sen worden, ob sie sotanen gradum annemen, oder sich von neuen examiniren lassen wollen. Bei den conventibus classicis der untergebenen amts-brü- der und den darinn allezeit zu haltenden disputa- tionen über das augsburgische glaubens-bekennt- niß, füren die metropolitane den vorsiz in Hessen.
§ 95
Ein bischof hisse eigentlich der fürgesezte der ge-von den bi- schöffen, und deren bedeu- tungen in den ältesten zeiten. meine, (einer parochie aufseher, bewarer der zucht rc), in der stadt; da hingegen nennete man den geistli- chen (den aufseher auf dem lande einen chor-bischof, meine neue kleine schriften im 1ten bande s. 428, s. 429, Sam. BasnageTom. II, annal. eccles. ad a. 341 § 14 fgg. Anfänglich waren die chor- bischöfe den bischöfen in den städten nicht unter- worfen; welches aber nachher geschehen ist, und endlich hat man sich irer gänzlich zu entledigen ge- suchet, Boehmer über den Pet. de Marcalib. II, cap. 13, obs. 9: jedoch haben jeweilen die archidia- conen derselben benennung gefüret, Kreß vom ur- sprunge der archidiaconen etc, Hildesh. 1743, 8v, s. 51 und 263, auch in der kirchen-geschichte des Iten jarhunderts, cap. X, sect. 4, § 26, des IIten jarhunderts, cap. V, § 21, des IIIten jarh. cap. V, § 5, des IIIIten jarh. cap. V, § 7, Haltaus im Gloss. sp. 207, unter dem worte: chorbischof, Kreyßig und Franken im VIten th. der beiträge der sächsischen histori s. 94 fg. § 5 der 4ten ab- handelung. Ausser dem sind die chorherren, Han- selmann am a. o. im IIten th. s. 86, s. 88, s. 90, chorgerichte, die chorhöfe, und die chorpflichtige in den teutschen urkunden nicht unbekannt, Haltaus sp. 207 -- 209. Vom chorkönige in Straßburg sihe meine neuen kleinen schriften, im 1ten bande s. 531, und vom chormantel, eb. s. 533, auch vom
chor-
G 5
und laien.
ſen worden, ob ſie ſotanen gradum annemen, oder ſich von neuen examiniren laſſen wollen. Bei den conventibus claſſicis der untergebenen amts-bruͤ- der und den darinn allezeit zu haltenden diſputa- tionen uͤber das augsburgiſche glaubens-bekennt- niß, fuͤren die metropolitane den vorſiz in Heſſen.
§ 95
Ein biſchof hiſſe eigentlich der fuͤrgeſezte der ge-von den bi- ſchoͤffen, und deren bedeu- tungen in den aͤlteſten zeiten. meine, (einer parochie aufſeher, bewarer der zucht ꝛc), in der ſtadt; da hingegen nennete man den geiſtli- chen (den aufſeher auf dem lande einen chor-biſchof, meine neue kleine ſchriften im 1ten bande ſ. 428, ſ. 429, Sam. BasnageTom. II, annal. eccleſ. ad a. 341 § 14 fgg. Anfaͤnglich waren die chor- biſchoͤfe den biſchoͤfen in den ſtaͤdten nicht unter- worfen; welches aber nachher geſchehen iſt, und endlich hat man ſich irer gaͤnzlich zu entledigen ge- ſuchet, Boehmer uͤber den Pet. de Marcalib. II, cap. 13, obſ. 9: jedoch haben jeweilen die archidia- conen derſelben benennung gefuͤret, Kreß vom ur- ſprunge der archidiaconen ꝛc, Hildesh. 1743, 8v, ſ. 51 und 263, auch in der kirchen-geſchichte des Iten jarhunderts, cap. X, ſect. 4, § 26, des IIten jarhunderts, cap. V, § 21, des IIIten jarh. cap. V, § 5, des IIIIten jarh. cap. V, § 7, Haltaus im Gloſſ. ſp. 207, unter dem worte: chorbiſchof, Kreyßig und Franken im VIten th. der beitraͤge der ſaͤchſiſchen hiſtori ſ. 94 fg. § 5 der 4ten ab- handelung. Auſſer dem ſind die chorherren, Han- ſelmann am a. o. im IIten th. ſ. 86, ſ. 88, ſ. 90, chorgerichte, die chorhoͤfe, und die chorpflichtige in den teutſchen urkunden nicht unbekannt, Haltaus ſp. 207 — 209. Vom chorkoͤnige in Straßburg ſihe meine neuen kleinen ſchriften, im 1ten bande ſ. 531, und vom chormantel, eb. ſ. 533, auch vom
chor-
G 5
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><p><pbfacs="#f0129"n="105"/><fwplace="top"type="header"><hirendition="#b">und laien.</hi></fw><lb/>ſen worden, ob ſie ſotanen gradum annemen, oder<lb/>ſich von neuen examiniren laſſen wollen. Bei den<lb/>
conventibus claſſicis der untergebenen amts-bruͤ-<lb/>
der und den darinn allezeit zu haltenden diſputa-<lb/>
tionen uͤber das augsburgiſche glaubens-bekennt-<lb/>
niß, fuͤren die metropolitane den vorſiz in Heſſen.</p></div><lb/><divn="2"><head>§ 95</head><lb/><p>Ein biſchof hiſſe eigentlich der fuͤrgeſezte der ge-<noteplace="right">von den bi-<lb/>ſchoͤffen, und<lb/>
deren bedeu-<lb/>
