An verschidenen orten ist das heergeräte teils ab-wenn sie ins erbe fället? gekommen, teils abgeschaffet worden (§ 1378). Jn disen fällen, und wenn es verjäret ist, Barth s. 782 fg., gehet es ins erbe, und in gleiche teile, eb. cap. VIII § 19, Steins einleitung zur lübischen rechts- gelehrsamkeit § 198 s. 249. Wo allso dasselbe abgeschaffet ist, dahin wird auch keines aus an- dern orten, vermöge des widervergeltungsrechtes, abgefolget. Zur hülfe wird es zur bezalung der schulden angewendet, Barth s. 675 cap. VII § 4, Hofmann im 1ten th. s. 121 s. 171.
Siben und zwanzigstes haubtstück von der gerate. § 1385
Einige leiten die gerate von raden statuere her,woher die gera- te geleitet wird? Dreyerde variis cod. iur. Germ. denom. s. 5, und de obstagio iuris Europ. gerada et heergewet- ta in Holsatia non exsule, melet. III § 2 s. 39 fg.; andere von raten, gerate, Haltaus sp. 661; noch andere von gerade, das ist, gleich, welches wegen des heergerätes bei den weltlichen sönen, und schwertmagen, vermittels der gerate, bei den töch- tern, und geistlichen geschwister bewerkstelliget wer- den soll, Barth cap. I § 2 s. 8 fg., Hofmann th. I s. 4 § 3. So vil ist wohl richtig: daß die ge- rate den freigeborenen töchtern darum zugedacht worden sey: weil sie von unbeweglichen stammgü- tern, und dem heergeräte nichts erbeten. Ehedem war sie etwas gemeines bei den freigeborenen in Teutschlande; hernach ist sie zu etwas besonderen gedihen, und in teils landen, auch orten, abgekom- men, oder gar abgeschaffet worden, z. e. in den her-
zogtü-
X x 4
vom heergeraͤde, oder heergeraͤte.
§ 1384
An verſchidenen orten iſt das heergeraͤte teils ab-wenn ſie ins erbe faͤllet? gekommen, teils abgeſchaffet worden (§ 1378). Jn diſen faͤllen, und wenn es verjaͤret iſt, Barth ſ. 782 fg., gehet es ins erbe, und in gleiche teile, eb. cap. VIII § 19, Steins einleitung zur luͤbiſchen rechts- gelehrſamkeit § 198 ſ. 249. Wo allſo daſſelbe abgeſchaffet iſt, dahin wird auch keines aus an- dern orten, vermoͤge des widervergeltungsrechtes, abgefolget. Zur huͤlfe wird es zur bezalung der ſchulden angewendet, Barth ſ. 675 cap. VII § 4, Hofmann im 1ten th. ſ. 121 ſ. 171.
Siben und zwanzigſtes haubtſtuͤck von der gerate. § 1385
Einige leiten die gerate von raden ſtatuere her,woher die gera- te geleitet wird? Dreyerde variis cod. iur. Germ. denom. ſ. 5, und de obſtagio iuris Europ. gerada et heergewet- ta in Holſatia non exſule, melet. III § 2 ſ. 39 fg.; andere von raten, gerate, Haltaus ſp. 661; noch andere von gerade, das iſt, gleich, welches wegen des heergeraͤtes bei den weltlichen ſoͤnen, und ſchwertmagen, vermittels der gerate, bei den toͤch- tern, und geiſtlichen geſchwiſter bewerkſtelliget wer- den ſoll, Barth cap. I § 2 ſ. 8 fg., Hofmann th. I ſ. 4 § 3. So vil iſt wohl richtig: daß die ge- rate den freigeborenen toͤchtern darum zugedacht worden ſey: weil ſie von unbeweglichen ſtammguͤ- tern, und dem heergeraͤte nichts erbeten. Ehedem war ſie etwas gemeines bei den freigeborenen in Teutſchlande; hernach iſt ſie zu etwas beſonderen gedihen, und in teils landen, auch orten, abgekom- men, oder gar abgeſchaffet worden, z. e. in den her-
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vom heergeraͤde, oder heergeraͤte.
§ 1384
An verſchidenen orten iſt das heergeraͤte teils ab-
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diſen faͤllen, und wenn es verjaͤret iſt, Barth ſ. 782
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VIII § 19, Steins einleitung zur luͤbiſchen rechts-
gelehrſamkeit § 198 ſ. 249. Wo allſo daſſelbe
abgeſchaffet iſt, dahin wird auch keines aus an-
dern orten, vermoͤge des widervergeltungsrechtes,
abgefolget. Zur huͤlfe wird es zur bezalung der
ſchulden angewendet, Barth ſ. 675 cap. VII § 4,
Hofmann im 1ten th. ſ. 121 ſ. 171.
wenn ſie ins
erbe faͤllet?
Siben und zwanzigſtes haubtſtuͤck
von der gerate.
§ 1385
Einige leiten die gerate von raden ſtatuere her,
Dreyer de variis cod. iur. Germ. denom. ſ. 5,
und de obſtagio iuris Europ. gerada et heergewet-
ta in Holſatia non exſule, melet. III § 2 ſ. 39 fg.;
andere von raten, gerate, Haltaus ſp. 661; noch
andere von gerade, das iſt, gleich, welches wegen
des heergeraͤtes bei den weltlichen ſoͤnen, und
ſchwertmagen, vermittels der gerate, bei den toͤch-
tern, und geiſtlichen geſchwiſter bewerkſtelliget wer-
den ſoll, Barth cap. I § 2 ſ. 8 fg., Hofmann th.
I ſ. 4 § 3. So vil iſt wohl richtig: daß die ge-
rate den freigeborenen toͤchtern darum zugedacht
worden ſey: weil ſie von unbeweglichen ſtammguͤ-
tern, und dem heergeraͤte nichts erbeten. Ehedem
war ſie etwas gemeines bei den freigeborenen in
Teutſchlande; hernach iſt ſie zu etwas beſonderen
gedihen, und in teils landen, auch orten, abgekom-
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Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 3. Frankfurt (Main), 1767, S. 695. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit03_1767/719>, abgerufen am 21.11.2024.
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