in obseruat. LXXII s. 391, Strubens rechtliche be- denken, im 1ten th. 1761 gr. 4t, im 75ten beden- ken s. 182 fg., Casp. Klockde contributionibus, cap. XVII n. 33 fg. s. 363, Cöln 1740 fol.
Sechs und virzigstes haubtstück von dem eigentume, und dessen gattungen. § 1819
vom stats- und privat-eigen- tume.
Bei dem eigentume hat man das augenmerk auf verschidenes zu richten, teils in rücksicht auf den eigentümer, teils auf den stat. Daher ist selbiges entweder ein stats- auch oberstes, oder pri- vat eigentum. Bei der oberherrschaft äussert sich die gewalt des regentens zum besten, zur ruhe, glück- seligkeit, und sicherheit aller derer, welche darunter stehen, auch des states über der untertanen besiz- tümer, und vermögen zu gebaren (§ 1822 § 1823 des 1ten th.). Man hat auch die sachen des states (§ 1045, § 1054, § 1057, § 1793 des 3ten th.). Jnzwischen ist noch sehr bestritten: ob es ein solches statseigentum gebe? in praxi ist es freilich dahin gekommen, daß man sich solches überall anmassen will. Zum beispile kan folgendes dinen: die Gis- ser wollten eine müle bauen; sie konnten aber kein wasser dahin bringen, als vermittels eines grabens durch die krautländer der bürger, und unter- tanen. Es fraget sich allso: ob der landesherr in dergleichen fällen den untertanen mit recht ansinnen könne: daß sie ire besiztümer zu dergleichen behufe hergeben sollten? die praxis will es bestärken; ie- doch muß den untertanen, nach der waren schä- zung, das irige bezalet, oder inen eine andere län- derei dafür zum eigentume angewisen werden, was
inen
II b., XLVI h. von dem eigentume,
in obſeruat. LXXII ſ. 391, Strubens rechtliche be- denken, im 1ten th. 1761 gr. 4t, im 75ten beden- ken ſ. 182 fg., Caſp. Klockde contributionibus, cap. XVII n. 33 fg. ſ. 363, Coͤln 1740 fol.
Sechs und virzigſtes haubtſtuͤck von dem eigentume, und deſſen gattungen. § 1819
vom ſtats- und privat-eigen- tume.
Bei dem eigentume hat man das augenmerk auf verſchidenes zu richten, teils in ruͤckſicht auf den eigentuͤmer, teils auf den ſtat. Daher iſt ſelbiges entweder ein ſtats- auch oberſtes, oder pri- vat eigentum. Bei der oberherrſchaft aͤuſſert ſich die gewalt des regentens zum beſten, zur ruhe, gluͤck- ſeligkeit, und ſicherheit aller derer, welche darunter ſtehen, auch des ſtates uͤber der untertanen beſiz- tuͤmer, und vermoͤgen zu gebaren (§ 1822 § 1823 des 1ten th.). Man hat auch die ſachen des ſtates (§ 1045, § 1054, § 1057, § 1793 des 3ten th.). Jnzwiſchen iſt noch ſehr beſtritten: ob es ein ſolches ſtatseigentum gebe? in praxi iſt es freilich dahin gekommen, daß man ſich ſolches uͤberall anmaſſen will. Zum beiſpile kan folgendes dinen: die Giſ- ſer wollten eine muͤle bauen; ſie konnten aber kein waſſer dahin bringen, als vermittels eines grabens durch die krautlaͤnder der buͤrger, und unter- tanen. Es fraget ſich allſo: ob der landesherr in dergleichen faͤllen den untertanen mit recht anſinnen koͤnne: daß ſie ire beſiztuͤmer zu dergleichen behufe hergeben ſollten? die praxis will es beſtaͤrken; ie- doch muß den untertanen, nach der waren ſchaͤ- zung, das irige bezalet, oder inen eine andere laͤn- derei dafuͤr zum eigentume angewiſen werden, was
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II b., XLVI h. von dem eigentume,
in obſeruat. LXXII ſ. 391, Strubens rechtliche be-
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ken ſ. 182 fg., Caſp. Klock de contributionibus,
cap. XVII n. 33 fg. ſ. 363, Coͤln 1740 fol.
Sechs und virzigſtes haubtſtuͤck
von
dem eigentume, und deſſen gattungen.
§ 1819
Bei dem eigentume hat man das augenmerk
auf verſchidenes zu richten, teils in ruͤckſicht
auf den eigentuͤmer, teils auf den ſtat. Daher iſt
ſelbiges entweder ein ſtats- auch oberſtes, oder pri-
vat eigentum. Bei der oberherrſchaft aͤuſſert ſich
die gewalt des regentens zum beſten, zur ruhe, gluͤck-
ſeligkeit, und ſicherheit aller derer, welche darunter
ſtehen, auch des ſtates uͤber der untertanen beſiz-
tuͤmer, und vermoͤgen zu gebaren (§ 1822 § 1823
des 1ten th.). Man hat auch die ſachen des ſtates
(§ 1045, § 1054, § 1057, § 1793 des 3ten th.).
Jnzwiſchen iſt noch ſehr beſtritten: ob es ein ſolches
ſtatseigentum gebe? in praxi iſt es freilich dahin
gekommen, daß man ſich ſolches uͤberall anmaſſen
will. Zum beiſpile kan folgendes dinen: die Giſ-
ſer wollten eine muͤle bauen; ſie konnten aber kein
waſſer dahin bringen, als vermittels eines grabens
durch die krautlaͤnder der buͤrger, und unter-
tanen. Es fraget ſich allſo: ob der landesherr in
dergleichen faͤllen den untertanen mit recht anſinnen
koͤnne: daß ſie ire beſiztuͤmer zu dergleichen behufe
hergeben ſollten? die praxis will es beſtaͤrken; ie-
doch muß den untertanen, nach der waren ſchaͤ-
zung, das irige bezalet, oder inen eine andere laͤn-
derei dafuͤr zum eigentume angewiſen werden, was
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Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 3. Frankfurt (Main), 1767, S. 782. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit03_1767/806>, abgerufen am 21.12.2024.
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