Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 3. Frankfurt (Main), 1767.

Bild:
<< vorherige Seite

II buch, XLIX haubtstück,
sedel- acker-höfe, hofgüter, hubhöfe, huben- hufen-
güter, freihöfe (§ 1933 des 1ten th.) z. e. im Hal-
berstädtischen, zu Derenburg etc stats- und reise-
geographie im VIIten bande s. 680, schwaid- klo-
ster-höfe, Wehner unter dem worte: schwaid rc
s. 437. Die Reichsstadt Rotweil hat ire beson-
deren maierhöfe. Der herr besezet den hof, der
pachter maiert ihn ab. Sie stehen auch wohl un-
ter eigenen gerichten; daher kommen die hofgedin-
ge, dinghöfe, hubgerichte, laetbänke im herzogtume
Jülich, und der grafschaft Bergen etc (§ 1949, §
1950 des 1ten th.), Herm. Adolf Meinders de
iudiciis centen.
1715, 4t, cap. 7 § 21 s. 184 fg.,
Heinr. Hildebrand de concursu domini vogteiae et
emphyteus. circa vnum idemque praedium,
Altd.
1707, 4t, cap. 1 § 7 s. 11, und de iurisdictione
emphyteusi Germ. annexa,
eb. 1720. Hofslobe-
linge sind geschworne beisizer der hövischen gerich-
te, von Steinen T. I s. 1531. Die grafen von
Winzenburg, im Hildesheimischen, haben vormals
einigen von adel bei irem schlosse im felde freie burg-
mannshöfe, mit burgmannsfreiheit erteilet.

§ 1905
von der be-
schaffenheit der
dauergüter.

Wegen der bauergüter lässet sich zwar keine
allgemeine regel geben, noch ein durchgehendes ur-
teil fällen, da sie auf mancherlei weise befunden
werden; iedoch seze ich dise regel, was § 1901 vor-
aus gesezet worden ist, zum grunde: die bauergü-
ter sind eine teutsche pachtart, und der inhaber hat
im zweiffel kein erbrecht wie in sachen Mertels, zu
Stauzenbach, wider den Schenk zu Schweinsberg,
ich ausgefüret habe, worauf die löbliche juristen-
facultaet in Giessen auch gesprochen, und das hof-
gericht zu Mainz, imgleichen dasiges revisionsge-
richt sotanes urtel bestätiget haben, daß nämlich

die

II buch, XLIX haubtſtuͤck,
ſedel- acker-hoͤfe, hofguͤter, hubhoͤfe, huben- hufen-
guͤter, freihoͤfe (§ 1933 des 1ten th.) z. e. im Hal-
berſtaͤdtiſchen, zu Derenburg ꝛc ſtats- und reiſe-
geographie im VIIten bande ſ. 680, ſchwaid- klo-
ſter-hoͤfe, Wehner unter dem worte: ſchwaid ꝛc
ſ. 437. Die Reichsſtadt Rotweil hat ire beſon-
deren maierhoͤfe. Der herr beſezet den hof, der
pachter maiert ihn ab. Sie ſtehen auch wohl un-
ter eigenen gerichten; daher kommen die hofgedin-
ge, dinghoͤfe, hubgerichte, laetbaͤnke im herzogtume
Juͤlich, und der grafſchaft Bergen ꝛc (§ 1949, §
1950 des 1ten th.), Herm. Adolf Meinders de
iudiciis centen.
1715, 4t, cap. 7 § 21 ſ. 184 fg.,
Heinr. Hildebrand de concurſu domini vogteiae et
emphyteuſ. circa vnum idemque praedium,
Altd.
1707, 4t, cap. 1 § 7 ſ. 11, und de iurisdictione
emphyteuſi Germ. annexa,
eb. 1720. Hofslobe-
linge ſind geſchworne beiſizer der hoͤviſchen gerich-
te, von Steinen T. I ſ. 1531. Die grafen von
Winzenburg, im Hildesheimiſchen, haben vormals
einigen von adel bei irem ſchloſſe im felde freie burg-
mannshoͤfe, mit burgmannsfreiheit erteilet.

