Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 3. Frankfurt (Main), 1767.

Bild:
<< vorherige Seite

XIX h. vom erbfolgs-rechte etc.
nige, und Oberherrn. Derohalben filen die Teut-
sche gleich zu, und namen alles weg, was solche
verunglückte hatten, bemächtigten sich auch der
personen. Auf der insel Bornholm betet man auf
der kanzel: daß der libe Gott das strandrecht seg-
nen möge, Thomasius de iure consuetud. et obseru.
§ 113, Joh. Paull Kreß im specim. iurisprud.
lib. 1, tit.
2, § 2. Kaiser Carl der Vte erklärete
dasselbe für ungereimet, und schaffete es ab. Eine
andere bewandniß hat es aber mit dem bergegelte
(§ 1851 des Iten th.); imgleichen, wenn die eigen-
tümer das schiff, auch die waaren, verlassen, Haico
Hayken
de derelicto, in specie de naui in mari gla-
ciali naufragio rupta, a vectoribus abdicata et ab
alio inuento,
Franecker 1747, 4t, Joach. Lud.
L'Estocq
de nauibus rebusue ob discrimen tem-
pestatis maritimae pro derelicto habendis, vel non
habendis,
Königsb. 1744, Dreyers specimen iur.
Lub. quo priuileg. quibus Lubec. circa ius naufrag.
et prospectum, recensuit et illuminauit,
Steph.
Waga
von der unbilligkeit des strandrechtes, Kö-
nigsb. 1744.

Neunzehntes haubtstück
vom
erbfolge-rechte in der verstorbenen
fremdlinge verlassenschaft.

§ 119

Der haß wider die auswärtigen hat das fremd-
lings-recht bewirket (§ 112). Dises wird
das jus albinagii genennet. Die fremdlinge hisen
albini, alibi nati etc. Von des Kaisers Carls des
grossen versezung der Sachsen von der Elbe, und
aus andern ursachen, sihe des Joh. Dav. Koth-

lers

XIX h. vom erbfolgs-rechte ꝛc.
nige, und Oberherrn. Derohalben filen die Teut-
ſche gleich zu, und namen alles weg, was ſolche
verungluͤckte hatten, bemaͤchtigten ſich auch der
perſonen. Auf der inſel Bornholm betet man auf
der kanzel: daß der libe Gott das ſtrandrecht ſeg-
nen moͤge, Thomaſius de iure conſuetud. et obſeru.
§ 113, Joh. Paull Kreß im ſpecim. iurisprud.
lib. 1, tit.
2, § 2. Kaiſer Carl der Vte erklaͤrete
daſſelbe fuͤr ungereimet, und ſchaffete es ab. Eine
andere bewandniß hat es aber mit dem bergegelte
(§ 1851 des Iten th.); imgleichen, wenn die eigen-
tuͤmer das ſchiff, auch die waaren, verlaſſen, Haico
Hayken
de derelicto, in ſpecie de naui in mari gla-
ciali naufragio rupta, a vectoribus abdicata et ab
alio inuento,
Franecker 1747, 4t, Joach. Lud.
L’Eſtocq
de nauibus rebusue ob diſcrimen tem-
peſtatis maritimae pro derelicto habendis, vel non
habendis,
Koͤnigsb. 1744, Dreyers ſpecimen iur.
Lub. quo priuileg. quibus Lubec. circa ius naufrag.
et proſpectum, recenſuit et illuminauit,
Steph.
Waga
von der unbilligkeit des ſtrandrechtes, Koͤ-
nigsb. 1744.

Neunzehntes haubtſtuͤck
vom
erbfolge-rechte in der verſtorbenen
fremdlinge verlaſſenſchaft.

§ 119

Der haß wider die auswaͤrtigen hat das fremd-
lings-recht bewirket (§ 112). Diſes wird
das jus albinagii genennet. Die fremdlinge hiſen
albini, alibi nati ꝛc. Von des Kaiſers Carls des
groſſen verſezung der Sachſen von der Elbe, und
aus andern urſachen, ſihe des Joh. Dav. Koth-

