Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 3. Frankfurt (Main), 1767.

Bild:
<< vorherige Seite

II buch, XXII haubtstück,
schale zum frasse gebrauchen; das holz aber, wel-
ches sie sehr künstlich: beides zu zerteilen, und im
wasser, oder an demselben anzulegen wissen, pfle-
gen sie zu iren aus 2, 3 stockwerken bestehenden wo-
nungen anzuwenden, Beckmanns beschreibung der
Kur und Mark Brandenburg 1ten bandes 3ter th.
c. 2 s. 585 s. 586.

Zwei und zwanzigstes haubtstück
vom eisernen vihe.

§ 1328
waseisern wer-
den bedeutet?

Eisern werden hat mancherlei bedeutungen in
den rechten: bald zeiget es an: wenn ein schul-
dener zur bezalung seiner gläubiger, wegen des von
dem oberherrn auf eine gewisse zeit erlangeten an-
stand-brifes, nicht angehalten werden kan; bald be-
greiffet es sachen, welche ein beständiges daseyn be-
halten, und fortdauern sollen; und wenn sie auch
schon vergehen, oder absterben; so müssen dennoch
an ire stelle andere verschaffet werden. Derglei-
chen sachen haben ire absicht entweder auf gewisse
personen, oder bestimmete zeiten, wie man bei dem
contractu socidae, auch inventarien-vihe, nnd bei
den hin, und wider zu den pfarren gehörigen eiser-
nen kühen, welche auch ewige kühe, ewig vih etc heis-
sen, findet, Haltaus sp. 310, unter dem worte:
eisern, und sp. 415, 416 unter ewig. Solchem-
nach nennet man das vih-inventarium, auch eiser-
nes, stamm-vih etc, welches einige zu den unbeweg-
lichen gütern rechnen, von Esbach über den Carp-
zov
P. III const. 24 def. 7 n. 8 s. 519, und die
daselbst angezogene schriftsteller. Es fället einem
güter-inhaber, und neuen pachter hart, wenn er ein
gut bauen will, und alles vih vom neuen anschaf-

fen

II buch, XXII haubtſtuͤck,
ſchale zum fraſſe gebrauchen; das holz aber, wel-
ches ſie ſehr kuͤnſtlich: beides zu zerteilen, und im
waſſer, oder an demſelben anzulegen wiſſen, pfle-
gen ſie zu iren aus 2, 3 ſtockwerken beſtehenden wo-
nungen anzuwenden, Beckmanns beſchreibung der
Kur und Mark Brandenburg 1ten bandes 3ter th.
c. 2 ſ. 585 ſ. 586.

Zwei und zwanzigſtes haubtſtuͤck
vom eiſernen vihe.

§ 1328
waseiſern wer-
den bedeutet?

Eiſern werden hat mancherlei bedeutungen in
den rechten: bald zeiget es an: wenn ein ſchul-
dener zur bezalung ſeiner glaͤubiger, wegen des von
dem oberherrn auf eine gewiſſe zeit erlangeten an-
ſtand-brifes, nicht angehalten werden kan; bald be-
greiffet es ſachen, welche ein beſtaͤndiges daſeyn be-
halten, und fortdauern ſollen; und wenn ſie auch
ſchon vergehen, oder abſterben; ſo muͤſſen dennoch
an ire ſtelle andere verſchaffet werden. Derglei-
chen ſachen haben ire abſicht entweder auf gewiſſe
perſonen, oder beſtimmete zeiten, wie man bei dem
contractu ſocidae, auch inventarien-vihe, nnd bei
den hin, und wider zu den pfarren gehoͤrigen eiſer-
nen kuͤhen, welche auch ewige kuͤhe, ewig vih ꝛc heiſ-
ſen, findet, Haltaus ſp. 310, unter dem worte:
eiſern, und ſp. 415, 416 unter ewig. Solchem-
nach nennet man das vih-inventarium, auch eiſer-
nes, ſtamm-vih ꝛc, welches einige zu den unbeweg-
lichen guͤtern rechnen, von Esbach uͤber den Carp-
zov
P. III conſt. 24 def. 7 n. 8 ſ. 519, und die
daſelbſt angezogene ſchriftſteller. Es faͤllet einem
guͤter-inhaber, und neuen pachter hart, wenn er ein
gut bauen will, und alles vih vom neuen anſchaf-

