fentlichen gebrauche die privat-personen von der be- quemlichkeit irer kirchenstüle etwas nachgeben müs- sen, von Engelbrecht in obs. LXXX s. 462, 463, Casp. Heinr Hornsobseruat. iur. eccles. circa iura patronatus subselliorum in templis et sepulturae, Witt. 1714, und 1734, 4t.
§ 1053
von den kir- chen- und pfarr-gütern.
Bei den kirchen, auch academischen universitae- ten (§ 341), findet man dotal-güter, auch dotalen, welche leibeigene sind, die einer kirche gehören, Potgieserde statu seruor. s. 214 fgg. s. 865, Pe- ter Müllerde bonis parochial. 1714, 4t, cap. 2 th. 11 s. 19, Casp. Heinr. Hornde praestationi- bus parochianorum et dotalium, Witt. 1713 und 1734, 4t, cap. VII s. 30 fgg., Casp. Zieglerde dote eccles. cap. 9 und 12, Christoph Ludw. Crell de rusticorum dotal. immunitate Witt. 1755, 4t. Ausser dem finden sich auch dotalen der kirchen in solchen landen, wo keine leibeigenschaft mehr ist, Horn am a. o. Crell am a. o. Jre abgaben sind oben bemerket worden (§ 817). Die kirchen- und pfarrgüter sind zum unterhalte der kirchen, und geist- lichen bestimmet, auch gewidmet, und heissen im geistlichen rechte dotal-güter, welche entweder ge- meine, oder mensalia sind (§ 1058 des 1ten th.). Sie werden, nach den gemeinen rechten, von der eigenschaft gehalten: daß sie zu lehn nicht gereichet; wohl aber verpachtet werden können; iedoch nicht unwiderruflich, von Buri am a o. s. 532, Boeh- mer im iure eccles. protest. lib. III tit. 18 § 3. Da- her sie auch keiner verjärung ausgesezet seyn sollen, Freiherr von Lynker im resp. 2 n. 72 fg., Boeh- mer am a. o. lib. II tit. 26 § 25, 26, und im iure paroch. sect. VI cap. 2 § 35 s. 370 fg.; vil- weniger sie one die fürgeschribene feierlichkeit ver-
äussert
II buch, I haubtſtuͤck,
fentlichen gebrauche die privat-perſonen von der be- quemlichkeit irer kirchenſtuͤle etwas nachgeben muͤſ- ſen, von Engelbrecht in obſ. LXXX ſ. 462, 463, Caſp. Heinr Hornsobſeruat. iur. eccleſ. circa iura patronatus ſubſelliorum in templis et ſepulturae, Witt. 1714, und 1734, 4t.
§ 1053
von den kir- chen- und pfarr-guͤtern.
Bei den kirchen, auch academiſchen univerſitae- ten (§ 341), findet man dotal-guͤter, auch dotalen, welche leibeigene ſind, die einer kirche gehoͤren, Potgieſerde ſtatu ſeruor. ſ. 214 fgg. ſ. 865, Pe- ter Muͤllerde bonis parochial. 1714, 4t, cap. 2 th. 11 ſ. 19, Caſp. Heinr. Hornde praeſtationi- bus parochianorum et dotalium, Witt. 1713 und 1734, 4t, cap. VII ſ. 30 fgg., Caſp. Zieglerde dote eccleſ. cap. 9 und 12, Chriſtoph Ludw. Crell de ruſticorum dotal. immunitate Witt. 1755, 4t. Auſſer dem finden ſich auch dotalen der kirchen in ſolchen landen, wo keine leibeigenſchaft mehr iſt, Horn am a. o. Crell am a. o. Jre abgaben ſind oben bemerket worden (§ 817). Die kirchen- und pfarrguͤter ſind zum