§ 1905
von der be-
ſchaffenheit der
dauerguͤter.

Wegen der bauerguͤter laͤſſet ſich zwar keine
allgemeine regel geben, noch ein durchgehendes ur-
teil faͤllen, da ſie auf mancherlei weiſe befunden
werden; iedoch ſeze ich diſe regel, was § 1901 vor-
aus geſezet worden iſt, zum grunde: die bauerguͤ-
ter ſind eine teutſche pachtart, und der inhaber hat
im zweiffel kein erbrecht wie in ſachen Mertels, zu
Stauzenbach, wider den Schenk zu Schweinsberg,
ich ausgefuͤret habe, worauf die loͤbliche juriſten-
facultaet in Gieſſen auch geſprochen, und das hof-
gericht zu Mainz, imgleichen daſiges reviſionsge-
richt ſotanes urtel beſtaͤtiget haben, daß naͤmlich

die
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0858" n="834"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b"><hi rendition="#aq">II</hi> buch, <hi rendition="#aq">XLIX</hi> haubt&#x017F;tu&#x0364;ck,</hi></fw><lb/>
&#x017F;edel- acker-ho&#x0364;fe, hofgu&#x0364;ter, hubho&#x0364;fe, huben- hufen-<lb/>
gu&#x0364;ter, freiho&#x0364;fe (§ 1933 des 1ten th.) z. e. im Hal-<lb/>
ber&#x017F;ta&#x0364;dti&#x017F;chen, zu Derenburg &#xA75B;c &#x017F;tats- und rei&#x017F;e-<lb/>
geographie im <hi rendition="#aq">VII</hi>ten bande &#x017F;. 680, &#x017F;chwaid- klo-<lb/>
&#x017F;ter-ho&#x0364;fe, <hi rendition="#fr">Wehner</hi> unter dem worte: <hi rendition="#fr">&#x017F;chwaid</hi> &#xA75B;c<lb/>
&#x017F;. 437. Die Reichs&#x017F;tadt Rotweil hat ire be&#x017F;on-<lb/>
deren maierho&#x0364;fe. Der herr be&#x017F;ezet den hof, der<lb/>
pachter maiert ihn ab. Sie &#x017F;tehen auch wohl un-<lb/>
ter eigenen gerichten; daher kommen die hofgedin-<lb/>
ge, dingho&#x0364;fe, hubgerichte, laetba&#x0364;nke im herzogtume<lb/>
Ju&#x0364;lich, und der graf&#x017F;chaft Bergen &#xA75B;c (§ 1949, §<lb/>
1950 des 1ten th.), <hi rendition="#fr">Herm. Adolf Meinders</hi> <hi rendition="#aq">de<lb/>
iudiciis centen.</hi> 1715, 4t, <hi rendition="#aq">cap.</hi> 7 § 21 &#x017F;. 184 fg.,<lb/><hi rendition="#fr">Heinr. Hildebrand</hi> <hi rendition="#aq">de concur&#x017F;u domini vogteiae et<lb/>
emphyteu&#x017F;. circa vnum idemque praedium,</hi> Altd.<lb/>
1707, 4t, <hi rendition="#aq">cap.</hi> 1 § 7 &#x017F;. 11, und <hi rendition="#aq">de iurisdictione<lb/>
emphyteu&#x017F;i Germ. annexa,</hi> <hi rendition="#fr">eb.</hi> 1720. Hofslobe-<lb/>
linge &#x017F;ind ge&#x017F;chworne bei&#x017F;izer der ho&#x0364;vi&#x017F;chen gerich-<lb/>
te, <hi rendition="#fr">von Steinen</hi> <hi rendition="#aq">T. I</hi> &#x017F;. 1531. Die grafen von<lb/>
Winzenburg, im Hildesheimi&#x017F;chen, haben vormals<lb/>
einigen von adel bei irem &#x017F;chlo&#x017F;&#x017F;e im felde freie burg-<lb/>
mannsho&#x0364;fe, mit burgmannsfreiheit erteilet.</p>
        </div><lb/>
        <div n="2">
          <head>§ 1905</head><lb/>
          <note place="left">von der be-<lb/>
&#x017F;chaffenheit der<lb/>
dauergu&#x0364;ter.</note>
          <p>Wegen der bauergu&#x0364;ter la&#x0364;&#x017F;&#x017F;et &#x017F;ich zwar keine<lb/>
