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Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 3. Frankfurt (Main), 1767.

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und freiheiten der städte.
Marburg genüsset ebenfalls das meilen-recht des
birbrauens halber. Dises ist ir am 4ten febr.
1706 wider bestätiget worden; iedoch sind dabei
ausgenommen: die gerichts-dörfer Ebsdorf, Lohr,
Fronhausen, Callern, Nider-Weimar, Wittels-
berg, Schönstatt, und dijenige, welche von al-
ters her die braugerechtigkeit, erweißlicher massen,
hergebracht haben, als Kirchvers, Damm, und
Belnhausen; welche aber das gebrauete bir mit
fassen innerhalb des landes nicht verkaufen sollen.

§ 317

Die nidere polizei gehöret für die städte, auchvon der nide-
ren polizei der
städte.

untere gerichte. Die stadt-polizei kann zwar auch
in die grosse und kleine eingeteilet werden (§ 2090
des Iten teiles, und § 6370 -- 6380 des IIten
teiles), wenn nämlich im ersten falle diselbe
von einer versammlung gewisser personen, welche
aus allen in der stadt sich befindenden collegien
bestehet, auf landesherrliche verordnung, besor-
get wird; wofern aber dergleichen polizei-commis-
sion in einer stadt vom landesherrn nicht angeord-
net ist; so hat der stadtraht, nach der regel, die
aufsicht über die polizei, und deren besorgung, in
der stadt, auch die darzu gehörigen dorfschaften,
Hofmanns entwurf von polizei-anstalten etc § 7
fgg, s. 38 -- 62. 19) Kan der stadtraht die
bürgerhäuser visitiren, und die stuben, kammern,
ställe aufzeichnen, auch gewisse häuser ausbehal-
ten bei den einquartirungen, welche reserve-häu-
ser heissen, welche besonders in kriges-zeiten, für
die durchreisenden personen, aufbehalten werden.
20) Schüzen-ordnungen zu machen, und zu be-
stätigen, gehöret zur hohen polizei; allein der
stadtraht muß darüber halten. 21) Die kosten
zur erbauung der stadtkirchen richten sich nach dem

her-

und freiheiten der ſtaͤdte.
Marburg genuͤſſet ebenfalls das meilen-recht des
birbrauens halber. Diſes iſt ir am 4ten febr.
1706 wider beſtaͤtiget worden; iedoch ſind dabei
ausgenommen: die gerichts-doͤrfer Ebsdorf, Lohr,
Fronhauſen, Callern, Nider-Weimar, Wittels-
berg, Schoͤnſtatt, und dijenige, welche von al-
ters her die braugerechtigkeit, erweißlicher maſſen,
hergebracht haben, als Kirchvers, Damm, und
Belnhauſen; welche aber das gebrauete bir mit
faſſen innerhalb des landes nicht verkaufen ſollen.

§ 317

Die nidere polizei gehoͤret fuͤr die ſtaͤdte, auchvon der nide-
ren polizei der
ſtaͤdte.

untere gerichte. Die ſtadt-polizei kann zwar auch
in die groſſe und kleine eingeteilet werden (§ 2090
des Iten teiles, und § 6370 — 6380 des IIten
teiles), wenn naͤmlich im erſten falle diſelbe
von einer verſammlung gewiſſer perſonen, welche
aus allen in der ſtadt ſich befindenden collegien
beſtehet, auf landesherrliche verordnung, beſor-
get wird; wofern aber dergleichen polizei-commiſ-
ſion in einer ſtadt vom landesherrn nicht angeord-
net iſt; ſo hat der ſtadtraht, nach der regel, die
aufſicht uͤber die polizei, und deren beſorgung, in
der ſtadt, auch die darzu gehoͤrigen dorfſchaften,
Hofmanns entwurf von polizei-anſtalten ꝛc § 7
fgg, ſ. 38 — 62. 19) Kan der ſtadtraht die
buͤrgerhaͤuſer viſitiren, und die ſtuben, kammern,
ſtaͤlle aufzeichnen, auch gewiſſe haͤuſer ausbehal-
ten bei den einquartirungen, welche reſerve-haͤu-
ſer heiſſen, welche beſonders in kriges-zeiten, fuͤr
die durchreiſenden perſonen, aufbehalten werden.
20) Schuͤzen-ordnungen zu machen, und zu be-
ſtaͤtigen, gehoͤret zur hohen polizei; allein der
ſtadtraht muß daruͤber halten. 21) Die koſten
zur erbauung der ſtadtkirchen richten ſich nach dem

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[283/0307] und freiheiten der ſtaͤdte. Marburg genuͤſſet ebenfalls das meilen-recht des birbrauens halber. Diſes iſt ir am 4ten febr. 1706 wider beſtaͤtiget worden; iedoch ſind dabei ausgenommen: die gerichts-doͤrfer Ebsdorf, Lohr, Fronhauſen, Callern, Nider-Weimar, Wittels- berg, Schoͤnſtatt, und dijenige, welche von al- ters her die braugerechtigkeit, erweißlicher maſſen, hergebracht haben, als Kirchvers, Damm, und Belnhauſen; welche aber das gebrauete bir mit faſſen innerhalb des landes nicht verkaufen ſollen. § 317 Die nidere polizei gehoͤret fuͤr die ſtaͤdte, auch untere gerichte. Die ſtadt-polizei kann zwar auch in die groſſe und kleine eingeteilet werden (§ 2090 des Iten teiles, und § 6370 — 6380 des IIten teiles), wenn naͤmlich im erſten falle diſelbe von einer verſammlung gewiſſer perſonen, welche aus allen in der ſtadt ſich befindenden collegien beſtehet, auf landesherrliche verordnung, beſor- get wird; wofern aber dergleichen polizei-commiſ- ſion in einer ſtadt vom landesherrn nicht angeord- net iſt; ſo hat der ſtadtraht, nach der regel, die aufſicht uͤber die polizei, und deren beſorgung, in der ſtadt, auch die darzu gehoͤrigen dorfſchaften, Hofmanns entwurf von polizei-anſtalten ꝛc § 7 fgg, ſ. 38 — 62. 19) Kan der ſtadtraht die buͤrgerhaͤuſer viſitiren, und die ſtuben, kammern, ſtaͤlle aufzeichnen, auch gewiſſe haͤuſer ausbehal- ten bei den einquartirungen, welche reſerve-haͤu- ſer heiſſen, welche beſonders in kriges-zeiten, fuͤr die durchreiſenden perſonen, aufbehalten werden. 20) Schuͤzen-ordnungen zu machen, und zu be- ſtaͤtigen, gehoͤret zur hohen polizei; allein der ſtadtraht muß daruͤber halten. 21) Die koſten zur erbauung der ſtadtkirchen richten ſich nach dem her- von der nide- ren polizei der ſtaͤdte.

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Zitationshilfe: Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 3. Frankfurt (Main), 1767, S. 283. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit03_1767/307>, abgerufen am 23.11.2024.