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Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 3. Frankfurt (Main), 1767.

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CXIX haubtstück,
beider aeltern, Casp. Gottfr. Schepler de iure
liberorum viuis parent. sui iuris factorum respectu
successionis in bona parentum,
Halle 1752, Ferd.
Christoph Harpprecht
de diuisione bonor. inter
liberos a parent. adhuc in viuis fact. § XII,
Tüb.
1700, und de separatione liberorum ab oecono-
mia paterna,
Tüb. 1689, oder nach absterben
des einen, und wird teils vermittels des lezten wil-
lens, teils durch ein geding, auch vertrag; im-
gleichen durch die rechte bestimmet, und ist entwe-
der eine völlige, oder nicht völlige absonderung.

§ 934
ob die emanei-
pation in
Teutschlande
üblich sei?

Obschon die römische emancipation den Teut-
schen unbekannt, auch unnötig gewesen ist (§ 932);
so raten nicht allein selbige verschidene rechtsgelehr-
te an, von Ludolf P. II, obs. 165, s. 163, Joh.
Casp. Heimburgs
difficillima emancipationis Rom.
et Germ. capita,
Jena 1742, 4t, Ge. Fridr.
Krausse
diff. emanc. Rom. et Germ. Witt. 1755,
Gottfr. Barth de emancipat. Sax. Leipz. 1715 etc;
sondern es finden sich auch vile beispile sogar von
erlauchten personen, welche sich derselben bedinet
haben, Mosers statsrecht th. XXII, s. 420, s. 431
fg., die Struvische iurisprud. heroica, im 5ten
th., s. 170 fgg., s. 198 fgg., vom kaiser Max I,
sihe des Müllers R. T. theatrum unter K. Max I
vorst. II, cap. 9. Der vorige könig in Polen, Fri-
derich August, da er als kurfürst zu Sachsen die
kaiserliche josephinische prinzessin zur gemalin haben
wollte, mußte sich, auf verlangen des kaisers Carls
VIten, und anraten des K. und R. hofrahtes, erst
emancipiren lassen, bevor er sie erhilte. Bei dem
izigen könige Carl in Spanien geschah ein gleiches,
ehe ihn der kaiser Carl der 6te mit den italienischen
landen belehnete; welches aber nicht nötig gewe-

sen

CXIX haubtſtuͤck,
beider aeltern, Caſp. Gottfr. Schepler de iure
liberorum viuis parent. ſui iuris factorum reſpectu
ſucceſſionis in bona parentum,
Halle 1752, Ferd.
Chriſtoph Harpprecht
de diuiſione bonor. inter
liberos a parent. adhuc in viuis fact. § XII,
Tuͤb.
1700, und de ſeparatione liberorum ab oecono-
mia paterna,
Tuͤb. 1689, oder nach abſterben
des einen, und wird teils vermittels des lezten wil-
lens, teils durch ein geding, auch vertrag; im-
gleichen durch die rechte beſtimmet, und iſt entwe-
der eine voͤllige, oder nicht voͤllige abſonderung.

§ 934
ob die emanei-
pation in
Teutſchlande
uͤblich ſei?

Obſchon die roͤmiſche emancipation den Teut-
ſchen unbekannt, auch unnoͤtig geweſen iſt (§ 932);
ſo raten nicht allein ſelbige verſchidene rechtsgelehr-
te an, von Ludolf P. II, obſ. 165, ſ. 163, Joh.
Caſp. Heimburgs
difficillima emancipationis Rom.
et Germ. capita,
Jena 1742, 4t, Ge. Fridr.
Krauſſe
diff. emanc. Rom. et Germ. Witt. 1755,
Gottfr. Barth de emancipat. Sax. Leipz. 1715 ꝛc;
ſondern es finden ſich auch vile beiſpile ſogar von
erlauchten perſonen, welche ſich derſelben bedinet
haben, Moſers ſtatsrecht th. XXII, ſ. 420, ſ. 431
fg., die Struviſche iurisprud. heroica, im 5ten
th., ſ. 170 fgg., ſ. 198 fgg., vom kaiſer Max I,
ſihe des Muͤllers R. T. theatrum unter K. Max I
vorſt. II, cap. 9. Der vorige koͤnig in Polen, Fri-
derich Auguſt, da er als kurfuͤrſt zu Sachſen die
kaiſerliche joſephiniſche prinzeſſin zur gemalin haben
wollte, mußte ſich, auf verlangen des kaiſers Carls
VIten, und anraten des K. und R. hofrahtes, erſt
emancipiren laſſen, bevor er ſie erhilte. Bei dem
izigen koͤnige Carl in Spanien geſchah ein gleiches,
ehe ihn der kaiſer Carl der 6te mit den italieniſchen
landen belehnete; welches aber nicht noͤtig gewe-

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[540/0564] CXIX haubtſtuͤck, beider aeltern, Caſp. Gottfr. Schepler de iure liberorum viuis parent. ſui iuris factorum reſpectu ſucceſſionis in bona parentum, Halle 1752, Ferd. Chriſtoph Harpprecht de diuiſione bonor. inter liberos a parent. adhuc in viuis fact. § XII, Tuͤb. 1700, und de ſeparatione liberorum ab oecono- mia paterna, Tuͤb. 1689, oder nach abſterben des einen, und wird teils vermittels des lezten wil- lens, teils durch ein geding, auch vertrag; im- gleichen durch die rechte beſtimmet, und iſt entwe- der eine voͤllige, oder nicht voͤllige abſonderung. § 934 Obſchon die roͤmiſche emancipation den Teut- ſchen unbekannt, auch unnoͤtig geweſen iſt (§ 932); ſo raten nicht allein ſelbige verſchidene rechtsgelehr- te an, von Ludolf P. II, obſ. 165, ſ. 163, Joh. Caſp. Heimburgs difficillima emancipationis Rom. et Germ. capita, Jena 1742, 4t, Ge. Fridr. Krauſſe diff. emanc. Rom. et Germ. Witt. 1755, Gottfr. Barth de emancipat. Sax. Leipz. 1715 ꝛc; ſondern es finden ſich auch vile beiſpile ſogar von erlauchten perſonen, welche ſich derſelben bedinet haben, Moſers ſtatsrecht th. XXII, ſ. 420, ſ. 431 fg., die Struviſche iurisprud. heroica, im 5ten th., ſ. 170 fgg., ſ. 198 fgg., vom kaiſer Max I, ſihe des Muͤllers R. T. theatrum unter K. Max I vorſt. II, cap. 9. Der vorige koͤnig in Polen, Fri- derich Auguſt, da er als kurfuͤrſt zu Sachſen die kaiſerliche joſephiniſche prinzeſſin zur gemalin haben wollte, mußte ſich, auf verlangen des kaiſers Carls VIten, und anraten des K. und R. hofrahtes, erſt emancipiren laſſen, bevor er ſie erhilte. Bei dem izigen koͤnige Carl in Spanien geſchah ein gleiches, ehe ihn der kaiſer Carl der 6te mit den italieniſchen landen belehnete; welches aber nicht noͤtig gewe- ſen

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Zitationshilfe: Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 3. Frankfurt (Main), 1767, S. 540. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit03_1767/564>, abgerufen am 21.12.2024.