gen lassen, Pet. Müller am a. o. cap 3, th. 1, s. 17, Jenichen am a. o. s. 9, § 2; so lange solches durch die landesgesäze nicht beschränket ist, noch ein anderer den tauben-flug zu untersagen vermag; aus dem freiwilligen unterlassen des taubenhaltens wächset dem andern: solches zu verbiten, kein recht zu, wie gen Münster im monate sept. 1756 in sachen des general-majors von Schlauen, wider den von Schenking, zu vogeding, wegen eines tauben-fluges etc etc, auf dem adelichen gute Ru- schau allhir erkannt worden ist. Jn den fürstl. hessen casselischen landen ist dises bestimmet (§ 1273 des Iten th.), und wo die renterei-gefälle in den dörfern an die landes-herrschaft verrechnet werden, daselbst wird auch der tauben-zehnte gehoben, ver- möge der verordnung vom 6ten fehr. 1703; man sehe auch die anweisung für die beambten s. 435 fgg., § 659 fgg. Der Moerfeldische centweißtum sezet auf die verbotenen taubenschläge die sogenann- te frevel-busse, welche 3 fl. dem gerichtsherrn, den beisizern des gerichtes 30 kr., und dem schuldheise 2 schillinge tut. Der Teutsche achtet die tauben für zames vih, Salanders (J. C. Schadens) hü- ner-binen-und tauben-recht, Erf. 1723, 8v, Ge. Andr Müllerde columbariis, Giessen 1751, kaiser Leopolds saz- und ordnung im erzherzogtume Oesterr. unter der Ems de iuribus incorp. tit. VIIII, § XI, repertorium iuris priuati, th. 4, s. 2458.
§ 1278
von den rechts- mitteln wider die unbefugten canben finger, auch wegen der [schä]den.
Die rechtsmittel wider die taubenfänger, auch wegen der von inen am getraide zugefügeten schä- den, sind in meiner anweisung für die beambten benimet, s 439 fg., § 667 fg., § 670, s. 440. Denn, falls mir eines andern tauben meinen wai- zen etc auf dem felde, auch in meinem fruchtbe-
hält-
II b., XVI h. von den tauben.
gen laſſen, Pet. Muͤller am a. o. cap 3, th. 1, ſ. 17, Jenichen am a. o. ſ. 9, § 2; ſo lange ſolches durch die landesgeſaͤze nicht beſchraͤnket iſt, noch ein anderer den tauben-flug zu unterſagen vermag; aus dem freiwilligen unterlaſſen des taubenhaltens waͤchſet dem andern: ſolches zu verbiten, kein recht zu, wie gen Muͤnſter im monate ſept. 1756 in ſachen des general-majors von Schlauen, wider den von Schenking, zu vogeding, wegen eines tauben-fluges ꝛc ꝛc, auf dem adelichen gute Ru- ſchau allhir erkannt worden iſt. Jn den fuͤrſtl. heſſen caſſeliſchen landen iſt diſes beſtimmet (§ 1273 des Iten th.), und wo die renterei-gefaͤlle in den doͤrfern an die landes-herrſchaft verrechnet werden, daſelbſt wird auch der tauben-zehnte gehoben, ver- moͤge der verordnung vom 6ten fehr. 1703; man ſehe auch die anweiſung fuͤr die beambten ſ. 435 fgg., § 659 fgg. Der Moerfeldiſche centweißtum ſezet auf die verbotenen taubenſchlaͤge die ſogenann- te frevel-buſſe, welche 3 fl. dem gerichtsherrn, den beiſizern des gerichtes 30 kr., und dem ſchuldheiſe 2 ſchillinge tut. Der Teutſche achtet die tauben fuͤr zames vih, Salanders (J. C. Schadens) huͤ- ner-binen-und tauben-recht, Erf. 1723, 8v, Ge. Andr Muͤllerde columbariis, Gieſſen 1751, kaiſer Leopolds ſaz- und ordnung im erzherzogtume Oeſterr. unter der Ems de iuribus incorp. tit. VIIII, § XI, repertorium iuris priuati, th. 4, ſ. 2458.
§ 1278
von den rechts- mitteln wider die unbefugten canben finger, auch wegen der [ſchaͤ]den.
Die rechtsmittel wider die taubenfaͤnger, auch wegen der von inen am getraide zugefuͤgeten ſchaͤ- den, ſind in meiner anweiſung fuͤr die beambten benimet, ſ 439 fg., § 667 fg., § 670, ſ. 440. Denn, falls mir eines andern tauben meinen wai- zen ꝛc auf dem felde, auch in meinem fruchtbe-
haͤlt-
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II b., XVI h. von den tauben.
gen laſſen, Pet. Muͤller am a. o. cap 3, th. 1, ſ. 17,
Jenichen am a. o. ſ. 9, § 2; ſo lange ſolches
durch die landesgeſaͤze nicht beſchraͤnket iſt, noch
ein anderer den tauben-flug zu unterſagen vermag;
aus dem freiwilligen unterlaſſen des taubenhaltens
waͤchſet dem andern: ſolches zu verbiten, kein
recht zu, wie gen Muͤnſter im monate ſept. 1756 in
ſachen des general-majors von Schlauen, wider
den von Schenking, zu vogeding, wegen eines
tauben-fluges ꝛc ꝛc, auf dem adelichen gute Ru-
ſchau allhir erkannt worden iſt. Jn den fuͤrſtl.
heſſen caſſeliſchen landen iſt diſes beſtimmet (§ 1273
des Iten th.), und wo die renterei-gefaͤlle in den
doͤrfern an die landes-herrſchaft verrechnet werden,
daſelbſt wird auch der tauben-zehnte gehoben, ver-
moͤge der verordnung vom 6ten fehr. 1703; man
ſehe auch die anweiſung fuͤr die beambten ſ. 435
fgg., § 659 fgg. Der Moerfeldiſche centweißtum
ſezet auf die verbotenen taubenſchlaͤge die ſogenann-
te frevel-buſſe, welche 3 fl. dem gerichtsherrn, den
beiſizern des gerichtes 30 kr., und dem ſchuldheiſe
2 ſchillinge tut. Der Teutſche achtet die tauben
fuͤr zames vih, Salanders (J. C. Schadens) huͤ-
ner-binen-und tauben-recht, Erf. 1723, 8v, Ge.
Andr Muͤller de columbariis, Gieſſen 1751,
kaiſer Leopolds ſaz- und ordnung im erzherzogtume
Oeſterr. unter der Ems de iuribus incorp. tit. VIIII,
§ XI, repertorium iuris priuati, th. 4, ſ. 2458.
§ 1278
Die rechtsmittel wider die taubenfaͤnger, auch
wegen der von inen am getraide zugefuͤgeten ſchaͤ-
den, ſind in meiner anweiſung fuͤr die beambten
benimet, ſ 439 fg., § 667 fg., § 670, ſ. 440.
Denn, falls mir eines andern tauben meinen wai-
zen ꝛc auf dem felde, auch in meinem fruchtbe-
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Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 3. Frankfurt (Main), 1767, S. 680. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit03_1767/704>, abgerufen am 03.12.2024.
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