tungen in den<lb/>
aͤlteſten zeiten.</note><lb/>
meine, (einer parochie aufſeher, bewarer der zucht ꝛc),<lb/>
in der ſtadt; da hingegen nennete man den geiſtli-<lb/>
chen (den aufſeher auf dem lande einen chor-biſchof,<lb/>
meine neue kleine ſchriften im 1ten bande ſ. 428,<lb/>ſ. 429, <hirendition="#fr">Sam. Basnage</hi><hirendition="#aq">Tom. II, annal. eccleſ.<lb/>
ad a.</hi> 341 § 14 fgg. Anfaͤnglich waren die chor-<lb/>
biſchoͤfe den biſchoͤfen in den ſtaͤdten nicht unter-<lb/>
worfen; welches aber nachher geſchehen iſt, und<lb/>
endlich hat man ſich irer gaͤnzlich zu entledigen ge-<lb/>ſuchet, <hirendition="#fr">Boehmer</hi> uͤber den <hirendition="#fr">Pet. de Marca</hi><hirendition="#aq">lib. II,<lb/>
cap. 13, obſ.</hi> 9: jedoch haben jeweilen die archidia-<lb/>
conen derſelben benennung gefuͤret, <hirendition="#fr">Kreß</hi> vom ur-<lb/>ſprunge der archidiaconen ꝛc, Hildesh. 1743, 8v,<lb/>ſ. 51 und 263, auch in der kirchen-geſchichte des<lb/><hirendition="#aq">I</hi>ten jarhunderts, <hirendition="#aq">cap. X, ſect.</hi> 4, § 26, des <hirendition="#aq">II</hi>ten<lb/>
jarhunderts, <hirendition="#aq">cap. V,</hi> § 21, des <hirendition="#aq">III</hi>ten jarh. <hirendition="#aq">cap. V,</hi><lb/>
§ 5, des <hirendition="#aq">IIII</hi>ten jarh. <hirendition="#aq">cap. V,</hi> § 7, <hirendition="#fr">Haltaus</hi> im<lb/><hirendition="#aq">Gloſſ.</hi>ſp. 207, unter dem worte: <hirendition="#fr">chorbiſchof,<lb/>
Kreyßig</hi> und <hirendition="#fr">Franken</hi> im <hirendition="#aq">VI</hi>ten th. der beitraͤge<lb/>
der ſaͤchſiſchen hiſtori ſ. 94 fg. § 5 der 4ten ab-<lb/>
handelung. Auſſer dem ſind die chorherren, <hirendition="#fr">Han-<lb/>ſelmann</hi> am a. o. im <hirendition="#aq">II</hi>ten th. ſ. 86, ſ. 88, ſ. 90,<lb/>
chorgerichte, die chorhoͤfe, und die chorpflichtige in<lb/>
den teutſchen urkunden nicht unbekannt, <hirendition="#fr">Haltaus</hi><lb/>ſp. 207 — 209. Vom chorkoͤnige in Straßburg<lb/>ſihe meine neuen kleinen ſchriften, im 1ten bande<lb/>ſ. 531, und vom chormantel, <hirendition="#fr">eb.</hi>ſ. 533, auch vom<lb/><fwplace="bottom"type="sig">G 5</fw><fwplace="bottom"type="catch">chor-</fw><lb/></p></div></div></body></text></TEI>
[105/0129]
und laien.
ſen worden, ob ſie ſotanen gradum annemen, oder
ſich von neuen examiniren laſſen wollen. Bei den
conventibus claſſicis der untergebenen amts-bruͤ-
der und den darinn allezeit zu haltenden diſputa-
tionen uͤber das augsburgiſche glaubens-bekennt-
niß, fuͤren die metropolitane den vorſiz in Heſſen.
§ 95
Ein biſchof hiſſe eigentlich der fuͤrgeſezte der ge-
meine, (einer parochie aufſeher, bewarer der zucht ꝛc),
in der ſtadt; da hingegen nennete man den geiſtli-
chen (den aufſeher auf dem lande einen chor-biſchof,
meine neue kleine ſchriften im 1ten bande ſ. 428,
ſ. 429, Sam. Basnage Tom. II, annal. eccleſ.
ad a. 341 § 14 fgg. Anfaͤnglich waren die chor-
biſchoͤfe den biſchoͤfen in den ſtaͤdten nicht unter-
worfen; welches aber nachher geſchehen iſt, und
endlich hat man ſich irer gaͤnzlich zu entledigen ge-
ſuchet, Boehmer uͤber den Pet. de Marca lib. II,
cap. 13, obſ. 9: jedoch haben jeweilen die archidia-
conen derſelben benennung gefuͤret, Kreß vom ur-
ſprunge der archidiaconen ꝛc, Hildesh. 1743, 8v,
ſ. 51 und 263, auch in der kirchen-geſchichte des
Iten jarhunderts, cap. X, ſect. 4, § 26, des IIten
jarhunderts, cap. V, § 21, des IIIten jarh. cap. V,
§ 5, des IIIIten jarh. cap. V, § 7, Haltaus im
Gloſſ. ſp. 207, unter dem worte: chorbiſchof,
Kreyßig und Franken im VIten th. der beitraͤge
der ſaͤchſiſchen hiſtori ſ. 94 fg. § 5 der 4ten ab-
handelung. Auſſer dem ſind die chorherren, Han-
ſelmann am a. o. im IIten th. ſ. 86, ſ. 88, ſ. 90,
chorgerichte, die chorhoͤfe, und die chorpflichtige in
den teutſchen urkunden nicht unbekannt, Haltaus
ſp. 207 — 209. Vom chorkoͤnige in Straßburg
ſihe meine neuen kleinen ſchriften, im 1ten bande
ſ. 531, und vom chormantel, eb. ſ. 533, auch vom
chor-
von den bi-
ſchoͤffen, und
deren bedeu-
tungen in den
aͤlteſten zeiten.
G 5
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 3. Frankfurt (Main), 1767, S. 105. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit03_1767/129>, abgerufen am 21.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.