lers
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <p><pb facs="#f0165" n="141"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b"><hi rendition="#aq">XIX</hi> h. vom erbfolgs-rechte &#xA75B;c.</hi></fw><lb/>
nige, und Oberherrn. Derohalben filen die Teut-<lb/>
&#x017F;che gleich zu, und namen alles weg, was &#x017F;olche<lb/>
verunglu&#x0364;ckte hatten, bema&#x0364;chtigten &#x017F;ich auch der<lb/>
per&#x017F;onen. Auf der in&#x017F;el Bornholm betet man auf<lb/>
der kanzel: daß der libe Gott das &#x017F;trandrecht &#x017F;eg-<lb/>
nen mo&#x0364;ge, <hi rendition="#fr">Thoma&#x017F;ius</hi> <hi rendition="#aq">de iure con&#x017F;uetud. et ob&#x017F;eru.</hi><lb/>
§ 113, <hi rendition="#fr">Joh. Paull Kreß</hi> im <hi rendition="#aq">&#x017F;pecim. iurisprud.<lb/>
lib. 1, tit.</hi> 2, § 2. Kai&#x017F;er Carl der <hi rendition="#aq">V</hi>te erkla&#x0364;rete<lb/>
da&#x017F;&#x017F;elbe fu&#x0364;r ungereimet, und &#x017F;chaffete es ab. Eine<lb/>
andere bewandniß hat es aber mit dem bergegelte<lb/>
(§ 1851 des <hi rendition="#aq">I</hi>ten th.); imgleichen, wenn die eigen-<lb/>
tu&#x0364;mer das &#x017F;chiff, auch die waaren, verla&#x017F;&#x017F;en, <hi rendition="#fr">Haico<lb/>
Hayken</hi> <hi rendition="#aq">de derelicto, in &#x017F;pecie de naui in mari gla-<lb/>
ciali naufragio rupta, a vectoribus abdicata et ab<lb/>
alio inuento,</hi> Franecker 1747, 4t, <hi rendition="#fr">Joach. Lud.<lb/>
L&#x2019;E&#x017F;tocq</hi> <hi rendition="#aq">de nauibus rebusue ob di&#x017F;crimen tem-<lb/>
pe&#x017F;tatis maritimae pro derelicto habendis, vel non<lb/>
habendis,</hi> Ko&#x0364;nigsb. 1744, <hi rendition="#fr">Dreyers</hi> <hi rendition="#aq">&#x017F;pecimen iur.<lb/>
Lub. quo priuileg. quibus Lubec. circa ius naufrag.<lb/>
et pro&#x017F;pectum, recen&#x017F;uit et illuminauit,</hi> <hi rendition="#fr">Steph.<lb/>
Waga</hi> von der unbilligkeit des &#x017F;trandrechtes, Ko&#x0364;-<lb/>
nigsb. 1744.</p>
      </div><lb/>
      <div n="1">
        <head><hi rendition="#b">Neunzehntes haubt&#x017F;tu&#x0364;ck<lb/>
vom<lb/>
erbfolge-rechte in der ver&#x017F;torbenen<lb/>
fremdlinge verla&#x017F;&#x017F;en&#x017F;chaft.</hi><lb/>
§ 119</head><lb/>
        <p><hi rendition="#in">D</hi>er haß wider die auswa&#x0364;rtigen hat das fremd-<lb/>
lings-recht bewirket (§ 112). Di&#x017F;es wird<lb/>
das jus albinagii genennet. Die fremdlinge hi&#x017F;en<lb/>
albini, alibi nati &#xA75B;c. Von des Kai&#x017F;ers Carls des<lb/>
gro&#x017F;&#x017F;en ver&#x017F;ezung der Sach&#x017F;en von der Elbe, und<lb/>
aus andern ur&#x017F;achen, &#x017F;ihe des <hi rendition="#fr">Joh. Dav. Koth-</hi><lb/>
<fw place="bottom" type="catch"><hi rendition="#fr">lers</hi></fw><lb/></p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[141/0165] XIX h. vom erbfolgs-rechte ꝛc. nige, und Oberherrn. Derohalben filen die Teut- ſche gleich zu, und namen alles weg, was ſolche verungluͤckte hatten, bemaͤchtigten ſich auch der perſonen. Auf der inſel Bornholm betet man auf der kanzel: daß der libe Gott das ſtrandrecht ſeg- nen moͤge, Thomaſius de iure conſuetud. et obſeru. § 113, Joh. Paull Kreß im ſpecim. iurisprud. lib. 1, tit. 2, § 2. Kaiſer Carl der Vte erklaͤrete daſſelbe fuͤr ungereimet, und ſchaffete es ab. Eine andere bewandniß hat es aber mit dem bergegelte (§ 1851 des Iten th.); imgleichen, wenn die eigen- tuͤmer das ſchiff, auch die waaren, verlaſſen, Haico Hayken de derelicto, in ſpecie de naui in mari gla- ciali naufragio rupta, a vectoribus abdicata et ab alio inuento, Franecker 1747, 4t, Joach. Lud. L’Eſtocq de nauibus rebusue ob diſcrimen tem- peſtatis maritimae pro derelicto habendis, vel non habendis, Koͤnigsb. 1744, Dreyers ſpecimen iur. Lub. quo priuileg. quibus Lubec. circa ius naufrag. et proſpectum, recenſuit et illuminauit, Steph. Waga von der unbilligkeit des ſtrandrechtes, Koͤ- nigsb. 1744. Neunzehntes haubtſtuͤck vom erbfolge-rechte in der verſtorbenen fremdlinge verlaſſenſchaft. § 119 Der haß wider die auswaͤrtigen hat das fremd- lings-recht bewirket (§ 112). Diſes wird das jus albinagii genennet. Die fremdlinge hiſen albini, alibi nati ꝛc. Von des Kaiſers Carls des groſſen verſezung der Sachſen von der Elbe, und aus andern urſachen, ſihe des Joh. Dav. Koth- lers

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit03_1767
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit03_1767/165
Zitationshilfe: Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 3. Frankfurt (Main), 1767, S. 141. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit03_1767/165>, abgerufen am 30.12.2024.