fen
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <p><pb facs="#f0710" n="686"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b"><hi rendition="#aq">II</hi> buch, <hi rendition="#aq">XXII</hi> haubt&#x017F;tu&#x0364;ck,</hi></fw><lb/>
&#x017F;chale zum fra&#x017F;&#x017F;e gebrauchen; das holz aber, wel-<lb/>
ches &#x017F;ie &#x017F;ehr ku&#x0364;n&#x017F;tlich: beides zu zerteilen, und im<lb/>
wa&#x017F;&#x017F;er, oder an dem&#x017F;elben anzulegen wi&#x017F;&#x017F;en, pfle-<lb/>
gen &#x017F;ie zu iren aus 2, 3 &#x017F;tockwerken be&#x017F;tehenden wo-<lb/>
nungen anzuwenden, <hi rendition="#fr">Beckmanns</hi> be&#x017F;chreibung der<lb/>
Kur und Mark Brandenburg 1ten bandes 3ter th.<lb/>
c. 2 &#x017F;. 585 &#x017F;. 586.</p>
      </div><lb/>
      <div n="1">
        <head><hi rendition="#b">Zwei und zwanzig&#x017F;tes haubt&#x017F;tu&#x0364;ck<lb/>
vom ei&#x017F;ernen vihe.</hi><lb/>
§ 1328</head><lb/>
        <note place="left">wasei&#x017F;ern wer-<lb/>
den bedeutet?</note>
        <p><hi rendition="#in">E</hi>i&#x017F;ern werden hat mancherlei bedeutungen in<lb/>
den rechten: bald zeiget es an: wenn ein &#x017F;chul-<lb/>
dener zur bezalung &#x017F;einer gla&#x0364;ubiger, wegen des von<lb/>
dem oberherrn auf eine gewi&#x017F;&#x017F;e zeit erlangeten an-<lb/>
&#x017F;tand-brifes, nicht angehalten werden kan; bald be-<lb/>
greiffet es &#x017F;achen, welche ein be&#x017F;ta&#x0364;ndiges da&#x017F;eyn be-<lb/>
halten, und fortdauern &#x017F;ollen; und wenn &#x017F;ie auch<lb/>
&#x017F;chon vergehen, oder ab&#x017F;terben; &#x017F;o mu&#x0364;&#x017F;&#x017F;en dennoch<lb/>
an ire &#x017F;telle andere ver&#x017F;chaffet werden. Derglei-<lb/>
chen &#x017F;achen haben ire ab&#x017F;icht entweder auf gewi&#x017F;&#x017F;e<lb/>
per&#x017F;onen, oder be&#x017F;timmete zeiten, wie man bei dem<lb/>
contractu &#x017F;ocidae, auch inventarien-vihe, nnd bei<lb/>
den hin, und wider zu den pfarren geho&#x0364;rigen ei&#x017F;er-<lb/>
nen ku&#x0364;hen, welche auch ewige ku&#x0364;he, ewig vih &#xA75B;c hei&#x017F;-<lb/>
&#x017F;en, findet, <hi rendition="#fr">Haltaus</hi> &#x017F;p. 310, unter dem worte:<lb/><hi rendition="#fr">ei&#x017F;ern,</hi> und &#x017F;p. 415, 416 unter <hi rendition="#fr">ewig.</hi> Solchem-<lb/>
nach nennet man das vih-inventarium, auch ei&#x017F;er-<lb/>
nes, &#x017F;tamm-vih &#xA75B;c, welches einige zu den unbeweg-<lb/>
lichen gu&#x0364;tern rechnen, <hi rendition="#fr">von Esbach</hi> u&#x0364;ber den <hi rendition="#fr">Carp-<lb/>
zov</hi> <hi rendition="#aq">P. III con&#x017F;t. 24 def.</hi> 7 n. 8 &#x017F;. 519, und die<lb/>
da&#x017F;elb&#x017F;t angezogene &#x017F;chrift&#x017F;teller. Es fa&#x0364;llet einem<lb/>
gu&#x0364;ter-inhaber, und neuen pachter hart, wenn er ein<lb/>
gut bauen will, und alles vih vom neuen an&#x017F;chaf-<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">fen</fw><lb/></p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[686/0710] II buch, XXII haubtſtuͤck, ſchale zum fraſſe gebrauchen; das holz aber, wel- ches ſie ſehr kuͤnſtlich: beides zu zerteilen, und im waſſer, oder an demſelben anzulegen wiſſen, pfle- gen ſie zu iren aus 2, 3 ſtockwerken beſtehenden wo- nungen anzuwenden, Beckmanns beſchreibung der Kur und Mark Brandenburg 1ten bandes 3ter th. c. 2 ſ. 585 ſ. 586. Zwei und zwanzigſtes haubtſtuͤck vom eiſernen vihe. § 1328 Eiſern werden hat mancherlei bedeutungen in den rechten: bald zeiget es an: wenn ein ſchul- dener zur bezalung ſeiner glaͤubiger, wegen des von dem oberherrn auf eine gewiſſe zeit erlangeten an- ſtand-brifes, nicht angehalten werden kan; bald be- greiffet es ſachen, welche ein beſtaͤndiges daſeyn be- halten, und fortdauern ſollen; und wenn ſie auch ſchon vergehen, oder abſterben; ſo muͤſſen dennoch an ire ſtelle andere verſchaffet werden. Derglei- chen ſachen haben ire abſicht entweder auf gewiſſe perſonen, oder beſtimmete zeiten, wie man bei dem contractu ſocidae, auch inventarien-vihe, nnd bei den hin, und wider zu den pfarren gehoͤrigen eiſer- nen kuͤhen, welche auch ewige kuͤhe, ewig vih ꝛc heiſ- ſen, findet, Haltaus ſp. 310, unter dem worte: eiſern, und ſp. 415, 416 unter ewig. Solchem- nach nennet man das vih-inventarium, auch eiſer- nes, ſtamm-vih ꝛc, welches einige zu den unbeweg- lichen guͤtern rechnen, von Esbach uͤber den Carp- zov P. III conſt. 24 def. 7 n. 8 ſ. 519, und die daſelbſt angezogene ſchriftſteller. Es faͤllet einem guͤter-inhaber, und neuen pachter hart, wenn er ein gut bauen will, und alles vih vom neuen anſchaf- fen

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit03_1767
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit03_1767/710
Zitationshilfe: Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 3. Frankfurt (Main), 1767, S. 686. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit03_1767/710>, abgerufen am 21.12.2024.