Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 3. Frankfurt (Main), 1767.

Bild:
<< vorherige Seite

XLV haubtstück,
polizei verdinen, von Justi in den grundsäzen der
polizei-wissensch. s. 125, § 186, und stats-wirt-
schaft, Iten th. s. 271, § 299; dahingegen die krä-
mer als blutigel des states angesehen werden,
Wilh. Frid. von Schroeder in der fürstl. schaz-
und rentkammer, cap. 22, § 4, s. 91. Sol-
chemnach gibet es erlaubete, auch unerlaubete
monopolien, Freiherr von Cramer in Wezl. ne-
benstunden IIten th. s. 173, XXXVIIIter th., abh.
9, s. 148 fg. Die schädliche monopolien, auch
vor- und aufkaufe (propolia); imgleichen polypo-
lia, sind als krankheiten des handels, verboten.
Vormals waren auch die sogenannte englische mo-
nopolische adventurir-gesellschaften dahin zu rechnen
Orth am a. o. s. 261 fg. (a). Jn einem lande
ist auf den rechtmässigen narungs-stand, als eine
zum gemeinen besten gehörige sache, zu sehen, da-
mit der untertan die gelegenheit finde, gelt zu ver-
dinen, und ins land zu zihen, auch hirzu wird
die gewinnung der landesproducte vor andern ge-
zälet; imgleichen verdinen die 3 haubtquellen der
narung eine besondere aufmerksamkeit, als 1) die
landwirtschaft, und andere oeconomien des lan-
des; 2) die manufacturen, und fabriken des lan-
des; 3) das wohleingerichtete handwerkswesen.
Die feler, und krankheiten des handels, und wan-
dels, oder der kaufmannschaft, und des narungs-
standes bei handwerken sind zu vermeiden, oder
doch zu heilen, Hert in elem. prud. ciu. P. II, sect.
XI,
§ 3, s. 444 fg. Zur meßzeit ruhen die mo-
nopolien, von Leyser specim. 679, med. 8.

§ 288
von verbitungs
rechte der gil-
den, und zünf-
te.

Den gilden, und handwerken stehet die be-
fugniß zu: denenjenigen, welche darzu nicht gehö-
ren, derselben betreibung sich zu widersezen; falls

sie

XLV haubtſtuͤck,
polizei verdinen, von Juſti in den grundſaͤzen der
polizei-wiſſenſch. ſ. 125, § 186, und ſtats-wirt-
ſchaft, Iten th. ſ. 271, § 299; dahingegen die kraͤ-
mer als blutigel des ſtates angeſehen werden,
Wilh. Frid. von Schroeder in der fuͤrſtl. ſchaz-
und rentkammer, cap. 22, § 4, ſ. 91. Sol-
chemnach gibet es erlaubete, auch unerlaubete
monopolien, Freiherr von Cramer in Wezl. ne-
benſtunden IIten th. ſ. 173, XXXVIIIter th., abh.
9, ſ. 148 fg. Die ſchaͤdliche monopolien, auch
vor- und aufkaufe (propolia); imgleichen polypo-
lia, ſind als krankheiten des handels, verboten.
Vormals waren auch die ſogenannte engliſche mo-
nopoliſche adventurir-geſellſchaften dahin zu rechnen
Orth am a. o. ſ. 261 fg. (a). Jn einem lande
iſt auf den rechtmaͤſſigen narungs-ſtand, als eine
zum gemeinen beſten gehoͤrige ſache, zu ſehen, da-
mit der untertan die gelegenheit finde, gelt zu ver-
dinen, und ins land zu zihen, auch hirzu wird
die gewinnung der landesproducte vor andern ge-
zaͤlet; imgleichen verdinen die 3 haubtquellen der
narung eine beſondere aufmerkſamkeit, als 1) die
landwirtſchaft, und andere oeconomien des lan-
des; 2) die manufacturen, und fabriken des lan-
des; 3) das wohleingerichtete handwerksweſen.
Die feler, und krankheiten des handels, und wan-
dels, oder der kaufmannſchaft, und des narungs-
ſtandes bei handwerken ſind zu vermeiden, oder
doch zu heilen, Hert in elem. prud. ciu. P. II, ſect.
XI,
§ 3, ſ. 444 fg. Zur meßzeit ruhen die mo-
nopolien, von Leyſer ſpecim. 679, med. 8.

§ 288
von verbitungs
rechte der gil-
den, und zuͤnf-
te.

Den gilden, und handwerken ſtehet die be-
fugniß zu: denenjenigen, welche darzu nicht gehoͤ-
ren, derſelben betreibung ſich zu widerſezen; falls

