den Christian Thomasiusde natura bonor. saecu- laris. Halle 1706 und 1748, 4t, den Henninges über das instrum. pacis art. V § 25, und art. VII. Rhetius und Mauritius haben auch besondere schriften davon ausgegeben.
§ 1054
von den sachen des states, und der privat-per- sonen, auch tafel- kammer- gütern.
Vile Rähte eigenen dem landesfürsten die grundherrschaft zu, und glauben: der besiz von gü- tern, aeckern, feldern, und wäldern, wisen, gebäu- den, und andern sachen, sowohl des adelichen, als auch unadelichen untertanes, bestünde nur in der nuzung; es ist aber dises ein unbegründeter wan, Joh. Christian Joseph Franz Jgnat. Ungerde bonis subditorum ex delicto vel sine delicto eorum principis dominio obnoxiis, Wirzb. 1751, 4t, P. II § 7 fg. s. 18 fg. Der untertan hat allerdinges in seinen rechtmässiger weise erlangeten gütern ein wa- res eigentum, wie desfalls der adel im fürstentu- me Braunschweig-Wolfenbüttel wider die dasige rentkammer behaubtet hat, als dise die messung der adelichen güter unternam, auch dem bauer das übersteigende an der ruhten- oder morgenzal ab- streiten wollte. Dises wird für ungereimet geach- tet; wenn auch der bauer im steuerstocke 60 mor- gen hat, und bei der ausmessung deren 70 befun- den werden. Ein anders ist es mit den herrnlosen (§ 1045), und confiscirten, auch denen sachen, wel- che dem state, oder oberherrn allein; aber vilen we- nig, oder nichts nuzen. Der bischof zu Wirzburg hat wegen einzihung der güter von den selbstmör- dern ein besonderes privilegium, Unger am a. o. th. I s. 8 § 7. Die sachen des states werden heute zu tage gemeiniglich domainen genennet. Es gibet allso domainen- und tafel-güter. Bei den domai- nen- kammer- und tafel-gütern wird ein unterschid
zwischen
II buch, I haubtſtuͤck,
den Chriſtian Thomaſiusde natura bonor. ſaecu- lariſ. Halle 1706 und 1748, 4t, den Henninges uͤber das inſtrum. pacis art. V § 25, und art. VII. Rhetius und Mauritius haben auch beſondere ſchriften davon ausgegeben.
§ 1054
von den ſachen des ſtates, und der privat-per- ſonen, auch tafel- kammer- guͤtern.
Vile Raͤhte eigenen dem landesfuͤrſten die grundherrſchaft zu, und glauben: der beſiz von guͤ- tern, aeckern, feldern, und waͤldern, wiſen, gebaͤu- den, und andern ſachen, ſowohl des adelichen, als auch unadelichen untertanes, beſtuͤnde nur in der nuzung; es iſt aber diſes ein unbegruͤndeter wan, Joh. Chriſtian Joſeph Franz Jgnat. Ungerde bonis ſubditorum ex delicto vel ſine delicto eorum principis dominio obnoxiis, Wirzb. 1751, 4t, P. II § 7 fg. ſ. 18 fg. Der untertan hat allerdinges in ſeinen rechtmaͤſſiger weiſe erlangeten guͤtern ein wa- res eigentum, wie desfalls der adel im fuͤrſtentu- me Braunſchweig-Wolfenbuͤttel wider die daſige rentkammer behaubtet hat, als diſe die meſſung der adelichen guͤter unternam, auch dem bauer das uͤberſteigende an der ruhten- oder morgenzal ab- ſtreiten wollte. Diſes wird fuͤr ungereimet geach- tet; wenn auch der bauer im ſteuerſtocke 60 mor- gen hat, und bei der ausmeſſung deren 70 befun- den werden. Ein anders iſt es mit den herrnloſen (§ 1045), und confiſcirten, auch denen ſachen, wel- che dem ſtate, oder oberherrn allein; aber vilen we- nig, oder nichts nuzen. Der biſchof zu Wirzburg hat wegen einzihung der guͤter von den ſelbſtmoͤr- dern ein beſonderes privilegium, Unger am a. o. th. I ſ. 8 § 7. Die ſachen des ſtates werden heute zu tage gemeiniglich domainen genennet. Es gibet allſo domainen- und tafel-guͤter. Bei den domai- nen- kammer- und tafel-guͤtern wird ein unterſchid
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uͤber das inſtrum. pacis art. V § 25, und art. VII.
Rhetius und Mauritius haben auch beſondere
ſchriften davon ausgegeben.
§ 1054
Vile Raͤhte eigenen dem landesfuͤrſten die
grundherrſchaft zu, und glauben: der beſiz von guͤ-
tern, aeckern, feldern, und waͤldern, wiſen, gebaͤu-
den, und andern ſachen, ſowohl des adelichen, als
auch unadelichen untertanes, beſtuͤnde nur in der
nuzung; es iſt aber diſes ein unbegruͤndeter wan,
Joh. Chriſtian Joſeph Franz Jgnat. Unger de
bonis ſubditorum ex delicto vel ſine delicto eorum
principis dominio obnoxiis, Wirzb. 1751, 4t, P. II
§ 7 fg. ſ. 18 fg. Der untertan hat allerdinges in
ſeinen rechtmaͤſſiger weiſe erlangeten guͤtern ein wa-
res eigentum, wie desfalls der adel im fuͤrſtentu-
me Braunſchweig-Wolfenbuͤttel wider die daſige
rentkammer behaubtet hat, als diſe die meſſung
der adelichen guͤter unternam, auch dem bauer das
uͤberſteigende an der ruhten- oder morgenzal ab-
ſtreiten wollte. Diſes wird fuͤr ungereimet geach-
tet; wenn auch der bauer im ſteuerſtocke 60 mor-
gen hat, und bei der ausmeſſung deren 70 befun-
den werden. Ein anders iſt es mit den herrnloſen
(§ 1045), und confiſcirten, auch denen ſachen, wel-
che dem ſtate, oder oberherrn allein; aber vilen we-
nig, oder nichts nuzen. Der biſchof zu Wirzburg
hat wegen einzihung der guͤter von den ſelbſtmoͤr-
dern ein beſonderes privilegium, Unger am a. o.
th. I ſ. 8 § 7. Die ſachen des ſtates werden heute
zu tage gemeiniglich domainen genennet. Es gibet
allſo domainen- und tafel-guͤter. Bei den domai-
nen- kammer- und tafel-guͤtern wird ein unterſchid
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Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 3. Frankfurt (Main), 1767, S. 652. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit03_1767/676>, abgerufen am 21.12.2024.
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