allgemeine regel geben, noch ein durchgehendes ur-<lb/>
teil fa&#x0364;llen, da &#x017F;ie auf mancherlei wei&#x017F;e befunden<lb/>
werden; iedoch &#x017F;eze ich di&#x017F;e regel, was § 1901 vor-<lb/>
aus ge&#x017F;ezet worden i&#x017F;t, zum grunde: die bauergu&#x0364;-<lb/>
ter &#x017F;ind eine teut&#x017F;che pachtart, und der inhaber hat<lb/>
im zweiffel kein erbrecht wie in &#x017F;achen Mertels, zu<lb/>
Stauzenbach, wider den Schenk zu Schweinsberg,<lb/>
ich ausgefu&#x0364;ret habe, worauf die lo&#x0364;bliche juri&#x017F;ten-<lb/>
facultaet in Gie&#x017F;&#x017F;en auch ge&#x017F;prochen, und das hof-<lb/>
gericht zu Mainz, imgleichen da&#x017F;iges revi&#x017F;ionsge-<lb/>
richt &#x017F;otanes urtel be&#x017F;ta&#x0364;tiget haben, daß na&#x0364;mlich<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">die</fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[834/0858] II buch, XLIX haubtſtuͤck, ſedel- acker-hoͤfe, hofguͤter, hubhoͤfe, huben- hufen- guͤter, freihoͤfe (§ 1933 des 1ten th.) z. e. im Hal- berſtaͤdtiſchen, zu Derenburg ꝛc ſtats- und reiſe- geographie im VIIten bande ſ. 680, ſchwaid- klo- ſter-hoͤfe, Wehner unter dem worte: ſchwaid ꝛc ſ. 437. Die Reichsſtadt Rotweil hat ire beſon- deren maierhoͤfe. Der herr beſezet den hof, der pachter maiert ihn ab. Sie ſtehen auch wohl un- ter eigenen gerichten; daher kommen die hofgedin- ge, dinghoͤfe, hubgerichte, laetbaͤnke im herzogtume Juͤlich, und der grafſchaft Bergen ꝛc (§ 1949, § 1950 des 1ten th.), Herm. Adolf Meinders de iudiciis centen. 1715, 4t, cap. 7 § 21 ſ. 184 fg., Heinr. Hildebrand de concurſu domini vogteiae et emphyteuſ. circa vnum idemque praedium, Altd. 1707, 4t, cap. 1 § 7 ſ. 11, und de iurisdictione emphyteuſi Germ. annexa, eb. 1720. Hofslobe- linge ſind geſchworne beiſizer der hoͤviſchen gerich- te, von Steinen T. I ſ. 1531. Die grafen von Winzenburg, im Hildesheimiſchen, haben vormals einigen von adel bei irem ſchloſſe im felde freie burg- mannshoͤfe, mit burgmannsfreiheit erteilet. § 1905 Wegen der bauerguͤter laͤſſet ſich zwar keine allgemeine regel geben, noch ein durchgehendes ur- teil faͤllen, da ſie auf mancherlei weiſe befunden werden; iedoch ſeze ich diſe regel, was § 1901 vor- aus geſezet worden iſt, zum grunde: die bauerguͤ- ter ſind eine teutſche pachtart, und der inhaber hat im zweiffel kein erbrecht wie in ſachen Mertels, zu Stauzenbach, wider den Schenk zu Schweinsberg, ich ausgefuͤret habe, worauf die loͤbliche juriſten- facultaet in Gieſſen auch geſprochen, und das hof- gericht zu Mainz, imgleichen daſiges reviſionsge- richt ſotanes urtel beſtaͤtiget haben, daß naͤmlich die

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit03_1767
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit03_1767/858
Zitationshilfe: Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 3. Frankfurt (Main), 1767, S. 834. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit03_1767/858>, abgerufen am 30.12.2024.