meere, krankheiten, sterben, und was der von Puffendorfde culpa dißfalls für fälle angezogen, und erzälet hat. Die unglücksfälle sind entwe- der zufällige, oder fürnämliche. Jene sind: wel- che durch menschliche tat sich zutragen, als: die feuersbrunst, der schiffbruch, feindlicher einfall, auch kriges- und heereszug. Das feuer, wenn des schuldners farlässigkeit nicht erscheinet, ist kein zufälliger unglücksfall. Die fürnämliche un- glücksfälle sind: 1) die widerwärtigkeit des glü- ckes auf dem meere, 2) die strassenräuberei zu lan- de, und die freubeuterei zu wasser, 3) der aufent- halt seiner schuld, z. e. der feind verbeut: etwas an mich zu bezalen.
§ 4894 wirkung hivon.
Dise fälle wirken keinen bankerott.
§ 4895 muhtwillige bankerottirer
sind: 1) welche gefärlicher weise gelt, und waaren aufborgen, und sie nicht bezalen; 2) durch ire pracht, übele und farlässige haushaltung, un- ordentliches verschwenden etc. in eine schuldenlast sich stürzen, und ausser stand fallen, zu bezalen. Man sehe die fürstl. hessische ordnung wegen der bankerottirer 1747 fol., die hanauische vom jare 1737, frankfurtische bankerottir- und fallitenord- nung. Herzog Ernst Ludewig, in Pommern ver- ordnete im jare 1585: daß kein krämer den adeli- chen mehr, als 100 fl. auf einmal borgen sollte; es wäre dann zur bedürfniß einer aussteuer, Schwarz in der pommerischen lehnhistori s. 864, *. 1740 fol.
§ 4895
III buch LXXIX haubtſtuͤck,
meere, krankheiten, ſterben, und was der von Puffendorfde culpa dißfalls fuͤr faͤlle angezogen, und erzaͤlet hat. Die ungluͤcksfaͤlle ſind entwe- der zufaͤllige, oder fuͤrnaͤmliche. Jene ſind: wel- che durch menſchliche tat ſich zutragen, als: die feuersbrunſt, der ſchiffbruch, feindlicher einfall, auch kriges- und heereszug. Das feuer, wenn des ſchuldners farlaͤſſigkeit nicht erſcheinet, iſt kein zufaͤlliger ungluͤcksfall. Die fuͤrnaͤmliche un- gluͤcksfaͤlle ſind: 1) die widerwaͤrtigkeit des gluͤ- ckes auf dem meere, 2) die ſtraſſenraͤuberei zu lan- de, und die freubeuterei zu waſſer, 3) der aufent- halt ſeiner ſchuld, z. e. der feind verbeut: etwas an mich zu bezalen.
§ 4894 wirkung hivon.
Diſe faͤlle wirken keinen bankerott.
§ 4895 muhtwillige bankerottirer
ſind: 1) welche gefaͤrlicher weiſe gelt, und waaren aufborgen, und ſie nicht bezalen; 2) durch ire pracht, uͤbele und farlaͤſſige haushaltung, un- ordentliches verſchwenden ꝛc. in eine ſchuldenlaſt ſich ſtuͤrzen, und auſſer ſtand fallen, zu bezalen. Man ſehe die fuͤrſtl. heſſiſche ordnung wegen der bankerottirer 1747 fol., die hanauiſche vom jare 1737, frankfurtiſche bankerottir- und fallitenord- nung. Herzog Ernſt Ludewig, in Pommern ver- ordnete im jare 1585: daß kein kraͤmer den adeli- chen mehr, als 100 fl. auf einmal borgen ſollte; es waͤre dann zur beduͤrfniß einer ausſteuer, Schwarz in der pommeriſchen lehnhiſtori ſ. 864, *. 1740 fol.
§ 4895
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III buch LXXIX haubtſtuͤck,
meere, krankheiten, ſterben, und was der von
Puffendorf de culpa dißfalls fuͤr faͤlle angezogen,
und erzaͤlet hat. Die ungluͤcksfaͤlle ſind entwe-
der zufaͤllige, oder fuͤrnaͤmliche. Jene ſind: wel-
che durch menſchliche tat ſich zutragen, als: die
feuersbrunſt, der ſchiffbruch, feindlicher einfall,
auch kriges- und heereszug. Das feuer, wenn
des ſchuldners farlaͤſſigkeit nicht erſcheinet, iſt kein
zufaͤlliger ungluͤcksfall. Die fuͤrnaͤmliche un-
gluͤcksfaͤlle ſind: 1) die widerwaͤrtigkeit des gluͤ-
ckes auf dem meere, 2) die ſtraſſenraͤuberei zu lan-
de, und die freubeuterei zu waſſer, 3) der aufent-
halt ſeiner ſchuld, z. e. der feind verbeut: etwas
an mich zu bezalen.
§ 4894
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Diſe faͤlle wirken keinen bankerott.
§ 4895
muhtwillige bankerottirer
ſind: 1) welche gefaͤrlicher weiſe gelt, und
waaren aufborgen, und ſie nicht bezalen; 2) durch
ire pracht, uͤbele und farlaͤſſige haushaltung, un-
ordentliches verſchwenden ꝛc. in eine ſchuldenlaſt
ſich ſtuͤrzen, und auſſer ſtand fallen, zu bezalen.
Man ſehe die fuͤrſtl. heſſiſche ordnung wegen der
bankerottirer 1747 fol., die hanauiſche vom jare
1737, frankfurtiſche bankerottir- und fallitenord-
nung. Herzog Ernſt Ludewig, in Pommern ver-
ordnete im jare 1585: daß kein kraͤmer den adeli-
chen mehr, als 100 fl. auf einmal borgen ſollte;
es waͤre dann zur beduͤrfniß einer ausſteuer,
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Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 3. Frankfurt (Main), 1767, S. 1328. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit03_1767/1352>, abgerufen am 21.11.2024.
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