Schilter in exerc. ad p. XXXIIII, § 15, von Pufendorf th. I, obs. 237, Stryk am a. o. § XIII, fgg., die Culmbachische landesordnungen T. II, vol. I, s. 198, 715, Boehmers einleitung zum geschickten gebrauche der acten etc, relatio VIII, s. 351 fgg. Man pfleget im sprüchworte zu sa- gen: wider den roz, und spath, ist kein raht. Sonst ist auch gewönlich: daß die vihhändler dem käufer das vih auf die probe eine zeitlang geben, ausweißlich der anweisung für die beambten, s. 435, § 658. Von den gebrechen sind die krankheiten zu unterscheiden. Dise sind entweder heilbare, oder unheilbare.
§ 1110
Die betrügereien, und listen der roßhändelervon den hil- pertsgriffen der roßhändler. sind in meiner anweisung für die beambten nach- zusehen s. 390 fgg., § 566 fg.
§ 1111
Jm monate october 1766 kam bei uns dervon der beschaf- fenheit, auch dem unterschi- de des rozes, der druse etc, bei den pferden. rechtsfall aus Nider-Ursel im Eichsfelde für: der M. hatte im herbste 1763 dem T. einen wallachen verkaufet, und der käufer die bezalung binnen 6 wochen zu leisten versprochen; welches aber nicht erfolgete. Daher der M. wider den T. eine klage erhobe. Der beklagte schüzete für: daß der wal- lach die druse, oder steindruse, oder gar den roz gehabt habe. Der kläger erwiderte: welcher ge- stalt es nun 3 jare wären: daß der handel getrof- fen worden wäre, und das pferd noch lebe; mit- hin es unmöglich sei: mit dem roze behaftet gewe- sen zu seyn. Es kam allso auf die beschaffenheit der krankheit, und des angeblichen rozes haubt- sächlich an. Jnzwischen zeiget der angezogene Dr. Schreber s. 68: daß der roz als eine krank-
heit
T t 5
von den pferden.
Schilter in exerc. ad π. XXXIIII, § 15, von Pufendorf th. I, obſ. 237, Stryk am a. o. § XIII, fgg., die Culmbachiſche landesordnungen T. II, vol. I, ſ. 198, 715, Boehmers einleitung zum geſchickten gebrauche der acten ꝛc, relatio VIII, ſ. 351 fgg. Man pfleget im ſpruͤchworte zu ſa- gen: wider den roz, und ſpath, iſt kein raht. Sonſt iſt auch gewoͤnlich: daß die vihhaͤndler dem kaͤufer das vih auf die probe eine zeitlang geben, ausweißlich der anweiſung fuͤr die beambten, ſ. 435, § 658. Von den gebrechen ſind die krankheiten zu unterſcheiden. Diſe ſind entweder heilbare, oder unheilbare.
§ 1110
Die betruͤgereien, und liſten der roßhaͤndelervon den hil- pertsgriffen deꝛ roßhaͤndler. ſind in meiner anweiſung fuͤr die beambten nach- zuſehen ſ. 390 fgg., § 566 fg.
§ 1111
Jm monate october 1766 kam bei uns dervon der beſchaf- fenheit, auch dem unterſchi- de des rozes, der druſe ꝛc, bei den pferden. rechtsfall aus Nider-Urſel im Eichsfelde fuͤr: der M. hatte im herbſte 1763 dem T. einen wallachen verkaufet, und der kaͤufer die bezalung binnen 6 wochen zu leiſten verſprochen; welches aber nicht erfolgete. Daher der M. wider den T. eine klage erhobe. Der beklagte ſchuͤzete fuͤr: daß der wal- lach die druſe, oder ſteindruſe, oder gar den roz gehabt habe. Der klaͤger erwiderte: welcher ge- ſtalt es nun 3 jare waͤren: daß der handel getrof- fen worden waͤre, und das pferd noch lebe; mit- hin es unmoͤglich ſei: mit dem roze behaftet gewe- ſen zu ſeyn. Es kam allſo auf die beſchaffenheit der krankheit, und des angeblichen rozes haubt- ſaͤchlich an. Jnzwiſchen zeiget der angezogene Dr. Schreber ſ. 68: daß der roz als eine krank-
heit
T t 5
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><p><pbfacs="#f0689"n="665"/><fwplace="top"type="header"><hirendition="#b">von den pferden.</hi></fw><lb/><hirendition="#fr">Schilter</hi> in <hirendition="#aq">exerc. ad π. XXXIIII,</hi> § 15, <hirendition="#fr">von<lb/>
Pufendorf</hi> th. <hirendition="#aq">I, obſ.</hi> 237, <hirendition="#fr">Stryk</hi> am a. o. § <hirendition="#aq">XIII,</hi><lb/>
fgg., die Culmbachiſche landesordnungen <hirendition="#aq">T. II,</hi><lb/>
vol. <hirendition="#aq">I,</hi>ſ. 198, 715, <hirendition="#fr">Boehmers</hi> einleitung zum<lb/>
