Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 3. Frankfurt (Main), 1767.

Bild:
<< vorherige Seite

und holzungen, auch dem forstwesen.
des holzes zu gedeilich anhoffenden anwachse dessel-
ben zu werke zu gehen, Erf. 1757, 8v, 1ter th. im
vorberichte § 1 § 2 fg., und 1ten abschn. den Joh.
Melch. Kühn
von der höchstnötigen conservation
des holzes s. 11 -- 37 s. 72 fgg.

§ 1766

Die holzarten sind mancherlei (§ 1755 fgg. deswas zur erlan-
gung der wal-
dung erfordert
wird?

1ten th.). Wer solche, und waldungen gewinnen
will, muß eine gute einsicht in das forstwesen, und
die naturkunde haben. Zuförderst muß ihm be-
kannt seyn, wie vil er wald, und wie vil er nötig
habe? Nächstdem, wie der grund, und boden dar-
in beschaffen, auch wie er geartet seyn sollte, wenn
er eine nötige gattung von holze darin auforingen
will. Denn es ist ein grundsaz: wer holzsamen
säen will, muß nohtwendig den darzu schicklichen
boden erwälen, systematischer grundriß zur practi-
schen forstwissenschaft s. 149 fgg. Ferner, welches
clima eine iede baumart libe? imgleichen stehet
zu erforschen; mit welcher art holzes derselbe bestan-
den habe, deren namen, eigenschaft, wachstum,
benuzung. Weiter, wenn, und wie eine iede art
blühet samen träget; wenn der holzsamen reif, und
wie solcher zu sammlen ist; zu welcher zeit, und
wohin er am besten, ob er dick, oder dünne auszu-
säen, auch wie tief solcher auszustreuen, oder zu
legen, und zu stecken ist (§ 2459 des |1ten th.)?
Ueberdiß, ob, und wie dise, oder jene art zu pflan-
zen, oder vermittels der besamung einen vorzug ha-
be, und wie sie zu vollfüren, oder die veranstaltung
zu treffen sey: daß weder die saeung, noch das ver-
pflanzen nötig falle; nicht minder, wie eine jede art
zu behandeln, zu warten, und zu pflegen stehe, auch
was irem wachstume hinderlich, und schädlich sey;
immassen der wald seine feinde, auch der baum

seine
B b b 2

und holzungen, auch dem forſtweſen.
des holzes zu gedeilich anhoffenden anwachſe deſſel-
ben zu werke zu gehen, Erf. 1757, 8v, 1ter th. im
vorberichte § 1 § 2 fg., und 1ten abſchn. den Joh.
Melch. Kuͤhn
von der hoͤchſtnoͤtigen conſervation
des holzes ſ. 11 — 37 ſ. 72 fgg.

§ 1766

Die holzarten ſind mancherlei (§ 1755 fgg. deswas zur erlan-
gung der wal-
dung erfordert
wird?

1ten th.). Wer ſolche, und waldungen gewinnen
will, muß eine gute einſicht in das forſtweſen, und
die naturkunde haben. Zufoͤrderſt muß ihm be-
kannt ſeyn, wie vil er wald, und wie vil er noͤtig
habe? Naͤchſtdem, wie der grund, und boden dar-
in beſchaffen, auch wie er geartet ſeyn ſollte, wenn
er eine noͤtige gattung von holze darin auforingen
will. Denn es iſt ein grundſaz: wer holzſamen
ſaͤen will, muß nohtwendig den darzu ſchicklichen
boden erwaͤlen, ſyſtematiſcher grundriß zur practi-
ſchen forſtwiſſenſchaft ſ. 149 fgg. Ferner, welches
clima eine iede baumart libe? imgleichen ſtehet
zu erforſchen; mit welcher art holzes derſelbe beſtan-
den habe, deren namen, eigenſchaft, wachstum,
benuzung. Weiter, wenn, und wie eine iede art
bluͤhet ſamen traͤget; wenn der holzſamen reif, und
wie ſolcher zu ſammlen iſt; zu welcher zeit, und
wohin er am beſten, ob er dick, oder duͤnne auszu-
ſaͤen, auch wie tief ſolcher auszuſtreuen, oder zu
legen, und zu ſtecken iſt (§ 2459 des |1ten th.)?
Ueberdiß, ob, und wie diſe, oder jene art zu pflan-
zen, oder vermittels der beſamung einen vorzug ha-
be, und wie ſie zu vollfuͤren, oder die veranſtaltung
zu treffen ſey: daß weder die ſaeung, noch das ver-
pflanzen noͤtig falle; nicht minder, wie eine jede art
zu behandeln, zu warten, und zu pflegen ſtehe, auch
was irem wachstume hinderlich, und ſchaͤdlich ſey;
immaſſen der wald ſeine feinde, auch der baum