unterhalte der kirchen, und geiſt- lichen beſtimmet, auch gewidmet, und heiſſen im geiſtlichen rechte dotal-guͤter, welche entweder ge- meine, oder menſalia ſind (§ 1058 des 1ten th.). Sie werden, nach den gemeinen rechten, von der eigenſchaft gehalten: daß ſie zu lehn nicht gereichet; wohl aber verpachtet werden koͤnnen; iedoch nicht unwiderruflich, von Buri am a o. ſ. 532, Boeh- mer im iure eccleſ. proteſt. lib. III tit. 18 § 3. Da- her ſie auch keiner verjaͤrung ausgeſezet ſeyn ſollen, Freiherr von Lynker im reſp. 2 n. 72 fg., Boeh- mer am a. o. lib. II tit. 26 § 25, 26, und im iure paroch. ſect. VI cap. 2 § 35 ſ. 370 fg.; vil- weniger ſie one die fuͤrgeſchribene feierlichkeit ver-
aͤuſſert
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><p><pbfacs="#f0674"n="650"/><fwplace="top"type="header"><hirendition="#b"><hirendition="#aq">II</hi> buch, <hirendition="#aq">I</hi> haubtſtuͤck,</hi></fw><lb/>
fentlichen gebrauche die privat-perſonen von der be-<lb/>
quemlichkeit irer kirchenſtuͤle etwas nachgeben muͤſ-<lb/>ſen, <hirendition="#fr">von Engelbrecht</hi> in <hirendition="#aq">obſ. LXXX</hi>ſ. 462, 463,<lb/><hirendition="#fr">Caſp. Heinr Horns</hi><hirendition="#aq">obſeruat. iur. eccleſ. circa iura<lb/>
patronatus ſubſelliorum in templis et ſepulturae,</hi><lb/>
Witt. 1714, und 1734, 4t.</p></div><lb/><divn="2"><head>§ 1053</head><lb/><noteplace="left">von den kir-<lb/>
chen- und<lb/>
pfarr-guͤtern.</note><p>Bei den kirchen, auch academiſchen univerſitae-<lb/>
ten (§ 341), findet man dotal-guͤter, auch dotalen,<lb/>
welche leibeigene ſind, die einer kirche gehoͤren,<lb/><hirendition="#fr">Potgieſer</hi><hirendition="#aq">de ſtatu ſeruor.</hi>ſ. 214 fgg. ſ. 865, <hirendition="#fr">Pe-<lb/>
ter Muͤller</hi><hirendition="#aq">de bonis parochial.</hi> 1714, 4t, <hirendition="#aq">cap.</hi> 2<lb/>
th. 11 ſ. 19, <hirendition="#fr">Caſp. Heinr. Horn</hi><hirendition="#aq">de praeſtationi-<lb/>
bus parochianorum et dotalium,</hi> Witt. 1713 und<lb/>
1734, 4t, <hirendition="#aq">cap. VII</hi>ſ. 30 fgg., <hirendition="#fr">Caſp. Ziegler</hi><hirendition="#aq">de<lb/>
dote eccleſ. cap.</hi> 9 und 12, <hirendition="#fr">Chriſtoph Ludw. Crell</hi><lb/><hirendition="#aq">de ruſticorum dotal. immunitate</hi> Witt. 1755, 4t.<lb/>
Auſſer dem finden ſich auch dotalen der kirchen in<lb/>ſolchen landen, wo keine leibeigenſchaft mehr iſt,<lb/><hirendition="#fr">Horn</hi> am a. o. <hirendition="#fr">Crell</hi> am a. o. Jre abgaben ſind<lb/>
oben bemerket worden (§ 817). Die kirchen- und<lb/>
pfarrguͤter ſind zum unterhalte der kirchen, und geiſt-<lb/>
lichen beſtimmet, auch gewidmet, und heiſſen im<lb/>
geiſtlichen rechte dotal-guͤter, welche entweder ge-<lb/>
meine, oder menſalia ſind (§ 1058 des 1ten th.).<lb/>
