färbekunst hat der Hofmann am a. o. s. 121 ge- handelt. Jm übrigen fodert die Reichsstadt Frank- furt von allem tuchgewandte, welches daselbst in häusern, und herbergen verkaufet wird, ein gewisses hausgelt, Freiherr von Cramer im IIIIten th. der wezl. beiträge, abh. XI, s. 153 fg.
Zwei und virzigstes haubtstück von den gärbern. § 240
Gärben heisset so vil: als zubereiten, und wur- de so wohl von geistlichen, gerichtlichen, als auch anderen handelungen gebrauchet, Haltaus am a. o. unter dem worte gerben, sp. 662, sp. 663, von der Lahr s. 35. Die gärber haben vile spä- ne wegen der lederzubereitung, des garleders etc, des lederhandels mit den schustern, und lederhan- delern, Adr. Beier im synt. prud. iur. opific. Jena 1686, 4t, cap. VIII, § 3 fg., s. 161 fg. Zu Frankfurt am Maine hat es bei den weiß- und sä- misch-gärbern wider die fremden leder-händeler vor- mals streitigkeiten gegeben, Orth von den Frank- furtischen Reichsmessen s. 241, s. 242, § 137. Vermöge eines fürstl. hessen-casselischen regirungs- ausschreibens vom 15ten febr. 1680 ist eine ge- wisse eides-formel so wohl den gärbern, als auch den jüden fürgeschriben worden, daß sie von allen wild-häuten, welche zu verkauffen kommen, iren fürgesezten, auch den förstern, anzeige desfalls tun sollen, und wollen, um den wild-dibereien vorzu- beugen, und dise heraus zu bringen.
Drei
Q 3
XLI haubtſt. von den gaͤrbern.
faͤrbekunſt hat der Hofmann am a. o. ſ. 121 ge- handelt. Jm uͤbrigen fodert die Reichsſtadt Frank- furt von allem tuchgewandte, welches daſelbſt in haͤuſern, und herbergen verkaufet wird, ein gewiſſes hausgelt, Freiherr von Cramer im IIIIten th. der wezl. beitraͤge, abh. XI, ſ. 153 fg.
Zwei und virzigſtes haubtſtuͤck von den gaͤrbern. § 240
Gaͤrben heiſſet ſo vil: als zubereiten, und wur- de ſo wohl von geiſtlichen, gerichtlichen, als auch anderen handelungen gebrauchet, Haltaus am a. o. unter dem worte gerben, ſp. 662, ſp. 663, von der Lahr ſ. 35. Die gaͤrber haben vile ſpaͤ- ne wegen der lederzubereitung, des garleders ꝛc, des lederhandels mit den ſchuſtern, und lederhan- delern, Adr. Beier im ſynt. prud. iur. opific. Jena 1686, 4t, cap. VIII, § 3 fg., ſ. 161 fg. Zu Frankfurt am Maine hat es bei den weiß- und ſaͤ- miſch-gaͤrbern wider die fremden leder-haͤndeler vor- mals ſtreitigkeiten gegeben, Orth von den Frank- furtiſchen Reichsmeſſen ſ. 241, ſ. 242, § 137. Vermoͤge eines fuͤrſtl. heſſen-caſſeliſchen regirungs- ausſchreibens vom 15ten febr. 1680 iſt eine ge- wiſſe eides-formel ſo wohl den gaͤrbern, als auch den juͤden fuͤrgeſchriben worden, daß ſie von allen wild-haͤuten, welche zu verkauffen kommen, iren fuͤrgeſezten, auch den foͤrſtern, anzeige desfalls tun ſollen, und wollen, um den wild-dibereien vorzu- beugen, und diſe heraus zu bringen.
