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Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 3. Frankfurt (Main), 1767.

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von der gerichtbarkeit etc.
Daraus ist das heutige gericht court Barons ent-
standen.

§. 4940

Die Sachsen nenneten es folk-mote, oder shiregericht der
ganzen provinz

gemot. Dises hilte man järlich 2 mal. Vorsi-
zer waren: der bischoff und der ealdoman; war
dieser aber abwesend; so saß auf seiner stelle der
großsherif, oder vicomte (vicount). Hir richtete
man die geistlichen sachen, und weltlichen händel;
alle untertanen mußten hir den eid der treue able-
gen; von den urteln der thridings appellirete man
hirher, auch die rechtssachen des königes und der
leute aus verschidenen thridings wurden hir be-
urteilet.

§ 4941

Jtzt nennet man dises des königes-bank, auchdas höchste ge-
richt.

common plaids. Es ward in gegenwart des Kö-
niges gehalten. War diser abwesend; so ver-
trat dessen stelle der großkanzler. Die urtel al-
ler übrigen gerichte konnten hir gescholten werden.
(schelden heisset: appelliren, läutern bedeutet: refor-
miren).

§ 4942

Daraus ist das heutige parlament entstanden.von der witte-
na gemot oder
mycelsinod.

Die Sachsen haben allso ire veranstaltung
und verfassung in Engelland eingefüret. Wir
haben dises zu wissen nötig, wenn wir des frei-
herrn von Senkenberg abhandelung von des
kaisers höchsten gerichtbarkeit, 1760 in 4to, be-
trachten. Sihe den Joh. Frid. Seyfarten, im
state von Engellande, Frankf. und Leipz. 1757,
8v, |s. 51 fgg.|, Christian Hartm.| Sam. Ga-
tzert
de iure communi Angliae, Gött. gr. 4to,
s. 27 fg. *.

§ 4943
Q q q q 4

von der gerichtbarkeit ꝛc.
Daraus iſt das heutige gericht court Barons ent-
ſtanden.

§. 4940

Die Sachſen nenneten es folk-mote, oder ſhiregericht der
ganzen provinz

gemot. Diſes hilte man jaͤrlich 2 mal. Vorſi-
zer waren: der biſchoff und der ealdoman; war
dieſer aber abweſend; ſo ſaß auf ſeiner ſtelle der
großſherif, oder vicomte (vicount). Hir richtete
man die geiſtlichen ſachen, und weltlichen haͤndel;
alle untertanen mußten hir den eid der treue able-
gen; von den urteln der thridings appellirete man
hirher, auch die rechtsſachen des koͤniges und der
leute aus verſchidenen thridings wurden hir be-
urteilet.

§ 4941

Jtzt nennet man diſes des koͤniges-bank, auchdas hoͤchſte ge-
richt.

common plaids. Es ward in gegenwart des Koͤ-
niges gehalten. War diſer abweſend; ſo ver-
trat deſſen ſtelle der großkanzler. Die urtel al-
ler uͤbrigen gerichte konnten hir geſcholten werden.
(ſchelden heiſſet: appelliren, laͤutern bedeutet: refor-
miren).

§ 4942

Daraus iſt das heutige parlament entſtanden.von der witte-
na gemot oder
mycelſinod.

Die Sachſen haben allſo ire veranſtaltung
und verfaſſung in Engelland eingefuͤret. Wir
haben diſes zu wiſſen noͤtig, wenn wir des frei-
herrn von Senkenberg abhandelung von des
kaiſers hoͤchſten gerichtbarkeit, 1760 in 4to, be-
trachten. Sihe den Joh. Frid. Seyfarten, im
ſtate von Engellande, Frankf. und Leipz. 1757,
8v, |ſ. 51 fgg.|, Chriſtian Hartm.| Sam. Ga-
tzert
de iure communi Angliae, Goͤtt. gr. 4to,
ſ. 27 fg. *.

§ 4943
Q q q q 4
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[1351/1375] von der gerichtbarkeit ꝛc. Daraus iſt das heutige gericht court Barons ent- ſtanden. §. 4940 Die Sachſen nenneten es folk-mote, oder ſhire gemot. Diſes hilte man jaͤrlich 2 mal. Vorſi- zer waren: der biſchoff und der ealdoman; war dieſer aber abweſend; ſo ſaß auf ſeiner ſtelle der großſherif, oder vicomte (vicount). Hir richtete man die geiſtlichen ſachen, und weltlichen haͤndel; alle untertanen mußten hir den eid der treue able- gen; von den urteln der thridings appellirete man hirher, auch die rechtsſachen des koͤniges und der leute aus verſchidenen thridings wurden hir be- urteilet. gericht der ganzen provinz § 4941 Jtzt nennet man diſes des koͤniges-bank, auch common plaids. Es ward in gegenwart des Koͤ- niges gehalten. War diſer abweſend; ſo ver- trat deſſen ſtelle der großkanzler. Die urtel al- ler uͤbrigen gerichte konnten hir geſcholten werden. (ſchelden heiſſet: appelliren, laͤutern bedeutet: refor- miren). das hoͤchſte ge- richt. § 4942 Daraus iſt das heutige parlament entſtanden. Die Sachſen haben allſo ire veranſtaltung und verfaſſung in Engelland eingefuͤret. Wir haben diſes zu wiſſen noͤtig, wenn wir des frei- herrn von Senkenberg abhandelung von des kaiſers hoͤchſten gerichtbarkeit, 1760 in 4to, be- trachten. Sihe den Joh. Frid. Seyfarten, im ſtate von Engellande, Frankf. und Leipz. 1757, 8v, |ſ. 51 fgg.|, Chriſtian Hartm.| Sam. Ga- tzert de iure communi Angliae, Goͤtt. gr. 4to, ſ. 27 fg. *. von der witte- na gemot oder mycelſinod. § 4943 Q q q q 4

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Zitationshilfe: Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 3. Frankfurt (Main), 1767, S. 1351. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit03_1767/1375>, abgerufen am 21.11.2024.