Die flüsse treten jeweilen aus; mithin eräugetvon den üb[er-] schwemmun- gen. sich hirbei ein übergang, oder eine überschwem- mung. Dise wird in die zeitige, und beständige eingeteilet. Dahir entstehet die frage: wem ge- höret dergleichen überschwemmetes land? Man hat dabei einen unterschid zu machen: ob hofnung da ist: daß man das wasser wider, bald durch kunst, bald auf andere weise, ableiten könne, oder dasselbe nach, und nach wider abzihen, auch ver- trocknen werde, oder keine hofnung übrig bleibet? Jm ersten falle lässet man es dem vorigen besizer, und eigentümer; ob er gleich zeither die nuzungen hat entberen müssen, Meurer am a. o. s. 10, § 11; im andern falle aber wird es dem oberen zugeschriben; wobei dann auch die steuern, und andere abgaben wegfallen; allein die untertanen dürfen auf dergleichen überschwemmeten lande kei- ne wilde enten schüssen; sihe jedoch den Heinr. Linkde iuribus flumin. Jena 1670, 4t, cap. III, thes. 2. Jm übrigen ist dem oberen unbenom- men: an solchen öffentlichen flüssen die dämme zu erhöhen, Linkcap. II, th. 38. Jn wie weit aber es für eine entsezung anzusehen ist: den damm ei- nes baches durchzustechen, und das wasser in sei- nen graben eigenmächtig zu leiten, ist in den von Cramerischen beiträgen, IIIten th., 4ten abh., s. 13 fgg. bemerket.
Von dem strandrechte, und dem ufer. § 1850
Nach den teutschen grundsäzen ist dises recht weder barbarisch, noch gottlos (§ 118), noch sind die leute, welche die verunglücketen sachen aufge- fangen haben, als räuber anzusehen gewesen, wie
einige
IIITeil. E e e
und deſſen gattungen.
§ 1849
Die fluͤſſe treten jeweilen aus; mithin eraͤugetvon den uͤb[er-] ſchwemmun- gen. ſich hirbei ein uͤbergang, oder eine uͤberſchwem- mung. Diſe wird in die zeitige, und beſtaͤndige eingeteilet. Dahir entſtehet die frage: wem ge- hoͤret dergleichen uͤberſchwemmetes land? Man hat dabei einen unterſchid zu machen: ob hofnung da iſt: daß man das waſſer wider, bald durch kunſt, bald auf andere weiſe, ableiten koͤnne, oder daſſelbe nach, und nach wider abzihen, auch ver- trocknen werde, oder keine hofnung uͤbrig bleibet? Jm erſten falle laͤſſet man es dem vorigen beſizer, und eigentuͤmer; ob er gleich zeither die nuzungen hat entberen muͤſſen, Meurer am a. o. ſ. 10, § 11; im andern falle aber wird es dem oberen zugeſchriben; wobei dann auch die ſteuern, und andere abgaben wegfallen; allein die untertanen duͤrfen auf dergleichen uͤberſchwemmeten lande kei- ne wilde enten ſchuͤſſen; ſihe jedoch den Heinr. Linkde iuribus flumin. Jena 1670, 4t, cap. III, theſ. 2. Jm uͤbrigen iſt dem oberen unbenom- men: an ſolchen oͤffentlichen fluͤſſen die daͤmme zu erhoͤhen, Linkcap. II, th. 38. Jn wie weit aber es fuͤr eine entſezung anzuſehen iſt: den damm ei- nes baches durchzuſtechen, und das waſſer in ſei- nen graben eigenmaͤchtig zu leiten, iſt in den von Crameriſchen beitraͤgen, IIIten th., 4ten abh., ſ. 13 fgg. bemerket.
Von dem ſtrandrechte, und dem ufer. § 1850
Nach den teutſchen grundſaͤzen iſt diſes recht weder barbariſch, noch gottlos (§ 118), noch ſind die leute, welche die verungluͤcketen ſachen aufge- fangen haben, als raͤuber anzuſehen geweſen, wie
einige
IIITeil. E e e
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und deſſen gattungen.
§ 1849
Die fluͤſſe treten jeweilen aus; mithin eraͤuget
ſich hirbei ein uͤbergang, oder eine uͤberſchwem-
mung. Diſe wird in die zeitige, und beſtaͤndige
eingeteilet. Dahir entſtehet die frage: wem ge-
hoͤret dergleichen uͤberſchwemmetes land? Man
hat dabei einen unterſchid zu machen: ob hofnung
da iſt: daß man das waſſer wider, bald durch
kunſt, bald auf andere weiſe, ableiten koͤnne, oder
daſſelbe nach, und nach wider abzihen, auch ver-
trocknen werde, oder keine hofnung uͤbrig bleibet?
Jm erſten falle laͤſſet man es dem vorigen beſizer,
und eigentuͤmer; ob er gleich zeither die nuzungen
hat entberen muͤſſen, Meurer am a. o. ſ. 10,
§ 11; im andern falle aber wird es dem oberen
zugeſchriben; wobei dann auch die ſteuern, und
andere abgaben wegfallen; allein die untertanen
duͤrfen auf dergleichen uͤberſchwemmeten lande kei-
ne wilde enten ſchuͤſſen; ſihe jedoch den Heinr.
Link de iuribus flumin. Jena 1670, 4t, cap. III,
theſ. 2. Jm uͤbrigen iſt dem oberen unbenom-
men: an ſolchen oͤffentlichen fluͤſſen die daͤmme zu
erhoͤhen, Link cap. II, th. 38. Jn wie weit aber
es fuͤr eine entſezung anzuſehen iſt: den damm ei-
nes baches durchzuſtechen, und das waſſer in ſei-
nen graben eigenmaͤchtig zu leiten, iſt in den von
Crameriſchen beitraͤgen, IIIten th., 4ten abh.,
ſ. 13 fgg. bemerket.
von den uͤber-
ſchwemmun-
gen.
Von dem ſtrandrechte, und dem ufer.
§ 1850
Nach den teutſchen grundſaͤzen iſt diſes recht
weder barbariſch, noch gottlos (§ 118), noch ſind
die leute, welche die verungluͤcketen ſachen aufge-
fangen haben, als raͤuber anzuſehen geweſen, wie
einige
III Teil. E e e
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Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 3. Frankfurt (Main), 1767, S. 801. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit03_1767/825>, abgerufen am 21.11.2024.
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