gesäze der constabel-gesellschaft vom jare 1488 findet man in der historischen nachricht von Chem- niz s. 69.
Acht und dreissigstes haubtstück von den verschidenen druckern. § 222
von den buch- druckern, und kupferstechern.
Zu den künstlern werden gerechnet: die buchdru- cker, auch kupferstecher; von den lezten ist § 663 -- 666 des 1ten th. gehandelt. Das bü- cherwesen ist von großem umfange. Denn es be- greiffet solche gegenstände, welche den inhalt, die censur, den druck, auch den verkauf der bücher be- treffen, Orth im Xten th. der anmerkungen über die frankfurtische stadt-reformation s. 782 fg.
§ 226
von der bücher- censur.
Die censur bestehet in der beurteilung der vom oberherrn verordneten personen, ob eine zum dru- cke gefertigte schrift one nachteil der presse anver- trauet werden könne, oder nicht? weshalber dann auch selbige die in sotaner abhandelung wider die göttliche, und weltliche rechte lauffende, oder dem state widrige stellen auszustreichen befugt sind; widrigen falles können von Reichswegen anstalten darwider vorgekeret werden, Freiherr von Cra- mer in wezl. nebenstunden th. 53, abh. 7. Der Papst, und die geistlichkeit eignen sich, nach dem päpstlichen rechte, die censur der bücher zu, und behaubten so gar, daß inen das rechtliche erkennt- niß desfalls zustehe; Gretserde iure et mor. proh. libr. mal. lib. II, cap. 9, s. 319, Boehmer de iure circa libros improbatae lect. Halle 1726.
Vom
XXXVIII h. von verſchid. druckern.
geſaͤze der conſtabel-geſellſchaft vom jare 1488 findet man in der hiſtoriſchen nachricht von Chem- niz ſ. 69.
Acht und dreiſſigſtes haubtſtuͤck von den verſchidenen druckern. § 222
von den buch- druckern, und kupferſtechern.
Zu den kuͤnſtlern werden gerechnet: die buchdru- cker, auch kupferſtecher; von den lezten iſt § 663 — 666 des 1ten th. gehandelt. Das buͤ- cherweſen iſt von großem umfange. Denn es be- greiffet ſolche gegenſtaͤnde, welche den inhalt, die cenſur, den druck, auch den verkauf der buͤcher be- treffen, Orth im Xten th. der anmerkungen uͤber die frankfurtiſche ſtadt-reformation ſ. 782 fg.
§ 226
von der buͤcher- cenſur.
Die cenſur beſtehet in der beurteilung der vom oberherrn verordneten perſonen, ob eine zum dru- cke gefertigte ſchrift one nachteil der preſſe anver- trauet werden koͤnne, oder nicht? weshalber dann auch ſelbige die in ſotaner abhandelung wider die goͤttliche, und weltliche rechte lauffende, oder dem ſtate widrige ſtellen auszuſtreichen befugt ſind; widrigen falles koͤnnen von Reichswegen anſtalten darwider vorgekeret werden, Freiherr von Cra- mer in wezl. nebenſtunden th. 53, abh. 7. Der Papſt, und die geiſtlichkeit eignen ſich, nach dem paͤpſtlichen rechte, die cenſur der buͤcher zu, und behaubten ſo gar, daß inen das rechtliche erkennt- niß desfalls zuſtehe; Gretſerde iure et mor. proh. libr. mal. lib. II, cap. 9, ſ. 319, Boehmer de iure circa libros improbatae lect. Halle 1726.
Vom
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XXXVIII h. von verſchid. druckern.
geſaͤze der conſtabel-geſellſchaft vom jare 1488
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niz ſ. 69.
Acht und dreiſſigſtes haubtſtuͤck
von den verſchidenen druckern.
§ 222
Zu den kuͤnſtlern werden gerechnet: die buchdru-
cker, auch kupferſtecher; von den lezten iſt
§ 663 — 666 des 1ten th. gehandelt. Das buͤ-
cherweſen iſt von großem umfange. Denn es be-
greiffet ſolche gegenſtaͤnde, welche den inhalt, die
cenſur, den druck, auch den verkauf der buͤcher be-
treffen, Orth im Xten th. der anmerkungen uͤber
die frankfurtiſche ſtadt-reformation ſ. 782 fg.
§ 226
Die cenſur beſtehet in der beurteilung der vom
oberherrn verordneten perſonen, ob eine zum dru-
cke gefertigte ſchrift one nachteil der preſſe anver-
trauet werden koͤnne, oder nicht? weshalber dann
auch ſelbige die in ſotaner abhandelung wider die
goͤttliche, und weltliche rechte lauffende, oder dem
ſtate widrige ſtellen auszuſtreichen befugt ſind;
widrigen falles koͤnnen von Reichswegen anſtalten
darwider vorgekeret werden, Freiherr von Cra-
mer in wezl. nebenſtunden th. 53, abh. 7. Der
Papſt, und die geiſtlichkeit eignen ſich, nach dem
paͤpſtlichen rechte, die cenſur der buͤcher zu, und
behaubten ſo gar, daß inen das rechtliche erkennt-
niß desfalls zuſtehe; Gretſer de iure et mor.
proh. libr. mal. lib. II, cap. 9, ſ. 319, Boehmer
de iure circa libros improbatae lect. Halle 1726.
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Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 3. Frankfurt (Main), 1767, S. 242. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit03_1767/266>, abgerufen am 21.11.2024.
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