geſchickten gebrauche der acten ꝛc, relatio <hirendition="#aq">VIII,</hi><lb/>ſ. 351 fgg. Man pfleget im ſpruͤchworte zu ſa-<lb/>
gen: wider den roz, und ſpath, iſt kein raht.<lb/>
Sonſt iſt auch gewoͤnlich: daß die vihhaͤndler dem<lb/>
kaͤufer das vih auf die probe eine zeitlang geben,<lb/>
ausweißlich der anweiſung fuͤr die beambten, ſ. 435,<lb/>
§ 658. Von den gebrechen ſind die krankheiten<lb/>
zu unterſcheiden. Diſe ſind entweder heilbare,<lb/>
oder unheilbare.</p></div><lb/><divn="2"><head>§ 1110</head><lb/><p>Die betruͤgereien, und liſten der roßhaͤndeler<noteplace="right">von den hil-<lb/>
pertsgriffen deꝛ<lb/>
roßhaͤndler.</note><lb/>ſind in meiner anweiſung fuͤr die beambten nach-<lb/>
zuſehen ſ. 390 fgg., § 566 fg.</p></div><lb/><divn="2"><head>§ 1111</head><lb/><p>Jm monate october 1766 kam bei uns der<noteplace="right">von der beſchaf-<lb/>
fenheit, auch<lb/>
dem unterſchi-<lb/>
de des rozes,<lb/>
der druſe ꝛc, bei<lb/>
den pferden.</note><lb/>
rechtsfall aus Nider-Urſel im Eichsfelde fuͤr: der<lb/>
M. hatte im herbſte 1763 dem T. einen wallachen<lb/>
verkaufet, und der kaͤufer die bezalung binnen 6<lb/>
wochen zu leiſten verſprochen; welches aber nicht<lb/>
erfolgete. Daher der M. wider den T. eine klage<lb/>
erhobe. Der beklagte ſchuͤzete fuͤr: daß der wal-<lb/>
lach die druſe, oder ſteindruſe, oder gar den roz<lb/>
gehabt habe. Der klaͤger erwiderte: welcher ge-<lb/>ſtalt es nun 3 jare waͤren: daß der handel getrof-<lb/>
fen worden waͤre, und das pferd noch lebe; mit-<lb/>
hin es unmoͤglich ſei: mit dem roze behaftet gewe-<lb/>ſen zu ſeyn. Es kam allſo auf die beſchaffenheit<lb/>
der krankheit, und des angeblichen rozes haubt-<lb/>ſaͤchlich an. Jnzwiſchen zeiget der angezogene<lb/>
Dr. <hirendition="#fr">Schreber</hi>ſ. 68: daß der roz als eine krank-<lb/><fwplace="bottom"type="sig">T t 5</fw><fwplace="bottom"type="catch">heit</fw><lb/></p></div></div></body></text></TEI>
[665/0689]
von den pferden.
Schilter in exerc. ad π. XXXIIII, § 15, von
Pufendorf th. I, obſ. 237, Stryk am a. o. § XIII,
fgg., die Culmbachiſche landesordnungen T. II,
vol. I, ſ. 198, 715, Boehmers einleitung zum
geſchickten gebrauche der acten ꝛc, relatio VIII,
ſ. 351 fgg. Man pfleget im ſpruͤchworte zu ſa-
gen: wider den roz, und ſpath, iſt kein raht.
Sonſt iſt auch gewoͤnlich: daß die vihhaͤndler dem
kaͤufer das vih auf die probe eine zeitlang geben,
ausweißlich der anweiſung fuͤr die beambten, ſ. 435,
§ 658. Von den gebrechen ſind die krankheiten
zu unterſcheiden. Diſe ſind entweder heilbare,
oder unheilbare.
§ 1110
Die betruͤgereien, und liſten der roßhaͤndeler
ſind in meiner anweiſung fuͤr die beambten nach-
zuſehen ſ. 390 fgg., § 566 fg.
von den hil-
pertsgriffen deꝛ
roßhaͤndler.
§ 1111
Jm monate october 1766 kam bei uns der
rechtsfall aus Nider-Urſel im Eichsfelde fuͤr: der
M. hatte im herbſte 1763 dem T. einen wallachen
verkaufet, und der kaͤufer die bezalung binnen 6
wochen zu leiſten verſprochen; welches aber nicht
erfolgete. Daher der M. wider den T. eine klage
erhobe. Der beklagte ſchuͤzete fuͤr: daß der wal-
lach die druſe, oder ſteindruſe, oder gar den roz
gehabt habe. Der klaͤger erwiderte: welcher ge-
ſtalt es nun 3 jare waͤren: daß der handel getrof-
fen worden waͤre, und das pferd noch lebe; mit-
hin es unmoͤglich ſei: mit dem roze behaftet gewe-
ſen zu ſeyn. Es kam allſo auf die beſchaffenheit
der krankheit, und des angeblichen rozes haubt-
ſaͤchlich an. Jnzwiſchen zeiget der angezogene
Dr. Schreber ſ. 68: daß der roz als eine krank-
heit
von der beſchaf-
fenheit, auch
dem unterſchi-
de des rozes,
der druſe ꝛc, bei
den pferden.
T t 5
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 3. Frankfurt (Main), 1767, S. 665. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit03_1767/689>, abgerufen am 21.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.