Geistliche verlassen kein heergeräte, Just Henn. Boehmerde successione in bona clericorum sing. cap. 2 § 13 s. 58.
§ 1382
vom adelichen heergeräte in Preussisch- Pommern.
Jn Preussisch-Pommern gehören, inhalts des tit. 21 der lehnsverordnung, zum adelichen heerge- räte: 1) das beste pferd, gesattelt, und gezäumet; 2) der beste tegen, nebst darzu gehörigem gehenke; 3) zwei gute röre; 4) der beste harnisch; 5) ein stehendes bett, und darauf 2 unter- und ober-bet- ten, 3 pfüle, 1 küssen, alles mit gutem bürwerk, und guten zichen; 6) ein paar laken; 7) ein tisch- tuch; 8) ein handtuch; 9) drei zinnerne schüsseln, drei zinnerne teller, zwei zinnerne kannen; 10) ein fischkessel, ein kesselhaken; 11) des lehnmannes be- stes kleid; 12) desselben petschaft; 13) eine kette, welche der verstorbene verdinet, oder an seinem leibe in eren getragen hat; wenn keine descendenten, noch schwestern, noch schwesterkinder vorhanden sind. Wie aber, wenn ein vasall nur ein halbes pferd, oder einen fuß zu stellen hat, ob er dennoch ein ganzes pferd zum heergeräte dem lehnherrn leisten müsse? der Casp. Matthias Müller am a. o. cap. 2 § 15 n. 28 s. 23 bejahet solches. An manchen lehnhöfen wird dafür ein gewisses gelt erleget. Wider den willen des nächsten schwertmagens kan über das herge- brachte heergeräte nicht gebaret werden; sonst aber kan es wohl verschenket, und verkaufet werden, Barth am a. o. cap. VIII § 25 fgg. s. 784 fg., Hofmann von der gerate, und heergeräte, cap. I § 84 s. 119. Von Hollstein handelt Dreyerde obstagio iuris Europ. gerada et heergew. in Holsa- tia non exsule s. 54 fg. n. 7.
§ 1384
II b., XXVI h. von der heerwede,
§ 1381
Geiſtliche verlaſſen kein heergeraͤte, Juſt Henn. Boehmerde ſucceſſione in bona clericorum ſing. cap. 2 § 13 ſ. 58.
§ 1382
vom adelichen heergeraͤte in Preuſſiſch- Pommern.
Jn Preuſſiſch-Pommern gehoͤren, inhalts des tit. 21 der lehnsverordnung, zum adelichen heerge- raͤte: 1) das beſte pferd, geſattelt, und gezaͤumet; 2) der beſte tegen, nebſt darzu gehoͤrigem gehenke; 3) zwei gute roͤre; 4) der beſte harniſch; 5) ein ſtehendes bett, und darauf 2 unter- und ober-bet- ten, 3 pfuͤle, 1 kuͤſſen, alles mit gutem buͤrwerk, und guten zichen; 6) ein paar laken; 7) ein tiſch- tuch; 8) ein handtuch; 9) drei zinnerne ſchuͤſſeln, drei zinnerne teller, zwei zinnerne kannen; 10) ein fiſchkeſſel, ein keſſelhaken; 11) des lehnmannes be- ſtes kleid; 12) deſſelben petſchaft; 13) eine kette, welche der verſtorbene verdinet, oder an ſeinem leibe in eren getragen hat; wenn keine deſcendenten, noch ſchweſtern, noch ſchweſterkinder vorhanden ſind. Wie aber, wenn ein vaſall nur ein halbes pferd, oder einen fuß zu ſtellen hat, ob er dennoch ein ganzes pferd zum heergeraͤte dem lehnherrn leiſten muͤſſe? der Caſp. Matthias Muͤller am a. o. cap. 2 § 15 n. 28 ſ. 23 bejahet ſolches. An manchen lehnhoͤfen wird dafuͤr ein gewiſſes gelt erleget. Wider den willen des naͤchſten ſchwertmagens kan uͤber das herge- brachte heergeraͤte nicht gebaret werden; ſonſt aber kan es wohl verſchenket, und verkaufet werden, Barth am a. o. cap. VIII § 25 fgg. ſ. 784 fg., Hofmann von der gerate, und heergeraͤte, cap. I § 84 ſ. 119. Von Hollſtein handelt Dreyerde obſtagio iuris Europ. gerada et heergew. in Holſa- tia non exſule ſ. 54 fg. n. 7.
