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Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 3. Frankfurt (Main), 1767.

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vom bankerott, falliment etc.
§ 4890
dritte gattung des falliments.

Seze, ein kaufmann wird one rechtmäsige
und scheinbare ursach unsichtbar, er lässet sich
nicht mehr auf der börse sehen; dises ist eben falls
ein falliment, welches doch nur ein mangel der ge-
genwart, und des credits ist, und den vortrag des
bankerotts, oder falliments anzeiget.

§ 4891
dreierlei arten des bankerotts, wenn diser
im weitläuftigen verstande genommen wird.

Der erste eräuget sich: wenn einer aus ver-
schulden, oder betrug ausser den zalungsstand sich
sezet, und es darauf ankommen lässet, daß seine
gläubiger nichts bekommen. Der andere fall ist:
wofern jemand seine gläubiger nicht völlig bezalen
kan. Die dritte art: wenn unglücksfälle zwar
verhindern, die bezalung zur gesezten zeit zu voll-
füren; jedoch der schuldener nach erteileter stun-
dung annoch bezalet.

§ 4892
von deren wirkungen.

Der erste grad ist allezeit mit schande verknü-
pfet; der andere verdinet mehr mitleiden, als
schande; der dritte grad ist nur ein aufschubs-ge-
such, und wirket weder schande, noch mitleiden,
wo zumal auch das interesse des verzuges fället.

§ 4893
unglücksfälle, und zwar natürliche,
auch andere.

Solche sind: deren abwendung in des men-
schen kräften nicht stehet, z. e. sturm auf dem

meere,
vom bankerott, falliment ꝛc.
§ 4890
dritte gattung des falliments.

Seze, ein kaufmann wird one rechtmaͤſige
und ſcheinbare urſach unſichtbar, er laͤſſet ſich
nicht mehr auf der boͤrſe ſehen; diſes iſt eben falls
ein falliment, welches doch nur ein mangel der ge-
genwart, und des credits iſt, und den vortrag des
bankerotts, oder falliments anzeiget.

§ 4891
dreierlei arten des bankerotts, wenn diſer
im weitlaͤuftigen verſtande genommen wird.

Der erſte eraͤuget ſich: wenn einer aus ver-
ſchulden, oder betrug auſſer den zalungsſtand ſich
ſezet, und es darauf ankommen laͤſſet, daß ſeine
glaͤubiger nichts bekommen. Der andere fall iſt:
wofern jemand ſeine glaͤubiger nicht voͤllig bezalen
kan. Die dritte art: wenn ungluͤcksfaͤlle zwar
verhindern, die bezalung zur geſezten zeit zu voll-
fuͤren; jedoch der ſchuldener nach erteileter ſtun-
dung annoch bezalet.

§ 4892
von deren wirkungen.

Der erſte grad iſt allezeit mit ſchande verknuͤ-
pfet; der andere verdinet mehr mitleiden, als
ſchande; der dritte grad iſt nur ein aufſchubs-ge-
ſuch, und wirket weder ſchande, noch mitleiden,
wo zumal auch das intereſſe des verzuges faͤllet.

§ 4893
ungluͤcksfaͤlle, und zwar natuͤrliche,
auch andere.

Solche ſind: deren abwendung in des men-
ſchen kraͤften nicht ſtehet, z. e. ſturm auf dem

meere,
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[1327/1351] vom bankerott, falliment ꝛc. § 4890 dritte gattung des falliments. Seze, ein kaufmann wird one rechtmaͤſige und ſcheinbare urſach unſichtbar, er laͤſſet ſich nicht mehr auf der boͤrſe ſehen; diſes iſt eben falls ein falliment, welches doch nur ein mangel der ge- genwart, und des credits iſt, und den vortrag des bankerotts, oder falliments anzeiget. § 4891 dreierlei arten des bankerotts, wenn diſer im weitlaͤuftigen verſtande genommen wird. Der erſte eraͤuget ſich: wenn einer aus ver- ſchulden, oder betrug auſſer den zalungsſtand ſich ſezet, und es darauf ankommen laͤſſet, daß ſeine glaͤubiger nichts bekommen. Der andere fall iſt: wofern jemand ſeine glaͤubiger nicht voͤllig bezalen kan. Die dritte art: wenn ungluͤcksfaͤlle zwar verhindern, die bezalung zur geſezten zeit zu voll- fuͤren; jedoch der ſchuldener nach erteileter ſtun- dung annoch bezalet. § 4892 von deren wirkungen. Der erſte grad iſt allezeit mit ſchande verknuͤ- pfet; der andere verdinet mehr mitleiden, als ſchande; der dritte grad iſt nur ein aufſchubs-ge- ſuch, und wirket weder ſchande, noch mitleiden, wo zumal auch das intereſſe des verzuges faͤllet. § 4893 ungluͤcksfaͤlle, und zwar natuͤrliche, auch andere. Solche ſind: deren abwendung in des men- ſchen kraͤften nicht ſtehet, z. e. ſturm auf dem meere,

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Zitationshilfe: Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 3. Frankfurt (Main), 1767, S. 1327. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit03_1767/1351>, abgerufen am 21.11.2024.