Sie werden, nach den gemeinen rechten, von der<lb/>
eigenſchaft gehalten: daß ſie zu lehn nicht gereichet;<lb/>
wohl aber verpachtet werden koͤnnen; iedoch nicht<lb/>
unwiderruflich, <hirendition="#fr">von Buri</hi> am a o. ſ. 532, <hirendition="#fr">Boeh-<lb/>
mer</hi> im <hirendition="#aq">iure eccleſ. proteſt. lib. III</hi> tit. 18 § 3. Da-<lb/>
her ſie auch keiner verjaͤrung ausgeſezet ſeyn ſollen,<lb/>
Freiherr <hirendition="#fr">von Lynker</hi> im <hirendition="#aq">reſp.</hi> 2 n. 72 fg., <hirendition="#fr">Boeh-<lb/>
mer</hi> am a. o. <hirendition="#aq">lib. II</hi> tit. 26 § 25, 26, und im<lb/><hirendition="#aq">iure paroch. ſect. VI cap.</hi> 2 § 35 ſ. 370 fg.; vil-<lb/>
weniger ſie one die fuͤrgeſchribene feierlichkeit ver-<lb/><fwplace="bottom"type="catch">aͤuſſert</fw><lb/></p></div></div></body></text></TEI>
[650/0674]
II buch, I haubtſtuͤck,
fentlichen gebrauche die privat-perſonen von der be-
quemlichkeit irer kirchenſtuͤle etwas nachgeben muͤſ-
ſen, von Engelbrecht in obſ. LXXX ſ. 462, 463,
Caſp. Heinr Horns obſeruat. iur. eccleſ. circa iura
patronatus ſubſelliorum in templis et ſepulturae,
Witt. 1714, und 1734, 4t.
§ 1053
Bei den kirchen, auch academiſchen univerſitae-
ten (§ 341), findet man dotal-guͤter, auch dotalen,
welche leibeigene ſind, die einer kirche gehoͤren,
Potgieſer de ſtatu ſeruor. ſ. 214 fgg. ſ. 865, Pe-
ter Muͤller de bonis parochial. 1714, 4t, cap. 2
th. 11 ſ. 19, Caſp. Heinr. Horn de praeſtationi-
bus parochianorum et dotalium, Witt. 1713 und
1734, 4t, cap. VII ſ. 30 fgg., Caſp. Ziegler de
dote eccleſ. cap. 9 und 12, Chriſtoph Ludw. Crell
de ruſticorum dotal. immunitate Witt. 1755, 4t.
Auſſer dem finden ſich auch dotalen der kirchen in
ſolchen landen, wo keine leibeigenſchaft mehr iſt,
Horn am a. o. Crell am a. o. Jre abgaben ſind
oben bemerket worden (§ 817). Die kirchen- und
pfarrguͤter ſind zum unterhalte der kirchen, und geiſt-
lichen beſtimmet, auch gewidmet, und heiſſen im
geiſtlichen rechte dotal-guͤter, welche entweder ge-
meine, oder menſalia ſind (§ 1058 des 1ten th.).
Sie werden, nach den gemeinen rechten, von der
eigenſchaft gehalten: daß ſie zu lehn nicht gereichet;
wohl aber verpachtet werden koͤnnen; iedoch nicht
unwiderruflich, von Buri am a o. ſ. 532, Boeh-
mer im iure eccleſ. proteſt. lib. III tit. 18 § 3. Da-
her ſie auch keiner verjaͤrung ausgeſezet ſeyn ſollen,
Freiherr von Lynker im reſp. 2 n. 72 fg., Boeh-
mer am a. o. lib. II tit. 26 § 25, 26, und im
iure paroch. ſect. VI cap. 2 § 35 ſ. 370 fg.; vil-
weniger ſie one die fuͤrgeſchribene feierlichkeit ver-
aͤuſſert
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 3. Frankfurt (Main), 1767, S. 650. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit03_1767/674>, abgerufen am 30.12.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.