bei einem bauerlehne. Der lehnmann begerete: daß ihm die zubehörige, und im lehnbrife benimte stücke von seiner lehnfrau verschaffet werden möch- ten. Die lehnfrau hatte sotane parcelen an andere gegeben; standen aber im lehnbrife. Jm Reiche werden die zugehörungen auch wohl ausgedruckt, durch die worte: ersucht, und unersuchet; in Nider-Teutschlande findet man die worte öfters: schlacht, und tobehöring etc. Strubens rechtl. be- denken 1ter th. num. 74 s. 182 fg. und num. 112 s. 261 fg. Es gibet auch lande, darin verordnet ist: daß die zubehörungen, oder parcelen, vindiciret werden können, und keine einrede der verjärung ent- gegen stehen solle; bevorab, wenn es auf das wi- dervereinigungsrecht ankömmt (§ 4293 fg. des 2ten th.), man tue hinzu: den Ge. Andr. Joachimde pertinentiis a praediis sine oneribus separatis, Leipz. 1727, 4t, § 5 fgg. s. 7 fg. § 18, s. 23.
§ 1812
vom unterschi de der zubehö- rungen bei lehnen.
Die zubehörung des lehnes (pertinentia feudi), und pertinentia feudalis sind von einander unter- schiden; jene behält ire eigenschaft, und bleibet allo- dial (§ 3276 § 3286 des 2ten th.), z. e. das vih kan zwar eine pertinentia feudi seyn, und gehöret dem lehnsfolger, wenn er dasselbe dem landerben bezalet hat; gleichwohl stehet sonst das vihe-inven- tarium den landerben zu, und nicht dem lehnsfol- ger, BoehmerT. I P. II cons. 41 n. 15 s. 187, und von BergerP. I resp. 160 s. 287, und im falle vorhin dasselbe auch dem pachter vom land- erbe bezalet worden wäre, hat sich der lehnfolger an den landerben, und nicht den pachter dißfalls zu halten. Die pertinentia feudalis wird aus dem erbe in lehn verwandelt, auch disem einverleibet; mithin gebüret sie dem lehne, und lehnfolger, z. e.
die
II buch, XLV haubtſtuͤck,
bei einem bauerlehne. Der lehnmann begerete: daß ihm die zubehoͤrige, und im lehnbrife benimte ſtuͤcke von ſeiner lehnfrau verſchaffet werden moͤch- ten. Die lehnfrau hatte ſotane parcelen an andere gegeben; ſtanden aber im lehnbrife. Jm Reiche werden die zugehoͤrungen auch wohl ausgedruckt, durch die worte: erſucht, und unerſuchet; in Nider-Teutſchlande findet man die worte oͤfters: ſchlacht, und tobehoͤring ꝛc. Strubens rechtl. be- denken 1ter th. num. 74 ſ. 182 fg. und num. 112 ſ. 261 fg. Es gibet auch lande, darin verordnet iſt: daß die zubehoͤrungen, oder parcelen, vindiciret werden koͤnnen, und keine einrede der verjaͤrung ent- gegen ſtehen ſolle; bevorab, wenn es auf das wi- dervereinigungsrecht ankoͤmmt (§ 4293 fg. des 2ten th.), man tue hinzu: den Ge. Andr. Joachimde pertinentiis a praediis ſine oneribus ſeparatis, Leipz. 1727, 4t, § 5 fgg. ſ. 7 fg. § 18, ſ. 23.
§ 1812
vom unterſchi de der zubehoͤ- rungen bei lehnen.
Die zubehoͤrung des lehnes (pertinentia feudi), und pertinentia feudalis ſind von einander unter- ſchiden; jene behaͤlt ire eigenſchaft, und bleibet allo- dial (§ 3276 § 3286 des 2ten th.), z. e. das vih kan zwar eine pertinentia feudi ſeyn, und gehoͤret dem lehnsfolger, wenn er daſſelbe dem landerben bezalet hat; gleichwohl ſtehet ſonſt das vihe-inven- tarium den landerben zu, und nicht dem lehnsfol- ger, BoehmerT. I P. II conſ. 41 n. 15 ſ. 187, und von BergerP. I reſp. 160 ſ. 287, und im falle vorhin daſſelbe auch dem pachter vom land- erbe bezalet worden waͤre, hat ſich der lehnfolger an den landerben, und nicht den pachter dißfalls zu halten. Die pertinentia feudalis wird aus dem erbe in lehn verwandelt, auch diſem einverleibet; mithin gebuͤret ſie dem lehne, und lehnfolger, z. e.
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II buch, XLV haubtſtuͤck,
bei einem bauerlehne. Der lehnmann begerete:
daß ihm die zubehoͤrige, und im lehnbrife benimte
ſtuͤcke von ſeiner lehnfrau verſchaffet werden moͤch-
ten. Die lehnfrau hatte ſotane parcelen an andere
gegeben; ſtanden aber im lehnbrife. Jm Reiche
werden die zugehoͤrungen auch wohl ausgedruckt,
durch die worte: erſucht, und unerſuchet; in
Nider-Teutſchlande findet man die worte oͤfters:
ſchlacht, und tobehoͤring ꝛc. Strubens rechtl. be-
denken 1ter th. num. 74 ſ. 182 fg. und num. 112
ſ. 261 fg. Es gibet auch lande, darin verordnet iſt:
daß die zubehoͤrungen, oder parcelen, vindiciret
werden koͤnnen, und keine einrede der verjaͤrung ent-
gegen ſtehen ſolle; bevorab, wenn es auf das wi-
dervereinigungsrecht ankoͤmmt (§ 4293 fg. des 2ten
th.), man tue hinzu: den Ge. Andr. Joachim de
pertinentiis a praediis ſine oneribus ſeparatis, Leipz.
1727, 4t, § 5 fgg. ſ. 7 fg. § 18, ſ. 23.
§ 1812
Die zubehoͤrung des lehnes (pertinentia feudi),
und pertinentia feudalis ſind von einander unter-
ſchiden; jene behaͤlt ire eigenſchaft, und bleibet allo-
dial (§ 3276 § 3286 des 2ten th.), z. e. das vih
kan zwar eine pertinentia feudi ſeyn, und gehoͤret
dem lehnsfolger, wenn er daſſelbe dem landerben
bezalet hat; gleichwohl ſtehet ſonſt das vihe-inven-
tarium den landerben zu, und nicht dem lehnsfol-
ger, Boehmer T. I P. II conſ. 41 n. 15 ſ. 187,
und von Berger P. I reſp. 160 ſ. 287, und im
falle vorhin daſſelbe auch dem pachter vom land-
erbe bezalet worden waͤre, hat ſich der lehnfolger
an den landerben, und nicht den pachter dißfalls zu
halten. Die pertinentia feudalis wird aus dem
erbe in lehn verwandelt, auch diſem einverleibet;
mithin gebuͤret ſie dem lehne, und lehnfolger, z. e.
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Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 3. Frankfurt (Main), 1767, S. 780. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit03_1767/804>, abgerufen am 30.12.2024.
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