beisizes erheischet; andere orte hat der Harpprecht de usufr. statut. mat. § 6, s. 1592 des 2ten th. der diss. acad. namhaft gemachet; dises benimet er in- ventarium usus fructuarii, Wolfg. Ad. Lauter- bachde inuentario heredit. § 5, s. 1954, vol. II. Wo allso eine übele wirtschaft der mutter sich nicht äussert, ist sie mit der rechnung, ordentlicher wei- se, zu verschonen; gestalt ihr, vermöge der teut- schen rechte, der nüßbrauch von der kinder ver- mögen so lange gebüret, als sie an der mutter brode sich befinden, und ihr eigenes hauswesen nicht angestellet haben.
§ 754
Einfreien sezet voraus: wenn jemand ein leih-von einheira- ten, oder ein- freien. gut, vermittels der ehepacten, erlangen soll (§ 3115 des 2ten th.), z. e. die braut hat ein leihgut. Jm eheliche wird bedinget: wenn sie one eheliche leibes- erben sterben würde; so sollte der hof alsdann dem ehemanne zufallen; und so auch auf seiten des ehemannes: daß die witbe das leihgut nach seinem tode behalten sollte. Allein das einfreien hat, nach der regel, one erlangete bewilligung des leihherrn nicht statt. Daher, obschon das ambt Homberg an der Ohme den ehelich des Grüns bestätiget hatte; so hilte doch der leihherr dises für ungiltig. Allso ist auch nach Corbach in sachen des adelichen stiftes Schaack, und nach Dierdorf im jare 1759 allhir gesprochen worden. Bei teutschen leihgü- tern ist die regel: wer vom ersten erwerber nicht abstammet, der hat auch keine erbfolge ins leih- haus, bei erbbeständen. Wird allso dem sone das gut angeschlagen; so hat dessen eheweib, da- fern derselbe keine kinder hinterlässet, nichts mehr am gute zu begeren. Jst aber das ein freiungs- recht, wie im Hanauischen Schlüchtern etc. herge-
bracht;
u. nuͤßbrauche der aeltern an des ꝛc.
beiſizes erheiſchet; andere orte hat der Harpprecht de uſufr. ſtatut. mat. § 6, ſ. 1592 des 2ten th. der diſſ. acad. namhaft gemachet; diſes benimet er in- ventarium uſus fructuarii, Wolfg. Ad. Lauter- bachde inuentario heredit. § 5, ſ. 1954, vol. II. Wo allſo eine uͤbele wirtſchaft der mutter ſich nicht aͤuſſert, iſt ſie mit der rechnung, ordentlicher wei- ſe, zu verſchonen; geſtalt ihr, vermoͤge der teut- ſchen rechte, der nuͤßbrauch von der kinder ver- moͤgen ſo lange gebuͤret, als ſie an der mutter brode ſich befinden, und ihr eigenes hausweſen nicht angeſtellet haben.
§ 754
Einfreien ſezet voraus: wenn jemand ein leih-von einheira- ten, oder ein- freien. gut, vermittels der ehepacten, erlangen ſoll (§ 3115 des 2ten th.), z. e. die braut hat ein leihgut. Jm eheliche wird bedinget: wenn ſie one eheliche leibes- erben ſterben wuͤrde; ſo ſollte der hof alsdann dem ehemanne zufallen; und ſo auch auf ſeiten des ehemannes: daß die witbe das leihgut nach ſeinem tode behalten ſollte. Allein das einfreien hat, nach der regel, one erlangete bewilligung des leihherrn nicht ſtatt. Daher, obſchon das ambt Homberg an der Ohme den ehelich des Gruͤns beſtaͤtiget hatte; ſo hilte doch der leihherr diſes fuͤr ungiltig. Allſo iſt auch nach Corbach in ſachen des adelichen ſtiftes Schaack, und nach Dierdorf im jare 1759 allhir geſprochen worden. Bei teutſchen leihguͤ- tern iſt die regel: wer vom erſten erwerber nicht abſtammet, der hat auch keine erbfolge ins leih- haus, bei erbbeſtaͤnden. Wird allſo dem ſone das gut angeſchlagen; ſo hat deſſen eheweib, da- fern derſelbe keine kinder hinterlaͤſſet, nichts mehr am gute zu begeren. Jſt aber das ein freiungs- recht, wie im Hanauiſchen Schluͤchtern ꝛc. herge-
bracht;
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u. nuͤßbrauche der aeltern an des ꝛc.
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diſſ. acad. namhaft gemachet; diſes benimet er in-
ventarium uſus fructuarii, Wolfg. Ad. Lauter-
bach de inuentario heredit. § 5, ſ. 1954, vol. II.
Wo allſo eine uͤbele wirtſchaft der mutter ſich nicht
aͤuſſert, iſt ſie mit der rechnung, ordentlicher wei-
ſe, zu verſchonen; geſtalt ihr, vermoͤge der teut-
ſchen rechte, der nuͤßbrauch von der kinder ver-
moͤgen ſo lange gebuͤret, als ſie an der mutter
brode ſich befinden, und ihr eigenes hausweſen nicht
angeſtellet haben.
§ 754
Einfreien ſezet voraus: wenn jemand ein leih-
gut, vermittels der ehepacten, erlangen ſoll (§ 3115
des 2ten th.), z. e. die braut hat ein leihgut. Jm
eheliche wird bedinget: wenn ſie one eheliche leibes-
erben ſterben wuͤrde; ſo ſollte der hof alsdann dem
ehemanne zufallen; und ſo auch auf ſeiten des
ehemannes: daß die witbe das leihgut nach ſeinem
tode behalten ſollte. Allein das einfreien hat, nach
der regel, one erlangete bewilligung des leihherrn
nicht ſtatt. Daher, obſchon das ambt Homberg
an der Ohme den ehelich des Gruͤns beſtaͤtiget
hatte; ſo hilte doch der leihherr diſes fuͤr ungiltig.
Allſo iſt auch nach Corbach in ſachen des adelichen
ſtiftes Schaack, und nach Dierdorf im jare 1759
allhir geſprochen worden. Bei teutſchen leihguͤ-
tern iſt die regel: wer vom erſten erwerber nicht
abſtammet, der hat auch keine erbfolge ins leih-
haus, bei erbbeſtaͤnden. Wird allſo dem ſone
das gut angeſchlagen; ſo hat deſſen eheweib, da-
fern derſelbe keine kinder hinterlaͤſſet, nichts mehr
am gute zu begeren. Jſt aber das ein freiungs-
recht, wie im Hanauiſchen Schluͤchtern ꝛc. herge-
bracht;
von einheira-
ten, oder ein-
freien.
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Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 3. Frankfurt (Main), 1767, S. 447. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit03_1767/471>, abgerufen am 21.12.2024.
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