ſeine
B b b 2
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0779" n="755"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">und holzungen, auch dem for&#x017F;twe&#x017F;en.</hi></fw><lb/>
des holzes zu gedeilich anhoffenden anwach&#x017F;e de&#x017F;&#x017F;el-<lb/>
ben zu werke zu gehen, Erf. 1757, 8v, 1ter th. im<lb/>
vorberichte § 1 § 2 fg., und 1ten ab&#x017F;chn. den <hi rendition="#fr">Joh.<lb/>
Melch. Ku&#x0364;hn</hi> von der ho&#x0364;ch&#x017F;tno&#x0364;tigen con&#x017F;ervation<lb/>
des holzes &#x017F;. 11 &#x2014; 37 &#x017F;. 72 fgg.</p>
        </div><lb/>
        <div n="2">
          <head>§ 1766</head><lb/>
          <p>Die holzarten &#x017F;ind mancherlei (§ 1755 fgg. des<note place="right">was zur erlan-<lb/>
gung der wal-<lb/>
dung erfordert<lb/>
wird?</note><lb/>
1ten th.). Wer &#x017F;olche, und waldungen gewinnen<lb/>
will, muß eine gute ein&#x017F;icht in das for&#x017F;twe&#x017F;en, und<lb/>
die naturkunde haben. Zufo&#x0364;rder&#x017F;t muß ihm be-<lb/>
kannt &#x017F;eyn, wie vil er wald, und wie vil er no&#x0364;tig<lb/>
habe? Na&#x0364;ch&#x017F;tdem, wie der grund, und boden dar-<lb/>
in be&#x017F;chaffen, auch wie er geartet &#x017F;eyn &#x017F;ollte, wenn<lb/>
er eine no&#x0364;tige gattung von holze darin auforingen<lb/>
will. Denn es i&#x017F;t ein grund&#x017F;az: wer holz&#x017F;amen<lb/>
&#x017F;a&#x0364;en will, muß nohtwendig den darzu &#x017F;chicklichen<lb/>
boden erwa&#x0364;len, &#x017F;y&#x017F;temati&#x017F;cher grundriß zur practi-<lb/>
&#x017F;chen for&#x017F;twi&#x017F;&#x017F;en&#x017F;chaft &#x017F;. 149 fgg. Ferner, welches<lb/>
clima eine iede baumart libe? imgleichen &#x017F;tehet<lb/>
zu erfor&#x017F;chen; mit welcher art holzes der&#x017F;elbe be&#x017F;tan-<lb/>
den habe, deren namen, eigen&#x017F;chaft, wachstum,<lb/>
benuzung. Weiter, wenn, und wie eine iede art<lb/>
blu&#x0364;het &#x017F;amen tra&#x0364;get; wenn der holz&#x017F;amen reif, und<lb/>
wie &#x017F;olcher zu &#x017F;ammlen i&#x017F;t; zu welcher zeit, und<lb/>
wohin er am be&#x017F;ten, ob er dick, oder du&#x0364;nne auszu-<lb/>
&#x017F;a&#x0364;en, auch wie tief &#x017F;olcher auszu&#x017F;treuen, oder zu<lb/>
legen, und zu &#x017F;tecken i&#x017F;t (§ 2459 des |1ten th.)?<lb/>
Ueberdiß, ob, und wie di&#x017F;e, oder jene art zu pflan-<lb/>
zen, oder vermittels der be&#x017F;amung einen vorzug ha-<lb/>
be, und wie &#x017F;ie zu vollfu&#x0364;ren, oder die veran&#x017F;taltung<lb/>
zu treffen &#x017F;ey: daß weder die &#x017F;aeung, noch das ver-<lb/>
pflanzen no&#x0364;tig falle; nicht minder, wie eine jede art<lb/>
zu behandeln, zu warten, und zu pflegen &#x017F;tehe, auch<lb/>
was irem wachstume hinderlich, und &#x017F;cha&#x0364;dlich &#x017F;ey;<lb/>
imma&#x017F;&#x017F;en der wald &#x017F;eine feinde, auch der baum<lb/>
<fw place="bottom" type="sig">B b b 2</fw><fw place="bottom" type="catch">&#x017F;eine</fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[755/0779] und holzungen, auch dem forſtweſen. des holzes zu gedeilich anhoffenden anwachſe deſſel- ben zu werke zu gehen, Erf. 1757, 8v, 1ter th. im vorberichte § 1 § 2 fg., und 1ten abſchn. den Joh. Melch. Kuͤhn von der hoͤchſtnoͤtigen conſervation des holzes ſ. 11 — 37 ſ. 72 fgg. § 1766 Die holzarten ſind mancherlei (§ 1755 fgg. des 1ten th.). Wer ſolche, und waldungen gewinnen will, muß eine gute einſicht in das forſtweſen, und die naturkunde haben. Zufoͤrderſt muß ihm be- kannt ſeyn, wie vil er wald, und wie vil er noͤtig habe? Naͤchſtdem, wie der grund, und boden dar- in beſchaffen, auch wie er geartet ſeyn ſollte, wenn er eine noͤtige gattung von holze darin auforingen will. Denn es iſt ein grundſaz: wer holzſamen ſaͤen will, muß nohtwendig den darzu ſchicklichen boden erwaͤlen, ſyſtematiſcher grundriß zur practi- ſchen forſtwiſſenſchaft ſ. 149 fgg. Ferner, welches clima eine iede baumart libe? imgleichen ſtehet zu erforſchen; mit welcher art holzes derſelbe beſtan- den habe, deren namen, eigenſchaft, wachstum, benuzung. Weiter, wenn, und wie eine iede art bluͤhet ſamen traͤget; wenn der holzſamen reif, und wie ſolcher zu ſammlen iſt; zu welcher zeit, und wohin er am beſten, ob er dick, oder duͤnne auszu- ſaͤen, auch wie tief ſolcher auszuſtreuen, oder zu legen, und zu ſtecken iſt (§ 2459 des |1ten th.)? Ueberdiß, ob, und wie diſe, oder jene art zu pflan- zen, oder vermittels der beſamung einen vorzug ha- be, und wie ſie zu vollfuͤren, oder die veranſtaltung zu treffen ſey: daß weder die ſaeung, noch das ver- pflanzen noͤtig falle; nicht minder, wie eine jede art zu behandeln, zu warten, und zu pflegen ſtehe, auch was irem wachstume hinderlich, und ſchaͤdlich ſey; immaſſen der wald ſeine feinde, auch der baum ſeine was zur erlan- gung der wal- dung erfordert wird? B b b 2

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit03_1767
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit03_1767/779
Zitationshilfe: Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 3. Frankfurt (Main), 1767, S. 755. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit03_1767/779>, abgerufen am 21.11.2024.