lers abh. de transportatione Saxonum sub Carolo M. facta, Gött. 1748. Es ist dises recht nicht allein in Frankreich; sondern in verschidenen andern auswärtigen Reichen noch bräuchlich; mithin irren dijenige, welche dasselbe nur auf Frankreich, und Böhmen, auch Polen, einschränken. Der Teut- sche hoffete auf die herwede, heerwette (jus exu- viarum), Ayrer am a. o. Ant. Lud. Seipde iure occupandi exuuias defunctorum sigillatim ex vtro- que priuilegio Stadensi, Goett. 1748, 4t, s. 3 fgg. Haltaus am a. o. sp. 881 -- 885, von der Lahr am a. o. s. 46. Jm hochstifte Münster kan der bischof den fremden, welche darin sterben, ire güter an sich nemen, ausweißlich der stats- und reise- geographie im VIIIten bande s. 195. Aus der stadt Soest wird in das Münsterische keine erb- schaft ausgelifert, von Esbach über den Carpzov s. 570, num. 15.
§ 120
das fremd- lings-recht ist in Teutschlan- de nicht unbe- kannt.
Jn Teutschlande werden die erbschaften denen völkerschaften verabfolget, welche sie den Teutschen absolgen lassen (§ 34); keinesweges aber denen, welche solches nicht tun. Am K. und R. Kam- mergerichte wird dises nicht geachtet; wohl aber in der Reichsstände landen. Allso starb zu Frank- furt am Maine ein franzos; er hatte einen bru- der in Teutschlande, und einen in Frankreich. Der lezte bekam nichts; sondern der stadtraht nam sei- nen anteil zu sich. Nächstdem verliß zu Giessen eine französin, welche bisher gedinet, und sich et- was erworben hatte, das zeitliche; nachdem sie den Professor Arnoldi, daselbst, zum erben eingesezet hatte; allein der fiscus zog die erbschaft ein. Jm Coburgischen verschid eine getaufte türkin, welche bisher als kammermädgen gedinet hatte. Jren
nach-
XIX h. vom erbfolgs-rechte
lers abh. de tranſportatione Saxonum ſub Carolo M. facta, Goͤtt. 1748. Es iſt diſes recht nicht allein in Frankreich; ſondern in verſchidenen andern auswaͤrtigen Reichen noch braͤuchlich; mithin irren dijenige, welche daſſelbe nur auf Frankreich, und Boͤhmen, auch Polen, einſchraͤnken. Der Teut- ſche hoffete auf die herwede, heerwette (jus exu- viarum), Ayrer am a. o. Ant. Lud. Seipde iure occupandi exuuias defunctorum ſigillatim ex vtro- que priuilegio Stadenſi, Goett. 1748, 4t, ſ. 3 fgg. Haltaus am a. o. ſp. 881 — 885, von der Lahr am a. o. ſ. 46. Jm hochſtifte Muͤnſter kan der biſchof den fremden, welche darin ſterben, ire guͤter an ſich nemen, ausweißlich der ſtats- und reiſe- geographie im VIIIten bande ſ. 195. Aus der ſtadt Soeſt wird in das Muͤnſteriſche keine erb- ſchaft ausgelifert, von Esbach uͤber den Carpzov ſ. 570, num. 15.
§ 120
das fremd- lings-recht iſt in Teutſchlan- de nicht unbe- kannt.
Jn Teutſchlande werden die erbſchaften denen voͤlkerſchaften verabfolget, welche ſie den Teutſchen abſolgen laſſen (§ 34); keinesweges aber denen, welche ſolches nicht tun. Am K. und R. Kam- mergerichte wird diſes nicht geachtet; wohl aber in der Reichsſtaͤnde landen. Allſo ſtarb zu Frank- furt am Maine ein franzos; er hatte einen bru- der in Teutſchlande, und einen in Frankreich. Der lezte bekam nichts; ſondern der ſtadtraht nam ſei- nen anteil zu ſich. Naͤchſtdem verliß zu Gieſſen eine franzoͤſin, welche bisher gedinet, und ſich et- was erworben hatte, das zeitliche; nachdem ſie den Profeſſor Arnoldi, daſelbſt, zum erben eingeſezet hatte; allein der fiſcus zog die erbſchaft ein. Jm Coburgiſchen verſchid eine getaufte tuͤrkin, welche bisher als kammermaͤdgen gedinet hatte. Jren
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XIX h. vom erbfolgs-rechte
lers abh. de tranſportatione Saxonum ſub Carolo M.
facta, Goͤtt. 1748. Es iſt diſes recht nicht allein
in Frankreich; ſondern in verſchidenen andern
auswaͤrtigen Reichen noch braͤuchlich; mithin irren
dijenige, welche daſſelbe nur auf Frankreich, und
Boͤhmen, auch Polen, einſchraͤnken. Der Teut-
ſche hoffete auf die herwede, heerwette (jus exu-
viarum), Ayrer am a. o. Ant. Lud. Seip de iure
occupandi exuuias defunctorum ſigillatim ex vtro-
que priuilegio Stadenſi, Goett. 1748, 4t, ſ. 3 fgg.
Haltaus am a. o. ſp. 881 — 885, von der Lahr
am a. o. ſ. 46. Jm hochſtifte Muͤnſter kan der
biſchof den fremden, welche darin ſterben, ire guͤter
an ſich nemen, ausweißlich der ſtats- und reiſe-
geographie im VIIIten bande ſ. 195. Aus der
ſtadt Soeſt wird in das Muͤnſteriſche keine erb-
ſchaft ausgelifert, von Esbach uͤber den Carpzov
ſ. 570, num. 15.
§ 120
Jn Teutſchlande werden die erbſchaften denen
voͤlkerſchaften verabfolget, welche ſie den Teutſchen
abſolgen laſſen (§ 34); keinesweges aber denen,
welche ſolches nicht tun. Am K. und R. Kam-
mergerichte wird diſes nicht geachtet; wohl aber
in der Reichsſtaͤnde landen. Allſo ſtarb zu Frank-
furt am Maine ein franzos; er hatte einen bru-
der in Teutſchlande, und einen in Frankreich. Der
lezte bekam nichts; ſondern der ſtadtraht nam ſei-
nen anteil zu ſich. Naͤchſtdem verliß zu Gieſſen
eine franzoͤſin, welche bisher gedinet, und ſich et-
was erworben hatte, das zeitliche; nachdem ſie den
Profeſſor Arnoldi, daſelbſt, zum erben eingeſezet
hatte; allein der fiſcus zog die erbſchaft ein. Jm
Coburgiſchen verſchid eine getaufte tuͤrkin, welche
bisher als kammermaͤdgen gedinet hatte. Jren
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Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 3. Frankfurt (Main), 1767, S. 142. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit03_1767/166>, abgerufen am 21.12.2024.
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