§ 1384
<TEI><text><body><divn="1"><pbfacs="#f0718"n="694"/><fwplace="top"type="header"><hirendition="#b"><hirendition="#aq">II</hi> b., <hirendition="#aq">XXVI</hi> h. von der heerwede,</hi></fw><lb/><divn="2"><head>§ 1381</head><lb/><p>Geiſtliche verlaſſen kein heergeraͤte, <hirendition="#fr">Juſt Henn.<lb/>
Boehmer</hi><hirendition="#aq">de ſucceſſione in bona clericorum ſing.<lb/>
cap.</hi> 2 § 13 ſ. 58.</p></div><lb/><divn="2"><head>§ 1382</head><lb/><noteplace="left">vom adelichen<lb/>
heergeraͤte in<lb/>
Preuſſiſch-<lb/>
Pommern.</note><p>Jn Preuſſiſch-Pommern gehoͤren, inhalts des<lb/>
tit. 21 der lehnsverordnung, zum adelichen heerge-<lb/>
raͤte: 1) das beſte pferd, geſattelt, und gezaͤumet;<lb/>
2) der beſte tegen, nebſt darzu gehoͤrigem gehenke;<lb/>
3) zwei gute roͤre; 4) der beſte harniſch; 5) ein<lb/>ſtehendes bett, und darauf 2 unter- und ober-bet-<lb/>
ten, 3 pfuͤle, 1 kuͤſſen, alles mit gutem buͤrwerk,<lb/>
und guten zichen; 6) ein paar laken; 7) ein tiſch-<lb/>
tuch; 8) ein handtuch; 9) drei zinnerne ſchuͤſſeln,<lb/>
drei zinnerne teller, zwei zinnerne kannen; 10) ein<lb/>
fiſchkeſſel, ein keſſelhaken; 11) des lehnmannes be-<lb/>ſtes kleid; 12) deſſelben petſchaft; 13) eine kette,<lb/>
welche der verſtorbene verdinet, oder an ſeinem leibe<lb/>
in eren getragen hat; wenn keine deſcendenten, noch<lb/>ſchweſtern, noch ſchweſterkinder vorhanden ſind. Wie<lb/>
aber, wenn ein vaſall nur ein halbes pferd, oder einen<lb/>
fuß zu ſtellen hat, ob er dennoch ein ganzes pferd zum<lb/>
heergeraͤte dem lehnherrn leiſten muͤſſe? der <hirendition="#fr">Caſp.<lb/>
Matthias Muͤller</hi> am a. o. cap. 2 § 15 n. 28 ſ.<lb/>
23 bejahet ſolches. An manchen lehnhoͤfen wird<lb/>
dafuͤr ein gewiſſes gelt erleget. Wider den willen<lb/>
des naͤchſten ſchwertmagens kan uͤber das herge-<lb/>
brachte heergeraͤte nicht gebaret werden; ſonſt aber<lb/>
kan es wohl verſchenket, und verkaufet werden,<lb/><hirendition="#fr">Barth</hi> am a. o. cap. <hirendition="#aq">VIII</hi> § 25 fgg. ſ. 784 fg.,<lb/><hirendition="#fr">Hofmann</hi> von der gerate, und heergeraͤte, cap. <hirendition="#aq">I</hi><lb/>
§ 84 ſ. 119. Von Hollſtein handelt <hirendition="#fr">Dreyer</hi><hirendition="#aq">de<lb/>
obſtagio iuris Europ. gerada et heergew. in Holſa-<lb/>
tia non exſule</hi>ſ. 54 fg. n. 7.</p></div><lb/><fwplace="bottom"type="catch">§ 1384</fw><lb/></div></body></text></TEI>
[694/0718]
II b., XXVI h. von der heerwede,
§ 1381
Geiſtliche verlaſſen kein heergeraͤte, Juſt Henn.
Boehmer de ſucceſſione in bona clericorum ſing.
cap. 2 § 13 ſ. 58.
§ 1382
Jn Preuſſiſch-Pommern gehoͤren, inhalts des
tit. 21 der lehnsverordnung, zum adelichen heerge-
raͤte: 1) das beſte pferd, geſattelt, und gezaͤumet;
2) der beſte tegen, nebſt darzu gehoͤrigem gehenke;
3) zwei gute roͤre; 4) der beſte harniſch; 5) ein
ſtehendes bett, und darauf 2 unter- und ober-bet-
ten, 3 pfuͤle, 1 kuͤſſen, alles mit gutem buͤrwerk,
und guten zichen; 6) ein paar laken; 7) ein tiſch-
tuch; 8) ein handtuch; 9) drei zinnerne ſchuͤſſeln,
drei zinnerne teller, zwei zinnerne kannen; 10) ein
fiſchkeſſel, ein keſſelhaken; 11) des lehnmannes be-
ſtes kleid; 12) deſſelben petſchaft; 13) eine kette,
welche der verſtorbene verdinet, oder an ſeinem leibe
in eren getragen hat; wenn keine deſcendenten, noch
ſchweſtern, noch ſchweſterkinder vorhanden ſind. Wie
aber, wenn ein vaſall nur ein halbes pferd, oder einen
fuß zu ſtellen hat, ob er dennoch ein ganzes pferd zum
heergeraͤte dem lehnherrn leiſten muͤſſe? der Caſp.
Matthias Muͤller am a. o. cap. 2 § 15 n. 28 ſ.
23 bejahet ſolches. An manchen lehnhoͤfen wird
dafuͤr ein gewiſſes gelt erleget. Wider den willen
des naͤchſten ſchwertmagens kan uͤber das herge-
brachte heergeraͤte nicht gebaret werden; ſonſt aber
kan es wohl verſchenket, und verkaufet werden,
Barth am a. o. cap. VIII § 25 fgg. ſ. 784 fg.,
Hofmann von der gerate, und heergeraͤte, cap. I
§ 84 ſ. 119. Von Hollſtein handelt Dreyer de
obſtagio iuris Europ. gerada et heergew. in Holſa-
tia non exſule ſ. 54 fg. n. 7.
§ 1384
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 3. Frankfurt (Main), 1767, S. 694. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit03_1767/718>, abgerufen am 21.12.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.