaren nicht gefodert worden ſind. Sie ſollen alle 20 ja- re erneuert werden, § 2.
§ 1936
von den hau- bergen.
Jn den benachbarten Naſſauiſchen, und an- dern landen, in dem grunde Bur- und Seelbache, hat man die hauberge (§ 1785). Sie gehoͤren bald weltlichen, adelichen, bald den geiſtlichen zu; daher finden ſich adeliche, und pfarr-hauberge im Burbacher grunde. Die erſte heiſſen auch jun- kern-guͤter. Sie werden verpachtet, und zwar gegen einen jaͤrlichen heuerzinß an fruͤchten, und andern ſachen. Vermoͤge eines auf 6 jare uͤber den zu Wallbach befindlichen adelichen Quaden- hof im grunde Burbach geſtifteten maierbrifes vom 17ten febr. 1733 ſollten die beſtaͤnder, auſſer den fruͤchten, und andern ſachen, am korne, und ha- fer, welche ſie alljaͤrlich auf Martini, bei verluſt der leihe, lifern mußten, noch erlegen: 1) am vorheuer 5 fl. 15 albus, den gulden zu 24 albus, und den albus zu 9 Pf., 2) weinkauf [1]6 albus, 3) ſchreibegelt 8 alb. Von den haubergen woll- ten noch die Bauermeiſteriſche erben die 4te garbe, und das holz in natur, oder deſſen wert, von den beſtaͤndern haben. Die pachter waͤneten: daß der leihbrif auch ſich auf die hauberge erſtrecke, und ſie davon nichts beſonders zu leiſten pflichtig waͤ- ren; allein die klaͤger verſezeten dargegen: daß die hauberge im leihbrife, wegen irer langſamen nu- zungen vom 13ten biß zum 18ten jare, nicht haͤt- ten eingetragen, noch ein pachtzinß beſtimmet wer- den koͤnnen; ſondern der grundesbrauch die 4te garbe, und das holz in natur, oder deſſen wert, im falle ſie geſcharret, oder gehacket, und die nu-
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II buch, XLIX haubtſtuͤck,
Mainziſchen landrechtes tit. 29, § 1, ſ. 54 gehen
die grundzinſſen verloren, wenn ſie in 30 jaren
nicht gefodert worden ſind. Sie ſollen alle 20 ja-
re erneuert werden, § 2.
§ 1936
Jn den benachbarten Naſſauiſchen, und an-
dern landen, in dem grunde Bur- und Seelbache,
hat man die hauberge (§ 1785). Sie gehoͤren
bald weltlichen, adelichen, bald den geiſtlichen zu;
daher finden ſich adeliche, und pfarr-hauberge im
Burbacher grunde. Die erſte heiſſen auch jun-
kern-guͤter. Sie werden verpachtet, und zwar
gegen einen jaͤrlichen heuerzinß an fruͤchten, und
andern ſachen. Vermoͤge eines auf 6 jare uͤber
den zu Wallbach befindlichen adelichen Quaden-
hof im grunde Burbach geſtifteten maierbrifes vom
17ten febr. 1733 ſollten die beſtaͤnder, auſſer den
fruͤchten, und andern ſachen, am korne, und ha-
fer, welche ſie alljaͤrlich auf Martini, bei verluſt
der leihe, lifern mußten, noch erlegen: 1) am
vorheuer 5 fl. 15 albus, den gulden zu 24 albus,
und den albus zu 9 Pf., 2) weinkauf 16 albus,
3) ſchreibegelt 8 alb. Von den haubergen woll-
ten noch die Bauermeiſteriſche erben die 4te garbe,
und das holz in natur, oder deſſen wert, von den
beſtaͤndern haben. Die pachter waͤneten: daß
der leihbrif auch ſich auf die hauberge erſtrecke, und
ſie davon nichts beſonders zu leiſten pflichtig waͤ-
ren; allein die klaͤger verſezeten dargegen: daß die
hauberge im leihbrife, wegen irer langſamen nu-
zungen vom 13ten biß zum 18ten jare, nicht haͤt-
ten eingetragen, noch ein pachtzinß beſtimmet wer-
den koͤnnen; ſondern der grundesbrauch die 4te
garbe, und das holz in natur, oder deſſen wert,
im falle ſie geſcharret, oder gehacket, und die nu-
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Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 3. Frankfurt (Main), 1767, S. 844. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit03_1767/868>, abgerufen am 21.11.2024.
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