sen; so haben auch dijenige, welche nur ein pferd, oder einen ochsen haben, und damit faren, fur- dinste zu leisten. Denn die regel ist: ein ieder, welcher fardinste zu tun hat, muß solche auch lei- sten. Von den dinsten der köter in kur-braun- schweigischen landen, sihe die landes-ordnung und gesäze im IIIIten th. cap. V, sect. V, n. 36 -- 39, s. 91 -- 97.
§ 399
von den eintei- lungen der dinste.
Die fronen werden 1) in absicht auf die quan- titaet, in ungemessene, und gemessene, 2) der art und weise nach, wie sie verrichtet werden, in spann- und handdinste, 3) in gewönliche, und ungewön- liche, ordentliche, und ausserordentliche etc eingetei- let. Die spanndinste heissen im Reiche auch far- dinste, und bestehen im ackern, pflügen, egen, mist- frucht- holz- markt- pferch- heu- grummet- wild- wein- hochzeit- bei praesentationen, visitationen, investituren, mülstein-rüge-wegebesserungs-jagt- kriges- ordentlichen, ausserordentlichen, burgfesten, burgdinsten, hosfolgen, zehent- fisch- bergwerks- civil- kriges- bau- stroh- und andern furen, auch vorgespannen. Jm zweifel hat der bauer die ver- mutung bei der leibeigenschaft der ungemessenen dinste halber wider sich, daß, wenn er fardinste leisten muß, er alle furen zu tun habe, was für welche es auch nur sind; welches gleichfalls bei den handdinsten anschläget; zumal ehedem die herren kein solches mietgesinde hatten, wie heute zu tage; (§ 358); folglich der beweiß der vom bauer angeblichen gemessenen dinste, falls er ungemessene zu leisten schuldig ist, auf ihn fället, Christian Heinrich Breuningde gasindis hodiernis necessa- riis ex iure des dinstzwanges, Leipz. 1757, 4t, s. 7 fg., Harpprecht imconsil. 4, n. 26 fgg., vol. VII
Cons.
LVI haubtſtuͤck,
ſen; ſo haben auch dijenige, welche nur ein pferd, oder einen ochſen haben, und damit faren, fur- dinſte zu leiſten. Denn die regel iſt: ein ieder, welcher fardinſte zu tun hat, muß ſolche auch lei- ſten. Von den dinſten der koͤter in kur-braun- ſchweigiſchen landen, ſihe die landes-ordnung und geſaͤze im IIIIten th. cap. V, ſect. V, n. 36 — 39, ſ. 91 — 97.
§ 399
von den eintei- lungen der dinſte.
Die fronen werden 1) in abſicht auf die quan- titaet, in ungemeſſene, und gemeſſene, 2) der art und weiſe nach, wie ſie verrichtet werden, in ſpann- und handdinſte, 3) in gewoͤnliche, und ungewoͤn- liche, ordentliche, und auſſerordentliche ꝛc eingetei- let. Die ſpanndinſte heiſſen im Reiche auch far- dinſte, und beſtehen im ackern, pfluͤgen, egen, miſt- frucht- holz- markt- pferch- heu- grummet- wild- wein- hochzeit- bei praeſentationen, viſitationen, inveſtituren, muͤlſtein-ruͤge-wegebeſſerungs-jagt- kriges- ordentlichen, auſſerordentlichen, burgfeſten, burgdinſten, hoſfolgen, zehent- fiſch- bergwerks- civil- kriges- bau- ſtroh- und andern furen, auch vorgeſpannen. Jm zweifel hat der bauer die ver- mutung bei der leibeigenſchaft der ungemeſſenen dinſte halber wider ſich, daß, wenn er fardinſte leiſten muß, er alle furen zu tun habe, was fuͤr welche es auch nur ſind; welches gleichfalls bei den handdinſten anſchlaͤget; zumal ehedem die herren kein ſolches mietgeſinde hatten, wie heute zu tage; (§ 358); folglich der beweiß der vom bauer angeblichen gemeſſenen dinſte, falls er ungemeſſene zu leiſten ſchuldig iſt, auf ihn faͤllet, Chriſtian Heinrich Breuningde gaſindis hodiernis neceſſa- riis ex iure des dinſtzwanges, Leipz. 1757, 4t, ſ. 7 fg., Harpprecht imconſil. 4, n. 26 fgg., vol. VII
Conſ.
