tragen; mithin kan kein landsässiger von adel einen wasenmeister bestellen.
§ 1011
Jnhalts einer fürstl. hessen-casselischen verord-wie es bei vih- seuchen mit dem verrecke- ten vih zu hal- ten ist? nung vom 28sten octobr. 1716 wird bei vihseuchen das eingraben des verreckten vihes mit der haut 5 ellen tif einem jeden erlaubet; iedoch soll dasselbe nach geendigtem vihsterben auch wider unterblei- ben, und die wasenmeister sollen bei dem, was sie iedes ortes hergebracht haben, auch iren etwa ha- benden privilegien ungehmdert gelassen werden; es sollte auch, was den wasenmeistern, und abdeckern, nachdem diselbe weder haut, noch fett von derglei- chen verreckten vih zu genüssen, oder sich dessen im geringsten anzumassen haben, von jedem stücke ge- reichet werden solle, und was sonst noch nötig er- achtet werden möchte, darüber hat fernere verord- nung ins land ergehen sollen. Solchemnach kan dem wasenmeister für seine dabei habende arbeit wohl etwas von obrigkeits wegen bestimmet wer- den; wofern aber die untertanen sotanes ein- scharren ires verreckten vihes selbst verrichten, darf der abdecker von inen nichts begeren, Hofmann im entwurfe von polizeianstalten § 49 (x) s. 97.
§ 1014
Der angstmann muß auf befel, und verlangenvon des schin- ders grausa- men verrich- tungen. der obrigkeit, auch richter, jeweilen harte verrich- tungen tun, als 1) das foltern. Dises geschihet etliche male vom anfange vor dem angriffe mit har- ten worten, bedrohungen, vorzeigung der instru- menten etc; wenn dises nichts hilft; so sezet er den inquisiten in den marterstul, kleidet ihn aus etc; 2) das aushauen geschihet, ordentlicher weise allso: dem missetäter werden die hände entweder auf den rücken, oder vorne zusammen gebunden; demnächst
durch
III.Teil. R r
waſenmeiſtern, oder ſchindern.
tragen; mithin kan kein landſaͤſſiger von adel einen waſenmeiſter beſtellen.
§ 1011
Jnhalts einer fuͤrſtl. heſſen-caſſeliſchen verord-wie es bei vih- ſeuchen mit dem verrecke- ten vih zu hal- ten iſt? nung vom 28ſten octobr. 1716 wird bei vihſeuchen das eingraben des verreckten vihes mit der haut 5 ellen tif einem jeden erlaubet; iedoch ſoll daſſelbe nach geendigtem vihſterben auch wider unterblei- ben, und die waſenmeiſter ſollen bei dem, was ſie iedes ortes hergebracht haben, auch iren etwa ha- benden privilegien ungehmdert gelaſſen werden; es ſollte auch, was den waſenmeiſtern, und abdeckern, nachdem diſelbe weder haut, noch fett von derglei- chen verreckten vih zu genuͤſſen, oder ſich deſſen im geringſten anzumaſſen haben, von jedem ſtuͤcke ge- reichet werden ſolle, und was ſonſt noch noͤtig er- achtet werden moͤchte, daruͤber hat fernere verord- nung ins land ergehen ſollen. Solchemnach kan dem waſenmeiſter fuͤr ſeine dabei habende arbeit wohl etwas von obrigkeits wegen beſtimmet wer- den; wofern aber die untertanen ſotanes ein- ſcharren ires verreckten vihes ſelbſt verrichten, darf der abdecker von inen nichts begeren, Hofmann im entwurfe von polizeianſtalten § 49 (x) ſ. 97.
§ 1014
Der angſtmann muß auf befel, und verlangenvon des ſchin- ders grauſa- men verrich- tungen. der obrigkeit, auch richter, jeweilen harte verrich- tungen tun, als 1) das foltern. Diſes geſchihet etliche male vom anfange vor dem angriffe mit har- ten worten, bedrohungen, vorzeigung der inſtru- menten ꝛc; wenn diſes nichts hilft; ſo ſezet er den inquiſiten in den marterſtul, kleidet ihn aus ꝛc; 2) das aushauen geſchihet, ordentlicher weiſe allſo: dem miſſetaͤter werden die haͤnde entweder auf den ruͤcken, oder vorne zuſammen gebunden; demnaͤchſt
durch
III.Teil. R r
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waſenmeiſtern, oder ſchindern.
tragen; mithin kan kein landſaͤſſiger von adel einen
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§ 1011
Jnhalts einer fuͤrſtl. heſſen-caſſeliſchen verord-
nung vom 28ſten octobr. 1716 wird bei vihſeuchen
das eingraben des verreckten vihes mit der haut 5
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nach geendigtem vihſterben auch wider unterblei-
ben, und die waſenmeiſter ſollen bei dem, was ſie
iedes ortes hergebracht haben, auch iren etwa ha-
benden privilegien ungehmdert gelaſſen werden; es
ſollte auch, was den waſenmeiſtern, und abdeckern,
nachdem diſelbe weder haut, noch fett von derglei-
chen verreckten vih zu genuͤſſen, oder ſich deſſen im
geringſten anzumaſſen haben, von jedem ſtuͤcke ge-
reichet werden ſolle, und was ſonſt noch noͤtig er-
achtet werden moͤchte, daruͤber hat fernere verord-
nung ins land ergehen ſollen. Solchemnach kan
dem waſenmeiſter fuͤr ſeine dabei habende arbeit
wohl etwas von obrigkeits wegen beſtimmet wer-
den; wofern aber die untertanen ſotanes ein-
ſcharren ires verreckten vihes ſelbſt verrichten, darf
der abdecker von inen nichts begeren, Hofmann
im entwurfe von polizeianſtalten § 49 (x) ſ. 97.
wie es bei vih-
ſeuchen mit
dem verrecke-
ten vih zu hal-
ten iſt?
§ 1014
Der angſtmann muß auf befel, und verlangen
der obrigkeit, auch richter, jeweilen harte verrich-
tungen tun, als 1) das foltern. Diſes geſchihet
etliche male vom anfange vor dem angriffe mit har-
ten worten, bedrohungen, vorzeigung der inſtru-
menten ꝛc; wenn diſes nichts hilft; ſo ſezet er den
inquiſiten in den marterſtul, kleidet ihn aus ꝛc; 2)
das aushauen geſchihet, ordentlicher weiſe allſo:
dem miſſetaͤter werden die haͤnde entweder auf den
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durch
von des ſchin-
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III. Teil. R r
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Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 3. Frankfurt (Main), 1767, S. 625. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit03_1767/649>, abgerufen am 21.11.2024.
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