eine dinstbarkeit auf des beklagtens grunde, und boden durch die wässerung verschaffen sollte. Der beklagte hatte dise aufgesaget, da er den gulden für jedes jar nicht mehr erhilte, wie er solches konnte, von Cocceji im cons. 406 n. 10 -- 15 s. 531 vol. II; in betracht ein zeitliches recht um gelt vergön- net war. Der kläger hatte es auch hirbei verschi- dene jare bewenden lassen. Jn der ersten instanz wurde dem kläger die gesuchete dinstbarkeit zuge- sprochen; allein in der andern instanz diser bescheid vernichtet; immassen der beklagte dise dem kläger wider seinen willen einzuräumen mit recht nicht an- gestränget werden konnte; bevorab, da durch das auf. und abgehen des klägers, bei abholung des wassers auf des beklagtens wise schade, nachteil, und verdruß demselben verursachet werden musste; welcher aber nimanden mit recht wider seinen wil- len anzumuten stehet. Dargegen der einwand des klägers wegen der verbesserung seines zur wise ge- macheten ackers nichts hilft; in betracht sich ni- mand mit des andern schaden verbessern soll. Man kan im übrigen hirbei nachsehen: des M. J. Ber- trands (pfarrers zu Orbe) kunst die wisen zu wäs- sern, oder vollständige abh. vom wasser, wie sol- ches in der landwirtschaft, und dem feldbau nüz- lich zu gebrauchen ist, ins Teutsche übersezet, Nürn- berg 1764, 8v.
§ 1745
Die polizei hat äusserst darauf zu sehen: daßvon den bäu- men, und den pflanzordnun- gen, auch deren genauen beob- achtung. ein jeder untertan eine gewisse anzal obst- und an- dere nuzbare bäume pflanze, sowohl in gärten, auf rainen, an den strassen, als auch in den waldungen, und gemeinen pläzen. Die landesgesäze sind hir- zu vorhanden; allein die genaue aufsicht, und die sträckliche vollzihung ermangelt hirzu auf seiten der
beamb-
von der ſtadt- u. dorfflure (gemark.)
eine dinſtbarkeit auf des beklagtens grunde, und boden durch die waͤſſerung verſchaffen ſollte. Der beklagte hatte diſe aufgeſaget, da er den gulden fuͤr jedes jar nicht mehr erhilte, wie er ſolches konnte, von Cocceji im conſ. 406 n. 10 — 15 ſ. 531 vol. II; in betracht ein zeitliches recht um gelt vergoͤn- net war. Der klaͤger hatte es auch hirbei verſchi- dene jare bewenden laſſen. Jn der erſten inſtanz wurde dem klaͤger die geſuchete dinſtbarkeit zuge- ſprochen; allein in der andern inſtanz diſer beſcheid vernichtet; immaſſen der beklagte diſe dem klaͤger wider ſeinen willen einzuraͤumen mit recht nicht an- geſtraͤnget werden konnte; bevorab, da durch das auf. und abgehen des klaͤgers, bei abholung des waſſers auf des beklagtens wiſe ſchade, nachteil, und verdruß demſelben verurſachet werden muſſte; welcher aber nimanden mit recht wider ſeinen wil- len anzumuten ſtehet. Dargegen der einwand des klaͤgers wegen der verbeſſerung ſeines zur wiſe ge- macheten ackers nichts hilft; in betracht ſich ni- mand mit des andern ſchaden verbeſſern ſoll. Man kan im uͤbrigen hirbei nachſehen: des M. J. Ber- trands (pfarrers zu Orbe) kunſt die wiſen zu waͤſ- ſern, oder vollſtaͤndige abh. vom waſſer, wie ſol- ches in der landwirtſchaft, und dem feldbau nuͤz- lich zu gebrauchen iſt, ins Teutſche uͤberſezet, Nuͤrn- berg 1764, 8v.
§ 1745
Die polizei hat aͤuſſerſt darauf zu ſehen: daßvon den baͤu- men, und den pflanzordnun- gen, auch deren genauen beob- achtung. ein jeder untertan eine gewiſſe anzal obſt- und an- dere nuzbare baͤume pflanze, ſowohl in gaͤrten, auf rainen, an den ſtraſſen, als auch in den waldungen, und gemeinen plaͤzen. Die landesgeſaͤze ſind hir- zu vorhanden; allein die genaue aufſicht, und die ſtraͤckliche vollzihung ermangelt hirzu auf ſeiten der
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von der ſtadt- u. dorfflure (gemark.)
eine dinſtbarkeit auf des beklagtens grunde, und
boden durch die waͤſſerung verſchaffen ſollte. Der
beklagte hatte diſe aufgeſaget, da er den gulden fuͤr
jedes jar nicht mehr erhilte, wie er ſolches konnte,
von Cocceji im conſ. 406 n. 10 — 15 ſ. 531 vol.
II; in betracht ein zeitliches recht um gelt vergoͤn-
net war. Der klaͤger hatte es auch hirbei verſchi-
dene jare bewenden laſſen. Jn der erſten inſtanz
wurde dem klaͤger die geſuchete dinſtbarkeit zuge-
ſprochen; allein in der andern inſtanz diſer beſcheid
vernichtet; immaſſen der beklagte diſe dem klaͤger
wider ſeinen willen einzuraͤumen mit recht nicht an-
geſtraͤnget werden konnte; bevorab, da durch das
auf. und abgehen des klaͤgers, bei abholung des
waſſers auf des beklagtens wiſe ſchade, nachteil,
und verdruß demſelben verurſachet werden muſſte;
welcher aber nimanden mit recht wider ſeinen wil-
len anzumuten ſtehet. Dargegen der einwand des
klaͤgers wegen der verbeſſerung ſeines zur wiſe ge-
macheten ackers nichts hilft; in betracht ſich ni-
mand mit des andern ſchaden verbeſſern ſoll. Man
kan im uͤbrigen hirbei nachſehen: des M. J. Ber-
trands (pfarrers zu Orbe) kunſt die wiſen zu waͤſ-
ſern, oder vollſtaͤndige abh. vom waſſer, wie ſol-
ches in der landwirtſchaft, und dem feldbau nuͤz-
lich zu gebrauchen iſt, ins Teutſche uͤberſezet, Nuͤrn-
berg 1764, 8v.
§ 1745
Die polizei hat aͤuſſerſt darauf zu ſehen: daß
ein jeder untertan eine gewiſſe anzal obſt- und an-
dere nuzbare baͤume pflanze, ſowohl in gaͤrten, auf
rainen, an den ſtraſſen, als auch in den waldungen,
und gemeinen plaͤzen. Die landesgeſaͤze ſind hir-
zu vorhanden; allein die genaue aufſicht, und die
ſtraͤckliche vollzihung ermangelt hirzu auf ſeiten der
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Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 3. Frankfurt (Main), 1767, S. 747. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit03_1767/771>, abgerufen am 21.11.2024.
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