oder irer rechten mutter zugebrachten vermögens verstattet, und wenn sie völlig befridiget sind, höret die einkindschaft auf, tit. 2 § 19.
§ 913
Jm Hohenlohischen erben die durch eine ge-wie es mit der einkindschaft wegen der erh- folge im Ho- henlohischen gehalten wer- de? stiftete einkindschaft angewünschete aeltern die an- gewünscheten kinder, in absicht auf das zusammen- gesezete gemeinschaftliche vermögen, mit, und neben des verstorbenen vollbürtigen geschwister. Das halbbürtige geschwister erbet nicht mit, inhalts des Hohenlohischen landrechtes 1738 fol. th. I tit. 6 § 2 § 3 s. 16, th. V tit. 1 § 17 s. 171 fg. Wenn keine kinder vorhanden sind, bekömmt der überblei- bende ehegatt die hälfte s. 176, § 1; das ehebett bleibet mit einem einfachen überzuge dem überle- benden § 3.
§ 926
Ein ehegatt vermag durch seinen lezten willenob sie durch ei- nen lezten wil- len aufgehoben werden kan? und von den rechtsmitteln. die einkindschaft, eigenmächtiger weise, gänzlich nicht aufzuheben, Ge. Franzkelib. II resolut. 28 n. 13 s. 382. Jm falle aber ein ehegatt für sich etwas von seinem vermögen vorbehalten hat, kan er wohl darüber gebaren; iedoch findet unter den angewünscheten kindern im Hohenlohischen die pri- vilegirte art zu testiren nicht statt, ausweißlich des dasigen landrechtes s. 136 § 5; es sind auch dise angesezete aeltern, und kinder einander in den eige- nen, und vorbehaltenen gütern den pflichtteil zu ver- lassen daselbst nicht verbunden, th. IIII tit. 5 § 5 s. 143, th. V tit. 1 § 6 s. 168. Jm übrigen kan aus einer giltigen einkindschaft die hereditatis peti- tio; imgleichen das utile remedium ex lege fin. Cod. de ed. D. Hadr. erwachsen, und ergriffen werden.
Hundert
L l 4
u. einſez. zum rechten vater od. mutter.
oder irer rechten mutter zugebrachten vermoͤgens verſtattet, und wenn ſie voͤllig befridiget ſind, hoͤret die einkindſchaft auf, tit. 2 § 19.
§ 913
Jm Hohenlohiſchen erben die durch eine ge-wie es mit der einkindſchaft wegen der erh- folge im Ho- henlohiſchen gehalten wer- de? ſtiftete einkindſchaft angewuͤnſchete aeltern die an- gewuͤnſcheten kinder, in abſicht auf das zuſammen- geſezete gemeinſchaftliche vermoͤgen, mit, und neben des verſtorbenen vollbuͤrtigen geſchwiſter. Das halbbuͤrtige geſchwiſter erbet nicht mit, inhalts des Hohenlohiſchen landrechtes 1738 fol. th. I tit. 6 § 2 § 3 ſ. 16, th. V tit. 1 § 17 ſ. 171 fg. Wenn keine kinder vorhanden ſind, bekoͤmmt der uͤberblei- bende ehegatt die haͤlfte ſ. 176, § 1; das ehebett bleibet mit einem einfachen uͤberzuge dem uͤberle- benden § 3.
§ 926
Ein ehegatt vermag durch ſeinen lezten willenob ſie durch ei- nen lezten wil- len aufgehoben werden kan? und von den rechtsmitteln. die einkindſchaft, eigenmaͤchtiger weiſe, gaͤnzlich nicht aufzuheben, Ge. Franzkelib. II reſolut. 28 n. 13 ſ. 382. Jm falle aber ein ehegatt fuͤr ſich etwas von ſeinem vermoͤgen vorbehalten hat, kan er wohl daruͤber gebaren; iedoch findet unter den angewuͤnſcheten kindern im Hohenlohiſchen die pri- vilegirte art zu teſtiren nicht ſtatt, ausweißlich des daſigen landrechtes ſ. 136 § 5; es ſind auch diſe angeſezete aeltern, und kinder einander in den eige- nen, und vorbehaltenen guͤtern den pflichtteil zu ver- laſſen daſelbſt nicht verbunden, th. IIII tit. 5 § 5 ſ. 143, th. V tit. 1 § 6 ſ. 168. Jm uͤbrigen kan aus einer giltigen einkindſchaft die hereditatis peti- tio; imgleichen das utile remedium ex lege fin. Cod. de ed. D. Hadr. erwachſen, und ergriffen werden.
Hundert
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u. einſez. zum rechten vater od. mutter.
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die einkindſchaft auf, tit. 2 § 19.
§ 913
Jm Hohenlohiſchen erben die durch eine ge-
ſtiftete einkindſchaft angewuͤnſchete aeltern die an-
gewuͤnſcheten kinder, in abſicht auf das zuſammen-
geſezete gemeinſchaftliche vermoͤgen, mit, und neben
des verſtorbenen vollbuͤrtigen geſchwiſter. Das
halbbuͤrtige geſchwiſter erbet nicht mit, inhalts des
Hohenlohiſchen landrechtes 1738 fol. th. I tit. 6
§ 2 § 3 ſ. 16, th. V tit. 1 § 17 ſ. 171 fg. Wenn
keine kinder vorhanden ſind, bekoͤmmt der uͤberblei-
bende ehegatt die haͤlfte ſ. 176, § 1; das ehebett
bleibet mit einem einfachen uͤberzuge dem uͤberle-
benden § 3.
wie es mit der
einkindſchaft
wegen der erh-
folge im Ho-
henlohiſchen
gehalten wer-
de?
§ 926
Ein ehegatt vermag durch ſeinen lezten willen
die einkindſchaft, eigenmaͤchtiger weiſe, gaͤnzlich
nicht aufzuheben, Ge. Franzke lib. II reſolut. 28
n. 13 ſ. 382. Jm falle aber ein ehegatt fuͤr ſich
etwas von ſeinem vermoͤgen vorbehalten hat, kan
er wohl daruͤber gebaren; iedoch findet unter den
angewuͤnſcheten kindern im Hohenlohiſchen die pri-
vilegirte art zu teſtiren nicht ſtatt, ausweißlich des
daſigen landrechtes ſ. 136 § 5; es ſind auch diſe
angeſezete aeltern, und kinder einander in den eige-
nen, und vorbehaltenen guͤtern den pflichtteil zu ver-
laſſen daſelbſt nicht verbunden, th. IIII tit. 5 § 5
ſ. 143, th. V tit. 1 § 6 ſ. 168. Jm uͤbrigen kan
aus einer giltigen einkindſchaft die hereditatis peti-
tio; imgleichen das utile remedium ex lege fin. Cod.
de ed. D. Hadr. erwachſen, und ergriffen werden.
ob ſie durch ei-
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werden kan?
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Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 3. Frankfurt (Main), 1767, S. 535. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit03_1767/559>, abgerufen am 23.11.2024.
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