fen soll. Deswegen | wird dem pachter das vih gegeben; man schäzet es, und bei der pacht-endi- gung muß er das vih entweder in natur, oder am wehrte wider schaffen.
§ 1329
Der contractus socidae wird als ein geding be-vom contractu socidae, und vih-inventa- rien. trachtet, vermittels dessen der abepachter in absicht auf das ihm verpachtete vih alle gewönliche, und den rechten nach zuläßliche gefar übernimmt, auch nach geendigtem pachte das empfangene vih an der anzal, und in der güte, wie er es erhalten hat, wider zu leisten verspricht. Einige sehen disen han- del als einen aus dem kaufe, und der miete zusam- men gesezeten an; allein es ist kein eigentum einem pachter dabei zuständig; die sache mag nach der anzal, oder dem geschäzeten werte angesezet seyn. Denn die sache wird eben deswegen bald nach der anzal, nach den jaren, oder sonst aufgezeichnet, bald geschäzet, damit sie nach beendigten pachtjaren wi- der überlifert, oder in deren ermangelung, der wert dafür erleget werden könne, wie er bei der schäzung gesezet worden ist. Zu diser würderung kan man 3 sachverständige, auch wohl 3 gerichtsschöffen aus 3 benachbarten gerichten nemen, sie vereiden, in 3 orte des hofes stellen, damit sie nicht sich bereden können, noch die taxe des einen, oder andern hören. Der pachter, und verpachter sezen sich an einen tisch, und schreiben die unterschidenen taxen dergestalt auf, daß sie 4 columnen auf einen bogen papyres zihen; in die erste sezen sie die taxe des ersten, in die andere des andern, und in die dritte vom dritten schäzer; solches addiren sie zusammen, und dividiren die summe mit 3, welches der preiß ist, der in die 4te co- lumne gesezet wird; und so wird es bei der endigung der pachtjare, auch künftigen übergabe wider gehal-
ten;
vom eiſernen vihe.
fen ſoll. Deswegen | wird dem pachter das vih gegeben; man ſchaͤzet es, und bei der pacht-endi- gung muß er das vih entweder in natur, oder am wehrte wider ſchaffen.
§ 1329
Der contractus ſocidae wird als ein geding be-vom contractu ſocidae, und vih-inventa- rien. trachtet, vermittels deſſen der abepachter in abſicht auf das ihm verpachtete vih alle gewoͤnliche, und den rechten nach zulaͤßliche gefar uͤbernimmt, auch nach geendigtem pachte das empfangene vih an der anzal, und in der guͤte, wie er es erhalten hat, wider zu leiſten verſpricht. Einige ſehen diſen han- del als einen aus dem kaufe, und der miete zuſam- men geſezeten an; allein es iſt kein eigentum einem pachter dabei zuſtaͤndig; die ſache mag nach der anzal, oder dem geſchaͤzeten werte angeſezet ſeyn. Denn die ſache wird eben deswegen bald nach der anzal, nach den jaren, oder ſonſt aufgezeichnet, bald geſchaͤzet, damit ſie nach beendigten pachtjaren wi- der uͤberlifert, oder in deren ermangelung, der wert dafuͤr erleget werden koͤnne, wie er bei der ſchaͤzung geſezet worden iſt. Zu diſer wuͤrderung kan man 3 ſachverſtaͤndige, auch wohl 3 gerichtsſchoͤffen aus 3 benachbarten gerichten nemen, ſie vereiden, in 3 orte des hofes ſtellen, damit ſie nicht ſich bereden koͤnnen, noch die taxe des einen, oder andern hoͤren. Der pachter, und verpachter ſezen ſich an einen tiſch, und ſchreiben die unterſchidenen taxen dergeſtalt auf, daß ſie 4 columnen auf einen bogen papyres zihen; in die erſte ſezen ſie die taxe des erſten, in die andere des andern, und in die dritte vom dritten ſchaͤzer; ſolches addiren ſie zuſammen, und dividiren die ſumme mit 3, welches der preiß iſt, der in die 4te co- lumne geſezet wird; und ſo wird es bei der endigung der pachtjare, auch kuͤnftigen uͤbergabe wider gehal-
ten;
<TEI><text><body><divn="1"><p><pbfacs="#f0711"n="637[687]"/><fwplace="top"type="header"><hirendition="#b">vom eiſernen vihe.</hi></fw><lb/>
fen ſoll. Deswegen | wird dem pachter das vih<lb/>
gegeben; man ſchaͤzet es, und bei der pacht-endi-<lb/>
gung muß er das vih entweder in natur, oder am<lb/>