ſie
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0280" n="256"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b"><hi rendition="#aq">XLV</hi> haubt&#x017F;tu&#x0364;ck,</hi></fw><lb/>
polizei verdinen, <hi rendition="#fr">von Ju&#x017F;ti</hi> in den grund&#x017F;a&#x0364;zen der<lb/>
polizei-wi&#x017F;&#x017F;en&#x017F;ch. &#x017F;. 125, § 186, und &#x017F;tats-wirt-<lb/>
&#x017F;chaft, <hi rendition="#aq">I</hi>ten th. &#x017F;. 271, § 299; dahingegen die kra&#x0364;-<lb/>
mer als blutigel des &#x017F;tates ange&#x017F;ehen werden,<lb/><hi rendition="#fr">Wilh. Frid. von Schroeder</hi> in der fu&#x0364;r&#x017F;tl. &#x017F;chaz-<lb/>
und rentkammer, cap. 22, § 4, &#x017F;. 91. Sol-<lb/>
chemnach gibet es erlaubete, auch unerlaubete<lb/>
monopolien, Freiherr <hi rendition="#fr">von Cramer</hi> in Wezl. ne-<lb/>
ben&#x017F;tunden <hi rendition="#aq">II</hi>ten th. &#x017F;. 173, <hi rendition="#aq">XXXVIII</hi>ter th., abh.<lb/>
9, &#x017F;. 148 fg. Die &#x017F;cha&#x0364;dliche monopolien, auch<lb/>
vor- und aufkaufe (propolia); imgleichen polypo-<lb/>
lia, &#x017F;ind als krankheiten des handels, verboten.<lb/>
Vormals waren auch die &#x017F;ogenannte engli&#x017F;che mo-<lb/>
nopoli&#x017F;che adventurir-ge&#x017F;ell&#x017F;chaften dahin zu rechnen<lb/><hi rendition="#fr">Orth</hi> am a. o. &#x017F;. 261 fg. (a). Jn einem lande<lb/>
i&#x017F;t auf den rechtma&#x0364;&#x017F;&#x017F;igen narungs-&#x017F;tand, als eine<lb/>
zum gemeinen be&#x017F;ten geho&#x0364;rige &#x017F;ache, zu &#x017F;ehen, da-<lb/>
mit der untertan die gelegenheit finde, gelt zu ver-<lb/>
dinen, und ins land zu zihen, auch hirzu wird<lb/>
die gewinnung der landesproducte vor andern ge-<lb/>
za&#x0364;let; imgleichen verdinen die 3 haubtquellen der<lb/>
narung eine be&#x017F;ondere aufmerk&#x017F;amkeit, als 1) die<lb/>
landwirt&#x017F;chaft, und andere oeconomien des lan-<lb/>
des; 2) die manufacturen, und fabriken des lan-<lb/>
des; 3) das wohleingerichtete handwerkswe&#x017F;en.<lb/>
Die feler, und krankheiten des handels, und wan-<lb/>
dels, oder der kaufmann&#x017F;chaft, und des narungs-<lb/>
&#x017F;tandes bei handwerken &#x017F;ind zu vermeiden, oder<lb/>
doch zu heilen, <hi rendition="#fr">Hert</hi> in <hi rendition="#aq">elem. prud. ciu. P. II, &#x017F;ect.<lb/>
XI,</hi> § 3, &#x017F;. 444 fg. Zur meßzeit ruhen die mo-<lb/>
nopolien, <hi rendition="#fr">von Ley&#x017F;er</hi> <hi rendition="#aq">&#x017F;pecim. 679, med.</hi> 8.</p>
        </div><lb/>
        <div n="2">
          <head>§ 288</head><lb/>
          <note place="left">von verbitungs<lb/>
rechte der gil-<lb/>
den, und zu&#x0364;nf-<lb/>
te.</note>
          <p>Den gilden, und handwerken &#x017F;tehet die be-<lb/>
fugniß zu: denenjenigen, welche darzu nicht geho&#x0364;-<lb/>
ren, der&#x017F;elben betreibung &#x017F;ich zu wider&#x017F;ezen; falls<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">&#x017F;ie</fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[256/0280] XLV haubtſtuͤck, polizei verdinen, von Juſti in den grundſaͤzen der polizei-wiſſenſch. ſ. 125, § 186, und ſtats-wirt- ſchaft, Iten th. ſ. 271, § 299; dahingegen die kraͤ- mer als blutigel des ſtates angeſehen werden, Wilh. Frid. von Schroeder in der fuͤrſtl. ſchaz- und rentkammer, cap. 22, § 4, ſ. 91. Sol- chemnach gibet es erlaubete, auch unerlaubete monopolien, Freiherr von Cramer in Wezl. ne- benſtunden IIten th. ſ. 173, XXXVIIIter th., abh. 9, ſ. 148 fg. Die ſchaͤdliche monopolien, auch vor- und aufkaufe (propolia); imgleichen polypo- lia, ſind als krankheiten des handels, verboten. Vormals waren auch die ſogenannte engliſche mo- nopoliſche adventurir-geſellſchaften dahin zu rechnen Orth am a. o. ſ. 261 fg. (a). Jn einem lande iſt auf den rechtmaͤſſigen narungs-ſtand, als eine zum gemeinen beſten gehoͤrige ſache, zu ſehen, da- mit der untertan die gelegenheit finde, gelt zu ver- dinen, und ins land zu zihen, auch hirzu wird die gewinnung der landesproducte vor andern ge- zaͤlet; imgleichen verdinen die 3 haubtquellen der narung eine beſondere aufmerkſamkeit, als 1) die landwirtſchaft, und andere oeconomien des lan- des; 2) die manufacturen, und fabriken des lan- des; 3) das wohleingerichtete handwerksweſen. Die feler, und krankheiten des handels, und wan- dels, oder der kaufmannſchaft, und des narungs- ſtandes bei handwerken ſind zu vermeiden, oder doch zu heilen, Hert in elem. prud. ciu. P. II, ſect. XI, § 3, ſ. 444 fg. Zur meßzeit ruhen die mo- nopolien, von Leyſer ſpecim. 679, med. 8. § 288 Den gilden, und handwerken ſtehet die be- fugniß zu: denenjenigen, welche darzu nicht gehoͤ- ren, derſelben betreibung ſich zu widerſezen; falls ſie

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit03_1767
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit03_1767/280
Zitationshilfe: Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 3. Frankfurt (Main), 1767, S. 256. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit03_1767/280>, abgerufen am 03.12.2024.