Drei
Q 3
<TEI><text><body><divn="1"><p><pbfacs="#f0269"n="245"/><fwplace="top"type="header"><hirendition="#b"><hirendition="#aq">XLI</hi> haubtſt. von den gaͤrbern.</hi></fw><lb/>
faͤrbekunſt hat der <hirendition="#fr">Hofmann</hi> am a. o. ſ. 121 ge-<lb/>
handelt. Jm uͤbrigen fodert die Reichsſtadt Frank-<lb/>
furt von allem tuchgewandte, welches daſelbſt in<lb/>
haͤuſern, und herbergen verkaufet wird, ein gewiſſes<lb/>
hausgelt, Freiherr <hirendition="#fr">von Cramer</hi> im <hirendition="#aq">IIII</hi>ten th. der<lb/>
wezl. beitraͤge, abh. <hirendition="#aq">XI,</hi>ſ. 153 fg.</p></div><lb/><divn="1"><head><hirendition="#b">Zwei und virzigſtes haubtſtuͤck<lb/>
von den gaͤrbern.</hi><lb/>
§ 240</head><lb/><p><hirendition="#in">G</hi><hirendition="#fr">aͤrben</hi> heiſſet ſo vil: als zubereiten, und wur-<lb/>
de ſo wohl von geiſtlichen, gerichtlichen, als<lb/>
auch anderen handelungen gebrauchet, <hirendition="#fr">Haltaus</hi><lb/>
am a. o. unter dem worte <hirendition="#fr">gerben,</hi>ſp. 662, ſp. 663,<lb/><hirendition="#fr">von der Lahr</hi>ſ. 35. Die gaͤrber haben vile ſpaͤ-<lb/>
ne wegen der lederzubereitung, des garleders ꝛc,<lb/>
des lederhandels mit den ſchuſtern, und lederhan-<lb/>
delern, <hirendition="#fr">Adr. Beier</hi> im <hirendition="#aq">ſynt. prud. iur. opific.</hi><lb/>
Jena 1686, 4t, <hirendition="#aq">cap. VIII,</hi> § 3 fg., ſ. 161 fg. Zu<lb/>
Frankfurt am Maine hat es bei den weiß- und ſaͤ-<lb/>
miſch-gaͤrbern wider die fremden leder-haͤndeler vor-<lb/>
mals ſtreitigkeiten gegeben, <hirendition="#fr">Orth</hi> von den Frank-<lb/>
furtiſchen Reichsmeſſen ſ. 241, ſ. 242, § 137.<lb/>
Vermoͤge eines fuͤrſtl. heſſen-caſſeliſchen regirungs-<lb/>
ausſchreibens vom 15ten febr. 1680 iſt eine ge-<lb/>
wiſſe eides-formel ſo wohl den gaͤrbern, als auch<lb/>
den juͤden fuͤrgeſchriben worden, daß ſie von allen<lb/>
wild-haͤuten, welche zu verkauffen kommen, iren<lb/>
fuͤrgeſezten, auch den foͤrſtern, anzeige desfalls tun<lb/>ſollen, und wollen, um den wild-dibereien vorzu-<lb/>
beugen, und diſe heraus zu bringen.</p></div><lb/><milestonerendition="#hr"unit="section"/><lb/><fwplace="bottom"type="sig">Q 3</fw><fwplace="bottom"type="catch"><hirendition="#fr">Drei</hi></fw><lb/></body></text></TEI>
[245/0269]
XLI haubtſt. von den gaͤrbern.
faͤrbekunſt hat der Hofmann am a. o. ſ. 121 ge-
handelt. Jm uͤbrigen fodert die Reichsſtadt Frank-
furt von allem tuchgewandte, welches daſelbſt in
haͤuſern, und herbergen verkaufet wird, ein gewiſſes
hausgelt, Freiherr von Cramer im IIIIten th. der
wezl. beitraͤge, abh. XI, ſ. 153 fg.
Zwei und virzigſtes haubtſtuͤck
von den gaͤrbern.
§ 240
Gaͤrben heiſſet ſo vil: als zubereiten, und wur-
de ſo wohl von geiſtlichen, gerichtlichen, als
auch anderen handelungen gebrauchet, Haltaus
am a. o. unter dem worte gerben, ſp. 662, ſp. 663,
von der Lahr ſ. 35. Die gaͤrber haben vile ſpaͤ-
ne wegen der lederzubereitung, des garleders ꝛc,
des lederhandels mit den ſchuſtern, und lederhan-
delern, Adr. Beier im ſynt. prud. iur. opific.
Jena 1686, 4t, cap. VIII, § 3 fg., ſ. 161 fg. Zu
Frankfurt am Maine hat es bei den weiß- und ſaͤ-
miſch-gaͤrbern wider die fremden leder-haͤndeler vor-
mals ſtreitigkeiten gegeben, Orth von den Frank-
furtiſchen Reichsmeſſen ſ. 241, ſ. 242, § 137.
Vermoͤge eines fuͤrſtl. heſſen-caſſeliſchen regirungs-
ausſchreibens vom 15ten febr. 1680 iſt eine ge-
wiſſe eides-formel ſo wohl den gaͤrbern, als auch
den juͤden fuͤrgeſchriben worden, daß ſie von allen
wild-haͤuten, welche zu verkauffen kommen, iren
fuͤrgeſezten, auch den foͤrſtern, anzeige desfalls tun
ſollen, und wollen, um den wild-dibereien vorzu-
beugen, und diſe heraus zu bringen.
Drei
Q 3
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 3. Frankfurt (Main), 1767, S. 245. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit03_1767/269>, abgerufen am 30.12.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.