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><p><pbfacs="#f0362"n="338"/><fwplace="top"type="header"><hirendition="#b"><hirendition="#aq">LVI</hi> haubtſtuͤck,</hi></fw><lb/>ſen; ſo haben auch dijenige, welche nur ein pferd,<lb/>
oder einen ochſen haben, und damit faren, fur-<lb/>
dinſte zu leiſten. Denn die regel iſt: ein ieder,<lb/>
welcher fardinſte zu tun hat, muß ſolche auch lei-<lb/>ſten. Von den dinſten der koͤter in kur-braun-<lb/>ſchweigiſchen landen, ſihe die landes-ordnung und<lb/>
geſaͤze im <hirendition="#aq">IIII</hi>ten th. cap. <hirendition="#aq">V, ſect. V,</hi> n. 36 — 39,<lb/>ſ. 91 — 97.</p></div><lb/><divn="2"><head>§ 399</head><lb/><noteplace="left">von den eintei-<lb/>
lungen der<lb/>
dinſte.</note><p>Die fronen werden 1) in abſicht auf die quan-<lb/>
titaet, in ungemeſſene, und gemeſſene, 2) der art<lb/>
und weiſe nach, wie ſie verrichtet werden, in ſpann-<lb/>
und handdinſte, 3) in gewoͤnliche, und ungewoͤn-<lb/>
liche, ordentliche, und auſſerordentliche ꝛc eingetei-<lb/>
let. Die ſpanndinſte heiſſen im Reiche auch far-<lb/>
dinſte, und beſtehen im ackern, pfluͤgen, egen, miſt-<lb/>
frucht- holz- markt- pferch- heu- grummet- wild-<lb/>
wein- hochzeit- bei praeſentationen, viſitationen,<lb/>
inveſtituren, muͤlſtein-ruͤge-wegebeſſerungs-jagt-<lb/>
kriges- ordentlichen, auſſerordentlichen, burgfeſten,<lb/>
burgdinſten, hoſfolgen, zehent- fiſch- bergwerks-<lb/>
civil- kriges- bau- ſtroh- und andern furen, auch<lb/>
vorgeſpannen. Jm zweifel hat der bauer die ver-<lb/>
mutung bei der leibeigenſchaft der ungemeſſenen<lb/>
dinſte halber wider ſich, daß, wenn er fardinſte<lb/>
leiſten muß, er alle furen zu tun habe, was fuͤr<lb/>
welche es auch nur ſind; welches gleichfalls bei<lb/>
den handdinſten anſchlaͤget; zumal ehedem die<lb/>
herren kein ſolches mietgeſinde hatten, wie heute zu<lb/>
tage; (§ 358); folglich der beweiß der vom bauer<lb/>
angeblichen gemeſſenen dinſte, falls er ungemeſſene<lb/>
zu leiſten ſchuldig iſt, auf ihn faͤllet, <hirendition="#fr">Chriſtian<lb/>
Heinrich Breuning</hi><hirendition="#aq">de gaſindis hodiernis neceſſa-<lb/>
riis ex iure</hi> des dinſtzwanges, Leipz. 1757, 4t, ſ. 7<lb/>
fg., <hirendition="#fr">Harpprecht im</hi><hirendition="#aq">conſil.</hi> 4, n. 26 fgg., vol. <hirendition="#aq">VII</hi><lb/><fwplace="bottom"type="catch"><hirendition="#aq">Conſ.</hi></fw><lb/></p></div></div></body></text></TEI>
[338/0362]
LVI haubtſtuͤck,
ſen; ſo haben auch dijenige, welche nur ein pferd,
oder einen ochſen haben, und damit faren, fur-
dinſte zu leiſten. Denn die regel iſt: ein ieder,
welcher fardinſte zu tun hat, muß ſolche auch lei-
ſten. Von den dinſten der koͤter in kur-braun-
ſchweigiſchen landen, ſihe die landes-ordnung und
geſaͤze im IIIIten th. cap. V, ſect. V, n. 36 — 39,
ſ. 91 — 97.
§ 399
Die fronen werden 1) in abſicht auf die quan-
titaet, in ungemeſſene, und gemeſſene, 2) der art
und weiſe nach, wie ſie verrichtet werden, in ſpann-
und handdinſte, 3) in gewoͤnliche, und ungewoͤn-
liche, ordentliche, und auſſerordentliche ꝛc eingetei-
let. Die ſpanndinſte heiſſen im Reiche auch far-
dinſte, und beſtehen im ackern, pfluͤgen, egen, miſt-
frucht- holz- markt- pferch- heu- grummet- wild-
wein- hochzeit- bei praeſentationen, viſitationen,
inveſtituren, muͤlſtein-ruͤge-wegebeſſerungs-jagt-
kriges- ordentlichen, auſſerordentlichen, burgfeſten,
burgdinſten, hoſfolgen, zehent- fiſch- bergwerks-
civil- kriges- bau- ſtroh- und andern furen, auch
vorgeſpannen. Jm zweifel hat der bauer die ver-
mutung bei der leibeigenſchaft der ungemeſſenen
dinſte halber wider ſich, daß, wenn er fardinſte
leiſten muß, er alle furen zu tun habe, was fuͤr
welche es auch nur ſind; welches gleichfalls bei
den handdinſten anſchlaͤget; zumal ehedem die
herren kein ſolches mietgeſinde hatten, wie heute zu
tage; (§ 358); folglich der beweiß der vom bauer
angeblichen gemeſſenen dinſte, falls er ungemeſſene
zu leiſten ſchuldig iſt, auf ihn faͤllet, Chriſtian
Heinrich Breuning de gaſindis hodiernis neceſſa-
riis ex iure des dinſtzwanges, Leipz. 1757, 4t, ſ. 7
fg., Harpprecht im conſil. 4, n. 26 fgg., vol. VII
Conſ.
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 3. Frankfurt (Main), 1767, S. 338. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit03_1767/362>, abgerufen am 21.12.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.