wehrte wider ſchaffen.</p><lb/><divn="2"><head>§ 1329</head><lb/><p>Der contractus ſocidae wird als ein geding be-<noteplace="right">vom contractu<lb/>ſocidae, und<lb/>
vih-inventa-<lb/>
rien.</note><lb/>
trachtet, vermittels deſſen der abepachter in abſicht<lb/>
auf das ihm verpachtete vih alle gewoͤnliche, und<lb/>
den rechten nach zulaͤßliche gefar uͤbernimmt, auch<lb/>
nach geendigtem pachte das empfangene vih an<lb/>
der anzal, und in der guͤte, wie er es erhalten hat,<lb/>
wider zu leiſten verſpricht. Einige ſehen diſen han-<lb/>
del als einen aus dem kaufe, und der miete zuſam-<lb/>
men geſezeten an; allein es iſt kein eigentum einem<lb/>
pachter dabei zuſtaͤndig; die ſache mag nach der<lb/>
anzal, oder dem geſchaͤzeten werte angeſezet ſeyn.<lb/>
Denn die ſache wird eben deswegen bald nach der<lb/>
anzal, nach den jaren, oder ſonſt aufgezeichnet, bald<lb/>
geſchaͤzet, damit ſie nach beendigten pachtjaren wi-<lb/>
der uͤberlifert, oder in deren ermangelung, der wert<lb/>
dafuͤr erleget werden koͤnne, wie er bei der ſchaͤzung<lb/>
geſezet worden iſt. Zu diſer wuͤrderung kan man<lb/>
3 ſachverſtaͤndige, auch wohl 3 gerichtsſchoͤffen aus<lb/>
3 benachbarten gerichten nemen, ſie vereiden, in 3<lb/>
orte des hofes ſtellen, damit ſie nicht ſich bereden<lb/>
koͤnnen, noch die taxe des einen, oder andern hoͤren.<lb/>
Der pachter, und verpachter ſezen ſich an einen<lb/>
tiſch, und ſchreiben die unterſchidenen taxen dergeſtalt<lb/>
auf, daß ſie 4 columnen auf einen bogen papyres<lb/>
zihen; in die erſte ſezen ſie die taxe des erſten, in die<lb/>
andere des andern, und in die dritte vom dritten<lb/>ſchaͤzer; ſolches addiren ſie zuſammen, und dividiren<lb/>
die ſumme mit 3, welches der preiß iſt, der in die 4te co-<lb/>
lumne geſezet wird; und ſo wird es bei der endigung<lb/>
der pachtjare, auch kuͤnftigen uͤbergabe wider gehal-<lb/><fwplace="bottom"type="catch">ten;</fw><lb/></p></div></div></body></text></TEI>
[637[687]/0711]
vom eiſernen vihe.
fen ſoll. Deswegen | wird dem pachter das vih
gegeben; man ſchaͤzet es, und bei der pacht-endi-
gung muß er das vih entweder in natur, oder am
wehrte wider ſchaffen.
§ 1329
Der contractus ſocidae wird als ein geding be-
trachtet, vermittels deſſen der abepachter in abſicht
auf das ihm verpachtete vih alle gewoͤnliche, und
den rechten nach zulaͤßliche gefar uͤbernimmt, auch
nach geendigtem pachte das empfangene vih an
der anzal, und in der guͤte, wie er es erhalten hat,
wider zu leiſten verſpricht. Einige ſehen diſen han-
del als einen aus dem kaufe, und der miete zuſam-
men geſezeten an; allein es iſt kein eigentum einem
pachter dabei zuſtaͤndig; die ſache mag nach der
anzal, oder dem geſchaͤzeten werte angeſezet ſeyn.
Denn die ſache wird eben deswegen bald nach der
anzal, nach den jaren, oder ſonſt aufgezeichnet, bald
geſchaͤzet, damit ſie nach beendigten pachtjaren wi-
der uͤberlifert, oder in deren ermangelung, der wert
dafuͤr erleget werden koͤnne, wie er bei der ſchaͤzung
geſezet worden iſt. Zu diſer wuͤrderung kan man
3 ſachverſtaͤndige, auch wohl 3 gerichtsſchoͤffen aus
3 benachbarten gerichten nemen, ſie vereiden, in 3
orte des hofes ſtellen, damit ſie nicht ſich bereden
koͤnnen, noch die taxe des einen, oder andern hoͤren.
Der pachter, und verpachter ſezen ſich an einen
tiſch, und ſchreiben die unterſchidenen taxen dergeſtalt
auf, daß ſie 4 columnen auf einen bogen papyres
zihen; in die erſte ſezen ſie die taxe des erſten, in die
andere des andern, und in die dritte vom dritten
ſchaͤzer; ſolches addiren ſie zuſammen, und dividiren
die ſumme mit 3, welches der preiß iſt, der in die 4te co-
lumne geſezet wird; und ſo wird es bei der endigung
der pachtjare, auch kuͤnftigen uͤbergabe wider gehal-
ten;
vom contractu
ſocidae, und
vih-inventa-
rien.
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 3. Frankfurt (Main), 1767, S. 637[687]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit03_1767/711>, abgerufen am 21.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.