Wenn der bedinte one sein verschulden aus dem dinste kömmt, verstehet es sich von selbst: daß ihm alsdann die liberei gelassen werden müsse.
§ 4680
von der arznei für das kranke gesinde.
Nach der stränge der rechte kan das kranke gesinde die arzeneikosten nicht fodern. Ein an- ders aber ist es, was die billigkeit und barmher- zigkeit mit sich bringet. Man sorget auch für sei- nen unterhalt, und narung; dafern man es in seinem Hause nicht behalten kan.
§ 4700
schildknechte.
Nobiles famuli, sie hissen auch armigeri, scuti- feri, schildknechte, edelknechte, edlinge. Dem ambte nach waren sie famuli, servi nobiles. Sie mußten im felde, wenn es zur schlacht kam, dem herrn das schild reichen; sonst trugen sie es dem herrn nach. Sie hatten den titel: tüchtige, stren- ge, veste knechte. Jhr dinst war hart. Jhr ambt beschreibet Renne in reinem, welche Haltaus, sp. 1622 anfüret, und 1626 gibet er ire trachten an. Ein ritter hatte deren wohl 12. Dise hissen famuli- tium. Jn Polen sihet man noch die alte weise, wie der polnische adeliche einem andern adelichen dinet, und der herr sie cameraden heisset, Con- nors stat von Polen, Coyer im leben des köni- ges Sobieski. Die freie leute, welche die Römer in iren dinsten hatten, wurden familiares ge- nennet.
§ 4701
von den ver- waltern.
Einem verwalter dinen folgende schriften: a) allgemeines haushaltungs lexicon, in 3 quartbän-
den
III buch LXIV haubtſtuͤck
§ 4676
wenn die libe- rei den bedin- ten zu laſſen iſt?
Wenn der bedinte one ſein verſchulden aus dem dinſte koͤmmt, verſtehet es ſich von ſelbſt: daß ihm alsdann die liberei gelaſſen werden muͤſſe.
§ 4680
von der arznei fuͤr das kranke geſinde.
Nach der ſtraͤnge der rechte kan das kranke geſinde die arzeneikoſten nicht fodern. Ein an- ders aber iſt es, was die billigkeit und barmher- zigkeit mit ſich bringet. Man ſorget auch fuͤr ſei- nen unterhalt, und narung; dafern man es in ſeinem Hauſe nicht behalten kan.
§ 4700
ſchildknechte.
Nobiles famuli, ſie hiſſen auch armigeri, ſcuti- feri, ſchildknechte, edelknechte, edlinge. Dem ambte nach waren ſie famuli, ſervi nobiles. Sie mußten im felde, wenn es zur ſchlacht kam, dem herrn das ſchild reichen; ſonſt trugen ſie es dem herrn nach. Sie hatten den titel: tuͤchtige, ſtren- ge, veſte knechte. Jhr dinſt war hart. Jhr ambt beſchreibet Renne in reinem, welche Haltaus, ſp. 1622 anfuͤret, und 1626 gibet er ire trachten an. Ein ritter hatte deren wohl 12. Diſe hiſſen famuli- tium. Jn Polen ſihet man noch die alte weiſe, wie der polniſche adeliche einem andern adelichen dinet, und der herr ſie cameraden heiſſet, Con- nors ſtat von Polen, Coyer im leben des koͤni- ges Sobieski. Die freie leute, welche die Roͤmer in iren dinſten hatten, wurden familiares ge- nennet.
§ 4701
von den ver- waltern.
Einem verwalter dinen folgende ſchriften: a) allgemeines haushaltungs lexicon, in 3 quartbaͤn-
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III buch LXIV haubtſtuͤck
§ 4676
Wenn der bedinte one ſein verſchulden aus
dem dinſte koͤmmt, verſtehet es ſich von ſelbſt:
daß ihm alsdann die liberei gelaſſen werden
muͤſſe.
§ 4680
Nach der ſtraͤnge der rechte kan das kranke
geſinde die arzeneikoſten nicht fodern. Ein an-
ders aber iſt es, was die billigkeit und barmher-
zigkeit mit ſich bringet. Man ſorget auch fuͤr ſei-
nen unterhalt, und narung; dafern man es in
ſeinem Hauſe nicht behalten kan.
§ 4700
Nobiles famuli, ſie hiſſen auch armigeri, ſcuti-
feri, ſchildknechte, edelknechte, edlinge. Dem
ambte nach waren ſie famuli, ſervi nobiles. Sie
mußten im felde, wenn es zur ſchlacht kam, dem
herrn das ſchild reichen; ſonſt trugen ſie es dem
herrn nach. Sie hatten den titel: tuͤchtige, ſtren-
ge, veſte knechte. Jhr dinſt war hart. Jhr ambt
beſchreibet Renne in reinem, welche Haltaus, ſp.
1622 anfuͤret, und 1626 gibet er ire trachten an. Ein
ritter hatte deren wohl 12. Diſe hiſſen famuli-
tium. Jn Polen ſihet man noch die alte weiſe,
wie der polniſche adeliche einem andern adelichen
dinet, und der herr ſie cameraden heiſſet, Con-
nors ſtat von Polen, Coyer im leben des koͤni-
ges Sobieski. Die freie leute, welche die Roͤmer
in iren dinſten hatten, wurden familiares ge-
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Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 3. Frankfurt (Main), 1767, S. 1306. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit03_1767/1330>, abgerufen am 21.12.2024.
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