Christian Hanaccde iustitia filiae in petenda ge- rada materna contra vitricum statuto Weissenfels. haud mutata, Witt. 1750. Zwischen den töch- tern bei bürgerlichen müttern wird kein unterschid, in absicht auf die gerate, eben bemerket; wohl aber bei standes-personen, Barth s. 45 -- 51. Die tochter bekömmt nach des ortes herkommen alle stücke der gerate, welche ich in der abh. de in- structu et adparatu nupt. beschriben habe. Jm sprüchworte saget man: gerate, und |heergewette gehen nicht über die brücke, das ist, wo die ge- rate nicht üblich ist, da erbet sie das nächste wei- besvolk aus der blutsverwandschaft auch nicht. Dises ist auch von dem heergeräte zu verstehen, von Wernherenunc. 350, Barthcap. 2, § 16, cap. 6, § 14, Eisenhart in sprüchwörtern s. 268 fg., Dreyer am a. o. s. 52 fg., Joh. Frid. Wernher, und Joh. Andr. Benzde resciss. vend. gerad. Witt. 1734, § 5.
§ 1387
Von den stücken der gerate lässet sich keine all-was zur gerate gehöret? gemeine regel geben; sondern es ist eines jeden or- tes, und landesgewonheit zur richtschnur zu ne- men. Man hat desfalls den Hofmann und den Barth, samt andern, zur hand zu nemen, und einzusehen. Andr. Goldbeckde gerada, Berlin 1612, Jacob Bornde gerada, Leipz. 1665, Ge. Ad. Struvede rebus gerad. morgengab. cibar. expedit. Jena 1675, Grupen in vxore theod. s. 245, das repertorium iuris priuati im 3ten th. s. 1740 fgg. Zur vollen gerate wird in Sachsen gar viles gerechnet, und zwar gegen 183 stücke, welche das weibliche geschlecht, und geistliche ge- schwister voraus hat, Barth s. 163 fgg. Ein verzeichniß derer sachen, welche darzu nicht gehö-
ren,
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von der gerate.
Chriſtian Hanaccde iuſtitia filiae in petenda ge- rada materna contra vitricum ſtatuto Weiſſenfels. haud mutata, Witt. 1750. Zwiſchen den toͤch- tern bei buͤrgerlichen muͤttern wird kein unterſchid, in abſicht auf die gerate, eben bemerket; wohl aber bei ſtandes-perſonen, Barth ſ. 45 — 51. Die tochter bekoͤmmt nach des ortes herkommen alle ſtuͤcke der gerate, welche ich in der abh. de in- ſtructu et adparatu nupt. beſchriben habe. Jm ſpruͤchworte ſaget man: gerate, und |heergewette gehen nicht uͤber die bruͤcke, das iſt, wo die ge- rate nicht uͤblich iſt, da erbet ſie das naͤchſte wei- besvolk aus der blutsverwandſchaft auch nicht. Diſes iſt auch von dem heergeraͤte zu verſtehen, von Wernherenunc. 350, Barthcap. 2, § 16, cap. 6, § 14, Eiſenhart in ſpruͤchwoͤrtern ſ. 268 fg., Dreyer am a. o. ſ. 52 fg., Joh. Frid. Wernher, und Joh. Andr. Benzde reſciſſ. vend. gerad. Witt. 1734, § 5.
§ 1387
Von den ſtuͤcken der gerate laͤſſet ſich keine all-was zur gerate gehoͤret? gemeine regel geben; ſondern es iſt eines jeden or- tes, und landesgewonheit zur richtſchnur zu ne- men. Man hat desfalls den Hofmann und den Barth, ſamt andern, zur hand zu nemen, und einzuſehen. Andr. Goldbeckde gerada, Berlin 1612, Jacob Bornde gerada, Leipz. 1665, Ge. Ad. Struvede rebus gerad. morgengab. cibar. expedit. Jena 1675, Grupen in vxore theod. ſ. 245, das repertorium iuris priuati im 3ten th. ſ. 1740 fgg. Zur vollen gerate wird in Sachſen gar viles gerechnet, und zwar gegen 183 ſtuͤcke, welche das weibliche geſchlecht, und geiſtliche ge- ſchwiſter voraus hat, Barth ſ. 163 fgg. Ein verzeichniß derer ſachen, welche darzu nicht gehoͤ-
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von der gerate.
Chriſtian Hanacc de iuſtitia filiae in petenda ge-
rada materna contra vitricum ſtatuto Weiſſenfels.
haud mutata, Witt. 1750. Zwiſchen den toͤch-
tern bei buͤrgerlichen muͤttern wird kein unterſchid,
in abſicht auf die gerate, eben bemerket; wohl
aber bei ſtandes-perſonen, Barth ſ. 45 — 51.
Die tochter bekoͤmmt nach des ortes herkommen
alle ſtuͤcke der gerate, welche ich in der abh. de in-
ſtructu et adparatu nupt. beſchriben habe. Jm
ſpruͤchworte ſaget man: gerate, und |heergewette
gehen nicht uͤber die bruͤcke, das iſt, wo die ge-
rate nicht uͤblich iſt, da erbet ſie das naͤchſte wei-
besvolk aus der blutsverwandſchaft auch nicht.
Diſes iſt auch von dem heergeraͤte zu verſtehen,
von Wernher enunc. 350, Barth cap. 2, § 16,
cap. 6, § 14, Eiſenhart in ſpruͤchwoͤrtern ſ. 268
fg., Dreyer am a. o. ſ. 52 fg., Joh. Frid.
Wernher, und Joh. Andr. Benz de reſciſſ.
vend. gerad. Witt. 1734, § 5.
§ 1387
Von den ſtuͤcken der gerate laͤſſet ſich keine all-
gemeine regel geben; ſondern es iſt eines jeden or-
tes, und landesgewonheit zur richtſchnur zu ne-
men. Man hat desfalls den Hofmann und den
Barth, ſamt andern, zur hand zu nemen, und
einzuſehen. Andr. Goldbeck de gerada, Berlin
1612, Jacob Born de gerada, Leipz. 1665, Ge.
Ad. Struve de rebus gerad. morgengab. cibar.
expedit. Jena 1675, Grupen in vxore theod. ſ.
245, das repertorium iuris priuati im 3ten th.
ſ. 1740 fgg. Zur vollen gerate wird in Sachſen
gar viles gerechnet, und zwar gegen 183 ſtuͤcke,
welche das weibliche geſchlecht, und geiſtliche ge-
ſchwiſter voraus hat, Barth ſ. 163 fgg. Ein
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Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 3. Frankfurt (Main), 1767, S. 697. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit03_1767/721>, abgerufen am 21.11.2024.
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