Drei und virzigstes haubtstück von den bäckern. § 243
Man hat mancherlei bäcker, als fasten-brezel- loß faß- und andere bäcker. Loßbäcker sind: welche nur vom waizen-mehle, folglich nur lose waaren backen. Faßbäcker werden genennet: wel- che nur rockenbrod backen. Ob aber der fasten- bäcker zugleich ein loßbäcker seyn könne? ist be- stritten. Man sihet aber dißfalls auf die gewon- heit eines jeden ortes.
§ 247
was die polizei bei den bäckern und backofen zu waren hat?
Die polizei hat dahin zu sehen: daß ein jeder bäcker nur eine sorte tüchtiger, und vollwichtiger bäcker-waaren backe; es wäre dann: daß ein an- deres eingefüret sey. An gutgebackenen, und nicht betrügerischen bäcker-waaren ist viles gelegen; sintemal der menschen gefundheit sonst mit den schlechten, und aus verdorbenen, erhizten, un- tauglichen mehle gebackenen fachen gar sehr gescha- det wird, auch ansteckende krankheiten daher er- sprossen können, Hofmanns entwurf von polizei- anstalten s. 47 fg., § 9. Untaugliches gebäck, samt dem verfälscheten, oder zu leicht befundenen, wird weggenommen, und der bäcker bestrafet. Sie müssen sich nach der fürgeschribenen taxe rich- ten. Von anlegung der backhäuser in Frankfurt am Maine handelt der Orth in den anmerkungen über die frankfurtische stadt-reformation, im VIIIten th. tit. V, s. 453 fg. Sonst saget man im sprüch- worte: wer einen bäcker züchtigen will, muß einen bäcker darzu nemen, von Ludewig über des von Seckendorfs fürstenstat s. 63, s. 64.
Vir
XLIII haubtſt. von den baͤckern.
Drei und virzigſtes haubtſtuͤck von den baͤckern. § 243
Man hat mancherlei baͤcker, als faſten-brezel- loß faß- und andere baͤcker. Loßbaͤcker ſind: welche nur vom waizen-mehle, folglich nur loſe waaren backen. Faßbaͤcker werden genennet: wel- che nur rockenbrod backen. Ob aber der faſten- baͤcker zugleich ein loßbaͤcker ſeyn koͤnne? iſt be- ſtritten. Man ſihet aber dißfalls auf die gewon- heit eines jeden ortes.
§ 247
was die polizei bei den baͤckern und backofen zu waren hat?
Die polizei hat dahin zu ſehen: daß ein jeder baͤcker nur eine ſorte tuͤchtiger, und vollwichtiger baͤcker-waaren backe; es waͤre dann: daß ein an- deres eingefuͤret ſey. An gutgebackenen, und nicht betruͤgeriſchen baͤcker-waaren iſt viles gelegen; ſintemal der menſchen gefundheit ſonſt mit den ſchlechten, und aus verdorbenen, erhizten, un- tauglichen mehle gebackenen fachen gar ſehr geſcha- det wird, auch anſteckende krankheiten daher er- ſproſſen koͤnnen, Hofmanns entwurf von polizei- anſtalten ſ. 47 fg., § 9. Untaugliches gebaͤck, ſamt dem verfaͤlſcheten, oder zu leicht befundenen, wird weggenommen, und der baͤcker beſtrafet. Sie muͤſſen ſich nach der fuͤrgeſchribenen taxe rich- ten. Von anlegung der backhaͤuſer in Frankfurt am Maine handelt der Orth in den anmerkungen uͤber die frankfurtiſche ſtadt-reformation, im VIIIten th. tit. V, ſ. 453 fg. Sonſt ſaget man im ſpruͤch- worte: wer einen baͤcker zuͤchtigen will, muß einen baͤcker darzu nemen, von Ludewig uͤber des von Seckendorfs fuͤrſtenſtat ſ. 63, ſ. 64.
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XLIII haubtſt. von den baͤckern.
Drei und virzigſtes haubtſtuͤck
von den baͤckern.
§ 243
Man hat mancherlei baͤcker, als faſten-brezel-
loß faß- und andere baͤcker. Loßbaͤcker ſind:
welche nur vom waizen-mehle, folglich nur loſe
waaren backen. Faßbaͤcker werden genennet: wel-
che nur rockenbrod backen. Ob aber der faſten-
baͤcker zugleich ein loßbaͤcker ſeyn koͤnne? iſt be-
ſtritten. Man ſihet aber dißfalls auf die gewon-
heit eines jeden ortes.
§ 247
Die polizei hat dahin zu ſehen: daß ein jeder
baͤcker nur eine ſorte tuͤchtiger, und vollwichtiger
baͤcker-waaren backe; es waͤre dann: daß ein an-
deres eingefuͤret ſey. An gutgebackenen, und
nicht betruͤgeriſchen baͤcker-waaren iſt viles gelegen;
ſintemal der menſchen gefundheit ſonſt mit den
ſchlechten, und aus verdorbenen, erhizten, un-
tauglichen mehle gebackenen fachen gar ſehr geſcha-
det wird, auch anſteckende krankheiten daher er-
ſproſſen koͤnnen, Hofmanns entwurf von polizei-
anſtalten ſ. 47 fg., § 9. Untaugliches gebaͤck,
ſamt dem verfaͤlſcheten, oder zu leicht befundenen,
wird weggenommen, und der baͤcker beſtrafet.
Sie muͤſſen ſich nach der fuͤrgeſchribenen taxe rich-
ten. Von anlegung der backhaͤuſer in Frankfurt
am Maine handelt der Orth in den anmerkungen
uͤber die frankfurtiſche ſtadt-reformation, im VIIIten
th. tit. V, ſ. 453 fg. Sonſt ſaget man im ſpruͤch-
worte: wer einen baͤcker zuͤchtigen will, muß einen
baͤcker darzu nemen, von Ludewig uͤber des von
Seckendorfs fuͤrſtenſtat ſ. 63, ſ. 64.
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Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 3. Frankfurt (Main), 1767, S. 246. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit03_1767/270>, abgerufen am 21.11.2024.
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