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Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 3. Frankfurt (Main), 1767.

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LIV h. von den marktflecken etc.
Hof, siz, das vaterland etc, (villam, vicum, pran-
dium), und das heimgericht die gerichtbarkeit da-
selbst, von Hontheim im 2ten th. hist. Treuir. s.
195, Haltaus sp. 856. Hiraus bekömmt das
wort: heimberge, heimgeraide (§ 2521 des 1ten th.)
seine aufklärung. Von den wonungen der alten
handelt auch der Joh. Christoph Cleffel in anti-
quitat. Germ. potissimum septentr.
1733, 8v, cap. 4
s. 144 fgg. s. 148 fg.

§ 357
von den dorf-
rechten und
dorf-ordnun-
gen.

Bei vilen dörfern in Teutschlande findet man dorf-
ordnungen, gemeinde-ordnungen, dorfsprachen etc,
dorfrechte, gebote, verbote, hut-trift-wässer-ordnun-
gen, Haltaus sp. 243, Christoph Wilhelm Teufel
de iurisdictione communitatis Altd. 1719 4t, cap. 2
§ 1 § 3 s. 9 fg., dorf-artikel von mancherlei gegenstän-
den, auch so genannte bauerkören, welche die mit-
glider des dorfes bald vermittels eines gedinges un-
ter sich stiften, bald von der landes- oder gerichts-
herrschaft, wo nicht fürgeschriben, iedoch bestätiget
werden: hirzu kommen noch: die hofrechte, hof-
sprachen, das ist, was bei den höfen bräuchlich
ist etc, von der Lahr am a. o. s. 51, oder ius cu-
riae, s. dominicale, ordinationes colonariae et agra-
riae &c,
Haltaus sp. 938 sp. 941, u. d. gl.; wovon
die grenz- lager- flur- erb- sal- bücher etc zu unter-
scheiden sind. Allso hat das dorf Boffzain von
und zu Rosenberg ein dorfrecht auf der heiligen drei
königen-tage 1566 erhalten. Die gemeinde zu
Cuniz, bei Jena, hat eine dorf-ordnung von alten
zeiten her gehabt, welche auch von den herren her-
zogen zu Sachsen-Weimar bestätiget ist. Der
Joh. Denecke, und Joh. Gottlob Klingner ha-
ben dorf- und land- auch bauern-rechte ausgehen
lassen; eine königlich-preussische und kur-branden-

burgische

LIV h. von den marktflecken ꝛc.
Hof, ſiz, das vaterland ꝛc, (villam, vicum, pran-
dium), und das heimgericht die gerichtbarkeit da-
ſelbſt, von Hontheim im 2ten th. hiſt. Treuir. ſ.
195, Haltaus ſp. 856. Hiraus bekoͤmmt das
wort: heimberge, heimgeraide (§ 2521 des 1ten th.)
ſeine aufklaͤrung. Von den wonungen der alten
handelt auch der Joh. Chriſtoph Cleffel in anti-
quitat. Germ. potiſſimum ſeptentr.
1733, 8v, cap. 4
ſ. 144 fgg. ſ. 148 fg.

§ 357
von den dorf-
rechten und
dorf-ordnun-
gen.

Bei vilen doͤrfern in Teutſchlande findet man dorf-
ordnungen, gemeinde-ordnungen, dorfſprachen ꝛc,
dorfrechte, gebote, verbote, hut-trift-waͤſſer-ordnun-
gen, Haltaus ſp. 243, Chriſtoph Wilhelm Teufel
de iurisdictione communitatis Altd. 1719 4t, cap. 2
§ 1 § 3 ſ. 9 fg., dorf-artikel von mancherlei gegenſtaͤn-
den, auch ſo genannte bauerkoͤren, welche die mit-
glider des dorfes bald vermittels eines gedinges un-
ter ſich ſtiften, bald von der landes- oder gerichts-
herrſchaft, wo nicht fuͤrgeſchriben, iedoch beſtaͤtiget
werden: hirzu kommen noch: die hofrechte, hof-
ſprachen, das iſt, was bei den hoͤfen braͤuchlich
iſt ꝛc, von der Lahr am a. o. ſ. 51, oder ius cu-
riae, ſ. dominicale, ordinationes colonariae et agra-
riae &c,
Haltaus ſp. 938 ſp. 941, u. d. gl.; wovon
die grenz- lager- flur- erb- ſal- buͤcher ꝛc zu unter-
ſcheiden ſind. Allſo hat das dorf Boffzain von
und zu Roſenberg ein dorfrecht auf der heiligen drei
koͤnigen-tage 1566 erhalten. Die gemeinde zu
Cuniz, bei Jena, hat eine dorf-ordnung von alten
zeiten her gehabt, welche auch von den herren her-
zogen zu Sachſen-Weimar beſtaͤtiget iſt. Der
Joh. Denecke, und Joh. Gottlob Klingner ha-
ben dorf- und land- auch bauern-rechte ausgehen
laſſen; eine koͤniglich-preuſſiſche und kur-branden-

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[302/0326] LIV h. von den marktflecken ꝛc. Hof, ſiz, das vaterland ꝛc, (villam, vicum, pran- dium), und das heimgericht die gerichtbarkeit da- ſelbſt, von Hontheim im 2ten th. hiſt. Treuir. ſ. 195, Haltaus ſp. 856. Hiraus bekoͤmmt das wort: heimberge, heimgeraide (§ 2521 des 1ten th.) ſeine aufklaͤrung. Von den wonungen der alten handelt auch der Joh. Chriſtoph Cleffel in anti- quitat. Germ. potiſſimum ſeptentr. 1733, 8v, cap. 4 ſ. 144 fgg. ſ. 148 fg. § 357 Bei vilen doͤrfern in Teutſchlande findet man dorf- ordnungen, gemeinde-ordnungen, dorfſprachen ꝛc, dorfrechte, gebote, verbote, hut-trift-waͤſſer-ordnun- gen, Haltaus ſp. 243, Chriſtoph Wilhelm Teufel de iurisdictione communitatis Altd. 1719 4t, cap. 2 § 1 § 3 ſ. 9 fg., dorf-artikel von mancherlei gegenſtaͤn- den, auch ſo genannte bauerkoͤren, welche die mit- glider des dorfes bald vermittels eines gedinges un- ter ſich ſtiften, bald von der landes- oder gerichts- herrſchaft, wo nicht fuͤrgeſchriben, iedoch beſtaͤtiget werden: hirzu kommen noch: die hofrechte, hof- ſprachen, das iſt, was bei den hoͤfen braͤuchlich iſt ꝛc, von der Lahr am a. o. ſ. 51, oder ius cu- riae, ſ. dominicale, ordinationes colonariae et agra- riae &c, Haltaus ſp. 938 ſp. 941, u. d. gl.; wovon die grenz- lager- flur- erb- ſal- buͤcher ꝛc zu unter- ſcheiden ſind. Allſo hat das dorf Boffzain von und zu Roſenberg ein dorfrecht auf der heiligen drei koͤnigen-tage 1566 erhalten. Die gemeinde zu Cuniz, bei Jena, hat eine dorf-ordnung von alten zeiten her gehabt, welche auch von den herren her- zogen zu Sachſen-Weimar beſtaͤtiget iſt. Der Joh. Denecke, und Joh. Gottlob Klingner ha- ben dorf- und land- auch bauern-rechte ausgehen laſſen; eine koͤniglich-preuſſiſche und kur-branden- burgiſche

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Zitationshilfe: Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 3. Frankfurt (Main), 1767, S. 302. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit03_1767/326>, abgerufen am 30.12.2024.