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Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 3. Frankfurt (Main), 1767.

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vom weine, bire, brantew., broih. etc.
verordnung verkündet worden: daß dijenige, wel-fürstl. Hessen-
casselischen
landen verord-
uet ist?

che die weine mit mineralien, silberglätte, und der-
gleichen, schädlich, auch ungesund zu machen sich
unterfangen, one einige gnade mit dem strange vom
leben zum tode gebracht; dijenige aber, welche die
verfälschung mit vegetabilien, rosinen, und zucker
verüben, ausgepeitschet, und auf ewig des landes
verwisen, auch die helfershelfer, welche handrei-
chung darzu tun, oder nur wissenschaft davon ha-
ben, und solches der obrigkeit nicht anzeigen, auf
ewig mit dem zuchthause gestrafet werden sollen.

§ 1476

Die eigenschaft des kalkes haben Stahl in denvom kalke, und
dessen miß-
brauche bei
dem weine.

fundamentis chymiae s. 91, und Casp. Neumann
in der chymie, des 1ten bandes 3ten th. s. 234 fgg.
untersuchet; ob sie schon in ansehung desselben säu-
re von einander abgehen. So vil ist richtig, daß die
weinhändeler, um die säuerliche järung des seccs,
frontiniacs, spanischen weines, und anderer süssen
weine zu verhindern, ungelöscheten kalk hinein wer-
fen, Neumann am a. o. s. 249, und der gewese-
ne öffentliche lehrer der arzeneikunde in Jena:
Joh. Jac. Fick de calce viua s. 18 der 2ten streit-
schrift merket an: daß man auch den Neccar-wein
damit verfälschet habe.

§ 1477

Der weinschank ist eben kein stück der bürger-vom wein-
schanke.

lichen narung (§ 510), Harpprecht im cons. VII
n. 28 fg. s. 59 fg. vol. VII cons. Tub.; ob er gleich
von bürgern geschenket werden darf; sondern er
hänget vom landesherrn bald unmittelbar, bald
mittelbar ab. Jn verschidenen städten ist dises
recht den stadträhten vergönnet, welche dasselbe
entweder in iren weinkellern ausüben, oder an an-

dere

vom weine, bire, brantew., broih. ꝛc.
verordnung verkuͤndet worden: daß dijenige, wel-fuͤrſtl. Heſſen-
caſſeliſchen
landen verord-
uet iſt?

che die weine mit mineralien, ſilberglaͤtte, und der-
gleichen, ſchaͤdlich, auch ungeſund zu machen ſich
unterfangen, one einige gnade mit dem ſtrange vom
leben zum tode gebracht; dijenige aber, welche die
verfaͤlſchung mit vegetabilien, roſinen, und zucker
veruͤben, ausgepeitſchet, und auf ewig des landes
verwiſen, auch die helfershelfer, welche handrei-
chung darzu tun, oder nur wiſſenſchaft davon ha-
ben, und ſolches der obrigkeit nicht anzeigen, auf
ewig mit dem zuchthauſe geſtrafet werden ſollen.

§ 1476

Die eigenſchaft des kalkes haben Stahl in denvom kalke, und
deſſen miß-
brauche bei
dem weine.

fundamentis chymiae ſ. 91, und Caſp. Neumann
in der chymie, des 1ten bandes 3ten th. ſ. 234 fgg.
unterſuchet; ob ſie ſchon in anſehung deſſelben ſaͤu-
re von einander abgehen. So vil iſt richtig, daß die
weinhaͤndeler, um die ſaͤuerliche jaͤrung des ſeccs,
frontiniacs, ſpaniſchen weines, und anderer ſuͤſſen
weine zu verhindern, ungeloͤſcheten kalk hinein wer-
fen, Neumann am a. o. ſ. 249, und der geweſe-
ne oͤffentliche lehrer der arzeneikunde in Jena:
Joh. Jac. Fick de calce viua ſ. 18 der 2ten ſtreit-
ſchrift merket an: daß man auch den Neccar-wein
damit verfaͤlſchet habe.

§ 1477

Der weinſchank iſt eben kein ſtuͤck der buͤrger-vom wein-
ſchanke.

lichen narung (§ 510), Harpprecht im conſ. VII
n. 28 fg. ſ. 59 fg. vol. VII conſ. Tub.; ob er gleich
von buͤrgern geſchenket werden darf; ſondern er
haͤnget vom landesherrn bald unmittelbar, bald
mittelbar ab. Jn verſchidenen ſtaͤdten iſt diſes
recht den ſtadtraͤhten vergoͤnnet, welche daſſelbe
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[715/0739] vom weine, bire, brantew., broih. ꝛc. verordnung verkuͤndet worden: daß dijenige, wel- che die weine mit mineralien, ſilberglaͤtte, und der- gleichen, ſchaͤdlich, auch ungeſund zu machen ſich unterfangen, one einige gnade mit dem ſtrange vom leben zum tode gebracht; dijenige aber, welche die verfaͤlſchung mit vegetabilien, roſinen, und zucker veruͤben, ausgepeitſchet, und auf ewig des landes verwiſen, auch die helfershelfer, welche handrei- chung darzu tun, oder nur wiſſenſchaft davon ha- ben, und ſolches der obrigkeit nicht anzeigen, auf ewig mit dem zuchthauſe geſtrafet werden ſollen. fuͤrſtl. Heſſen- caſſeliſchen landen verord- uet iſt? § 1476 Die eigenſchaft des kalkes haben Stahl in den fundamentis chymiae ſ. 91, und Caſp. Neumann in der chymie, des 1ten bandes 3ten th. ſ. 234 fgg. unterſuchet; ob ſie ſchon in anſehung deſſelben ſaͤu- re von einander abgehen. So vil iſt richtig, daß die weinhaͤndeler, um die ſaͤuerliche jaͤrung des ſeccs, frontiniacs, ſpaniſchen weines, und anderer ſuͤſſen weine zu verhindern, ungeloͤſcheten kalk hinein wer- fen, Neumann am a. o. ſ. 249, und der geweſe- ne oͤffentliche lehrer der arzeneikunde in Jena: Joh. Jac. Fick de calce viua ſ. 18 der 2ten ſtreit- ſchrift merket an: daß man auch den Neccar-wein damit verfaͤlſchet habe. vom kalke, und deſſen miß- brauche bei dem weine. § 1477 Der weinſchank iſt eben kein ſtuͤck der buͤrger- lichen narung (§ 510), Harpprecht im conſ. VII n. 28 fg. ſ. 59 fg. vol. VII conſ. Tub.; ob er gleich von buͤrgern geſchenket werden darf; ſondern er haͤnget vom landesherrn bald unmittelbar, bald mittelbar ab. Jn verſchidenen ſtaͤdten iſt diſes recht den ſtadtraͤhten vergoͤnnet, welche daſſelbe entweder in iren weinkellern ausuͤben, oder an an- dere vom wein- ſchanke.

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Zitationshilfe: Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 3. Frankfurt (Main), 1767, S. 715. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit03_1767/739>, abgerufen am 21.12.2024.