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Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 3. Frankfurt (Main), 1767.

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XI haubtst. von den geistlichen,
chorhemde s. 540 fg. Von den meßpristern bei
den Sorben wenden sehe man des Kreyssigs und
Frankens beiträge zur sächsischen histori, im VIten
th. s. 84, s. 85.

§ 96
wer die bischöf-
fe gewälet hat?

Jn den ältesten zeiten hatte das volk gleichfalls
anteil an den walen der geistlichen, und bischöffe,
Strubens nebenstunden im Iten th., s. 3 fgg.
Nachher haben die christliche Kaiser, und teutsche
Könige selbige bestätiget, sie auch wohl zuweilen
selbst gesezet, und vermittels des ringes, und sta-
bes befestiget, oder belehnet. Nach der erfolgten
reformation in Teutschlande, und besonders in Hes-
sen, hat man die wahl den kirchen wider überlas-
sen, besage des schlusses, welcher zu Homburg, in
Hessen, auf dem synodo, den 20sten oct. 1526 ge-
fertiget worden ist, in den Schminkischen monum.
Hass. I
ten bande, cap. 23, s. 637 fg., oder es sind
die candidaten, nach ausgestandenem examine, und
gehaltener predigt, den gemeinden zugeschicket wor-
den, wie auch in Hessen geschehen soll, um daselbst
eine predigt zu halten, und wenn diselben irer leh-
re, und ires lebens halber keinen mangel an inen
haben, noch sonst einige erhebliche ursachen, war-
um sie selbige nicht gern zu pfarrern haben wollen,
anzuzeigen wissen, werden sie bestättiget, Fürstl.
Hessen-Casselische kirchen-ordnung 1723, 4t, cap.
XVI,
s. 257. Dijenige, welcher sotaner prüfung
beiwonen, werden in Hessen etc Definitoren ge-
nennet, besage meiner neuen kleinen schriften, im
Iten bande s. 109 -- 123. Ehedem war es an
den meresten orten, auch in Hessen, bräuchlich: die
geistlichen, auch weltlichen bedinten, auf gewisse
jare nur contractsweise anzunemen, eb. im IIten
bande s. 248 -- 250. Merere beispile hirvon sind

im

XI haubtſt. von den geiſtlichen,
chorhemde ſ. 540 fg. Von den meßpriſtern bei
den Sorben wenden ſehe man des Kreyſſigs und
Frankens beitraͤge zur ſaͤchſiſchen hiſtori, im VIten
th. ſ. 84, ſ. 85.

§ 96
wer die biſchoͤf-
fe gewaͤlet hat?

Jn den aͤlteſten zeiten hatte das volk gleichfalls
anteil an den walen der geiſtlichen, und biſchoͤffe,
Strubens nebenſtunden im Iten th., ſ. 3 fgg.
Nachher haben die chriſtliche Kaiſer, und teutſche
Koͤnige ſelbige beſtaͤtiget, ſie auch wohl zuweilen
ſelbſt geſezet, und vermittels des ringes, und ſta-
bes befeſtiget, oder belehnet. Nach der erfolgten
reformation in Teutſchlande, und beſonders in Heſ-
ſen, hat man die wahl den kirchen wider uͤberlaſ-
ſen, beſage des ſchluſſes, welcher zu Homburg, in
Heſſen, auf dem ſynodo, den 20ſten oct. 1526 ge-
fertiget worden iſt, in den Schminkiſchen monum.
Haſſ. I
ten bande, cap. 23, ſ. 637 fg., oder es ſind
die candidaten, nach ausgeſtandenem examine, und
gehaltener predigt, den gemeinden zugeſchicket wor-
den, wie auch in Heſſen geſchehen ſoll, um daſelbſt
eine predigt zu halten, und wenn diſelben irer leh-
re, und ires lebens halber keinen mangel an inen
haben, noch ſonſt einige erhebliche urſachen, war-
um ſie ſelbige nicht gern zu pfarrern haben wollen,
anzuzeigen wiſſen, werden ſie beſtaͤttiget, Fuͤrſtl.
Heſſen-Caſſeliſche kirchen-ordnung 1723, 4t, cap.
XVI,
ſ. 257. Dijenige, welcher ſotaner pruͤfung
beiwonen, werden in Heſſen ꝛc Definitoren ge-
nennet, beſage meiner neuen kleinen ſchriften, im
Iten bande ſ. 109 — 123. Ehedem war es an
den mereſten orten, auch in Heſſen, braͤuchlich: die
geiſtlichen, auch weltlichen bedinten, auf gewiſſe
jare nur contractsweiſe anzunemen, eb. im IIten
bande ſ. 248 — 250. Merere beiſpile hirvon ſind

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[106/0130] XI haubtſt. von den geiſtlichen, chorhemde ſ. 540 fg. Von den meßpriſtern bei den Sorben wenden ſehe man des Kreyſſigs und Frankens beitraͤge zur ſaͤchſiſchen hiſtori, im VIten th. ſ. 84, ſ. 85. § 96 Jn den aͤlteſten zeiten hatte das volk gleichfalls anteil an den walen der geiſtlichen, und biſchoͤffe, Strubens nebenſtunden im Iten th., ſ. 3 fgg. Nachher haben die chriſtliche Kaiſer, und teutſche Koͤnige ſelbige beſtaͤtiget, ſie auch wohl zuweilen ſelbſt geſezet, und vermittels des ringes, und ſta- bes befeſtiget, oder belehnet. Nach der erfolgten reformation in Teutſchlande, und beſonders in Heſ- ſen, hat man die wahl den kirchen wider uͤberlaſ- ſen, beſage des ſchluſſes, welcher zu Homburg, in Heſſen, auf dem ſynodo, den 20ſten oct. 1526 ge- fertiget worden iſt, in den Schminkiſchen monum. Haſſ. Iten bande, cap. 23, ſ. 637 fg., oder es ſind die candidaten, nach ausgeſtandenem examine, und gehaltener predigt, den gemeinden zugeſchicket wor- den, wie auch in Heſſen geſchehen ſoll, um daſelbſt eine predigt zu halten, und wenn diſelben irer leh- re, und ires lebens halber keinen mangel an inen haben, noch ſonſt einige erhebliche urſachen, war- um ſie ſelbige nicht gern zu pfarrern haben wollen, anzuzeigen wiſſen, werden ſie beſtaͤttiget, Fuͤrſtl. Heſſen-Caſſeliſche kirchen-ordnung 1723, 4t, cap. XVI, ſ. 257. Dijenige, welcher ſotaner pruͤfung beiwonen, werden in Heſſen ꝛc Definitoren ge- nennet, beſage meiner neuen kleinen ſchriften, im Iten bande ſ. 109 — 123. Ehedem war es an den mereſten orten, auch in Heſſen, braͤuchlich: die geiſtlichen, auch weltlichen bedinten, auf gewiſſe jare nur contractsweiſe anzunemen, eb. im IIten bande ſ. 248 — 250. Merere beiſpile hirvon ſind im

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Zitationshilfe: Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 3. Frankfurt (Main), 1767, S. 106. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit03_1767/130>, abgerufen am 30.12.2024.