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Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 3. Frankfurt (Main), 1767.

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XI haubtst. von den geistlichen
Rink am a. o. s. 12, § 9. Nachdem sie aber
träge wurden, kamen selbige von einem orden zum
andern, bis auf die jesuiten; bei den erz- und hoch-
stiften wurden die scholae canonicae eingefüret,
welche auch cathedrales, und episcopii hissen,
Conring in antiq. acad. diss. III, s. 67, 8v, Rink
s. 15, fg., Boehmer im iure eccles. prot. lib. III,
tit. I,
§ 79 fgg. lib. V, tit. V, § 4 fg., welchen die
monasticae scholae entgegen gesezet waren. Sie
wurden ehedem von den kirchen-gütern unterhal-
ten, Boehmer Tit. I, P. I, Cons. 52, n. 25, s. 302.
Jn grossen städten legete man ebenfalls schulen
nach und nach an, Rink s. 20 fg., Boesch de prae-
ceptore paedagogo,
Harb. 1765. Jm heidentu-
me hatten die geistliche ebenfalls die jugend zu un-
terrichten, Dreyer in der sammlung vermischter
abh. th. II, s. 667 f. note 16, Joh. Dav. Koeh-
ler
am a. o. Sect. I § 1 fg., s. 11 fgg., s. 17 fg., s.
19, Christian Schoettgen de slatu scholarum an-
te reformationem
§ 13, s. 28, Rink de imperat.
primis acad. in Germ. auctoribus
s. 8 fgg.

§ 94
von den erz-bi-
schöffen bei den
Franken, und
metropolita-
nen in Hessen.

Bei den Franken wurden die erzbischöffe me-
tropolitani genennet. Daher ist das jus metro-
politanum ersprossen. Jn Hessen sind die so ge-
nannte geistliche metropolitani, in einer andern ge-
stalt anzutreffen; immassen dise als besondere auf-
seher über ire amts brüder in irem sprengel zu be-
trachten stehen. Bei irer erwälung soll sonderba-
re rücksicht auf ire geschicklichkeit genommen wer-
den. Allzu junge pfarrer sind darzu nicht auszu-
ersehen. Jnhalts der Hessen-Casselischen kirchen-
ordnung s. 335, sollen sie die würde eines magi-
sters haben; allein, vermöge der verordnung vom
24sten sept. 1742, ist inen dißfalls die wahl gelas-

sen

XI haubtſt. von den geiſtlichen
Rink am a. o. ſ. 12, § 9. Nachdem ſie aber
traͤge wurden, kamen ſelbige von einem orden zum
andern, bis auf die jeſuiten; bei den erz- und hoch-
ſtiften wurden die ſcholae canonicae eingefuͤret,
welche auch cathedrales, und episcopii hiſſen,
Conring in antiq. acad. diſſ. III, ſ. 67, 8v, Rink
ſ. 15, fg., Boehmer im iure eccleſ. prot. lib. III,
tit. I,
§ 79 fgg. lib. V, tit. V, § 4 fg., welchen die
monaſticae ſcholae entgegen geſezet waren. Sie
wurden ehedem von den kirchen-guͤtern unterhal-
ten, Boehmer Tit. I, P. I, Conſ. 52, n. 25, ſ. 302.
Jn groſſen ſtaͤdten legete man ebenfalls ſchulen
nach und nach an, Rink ſ. 20 fg., Boeſch de prae-
ceptore paedagogo,
Harb. 1765. Jm heidentu-
me hatten die geiſtliche ebenfalls die jugend zu un-
terrichten, Dreyer in der ſammlung vermiſchter
abh. th. II, ſ. 667 f. note 16, Joh. Dav. Koeh-
ler
am a. o. Sect. I § 1 fg., ſ. 11 fgg., ſ. 17 fg., ſ.
19, Chriſtian Schoettgen de ſlatu ſcholarum an-
te reformationem
§ 13, ſ. 28, Rink de imperat.
primis acad. in Germ. auctoribus
ſ. 8 fgg.

§ 94
von den erz-bi-
ſchoͤffen bei den
Franken, und
metropolita-
nen in Heſſen.

Bei den Franken wurden die erzbiſchoͤffe me-
tropolitani genennet. Daher iſt das jus metro-
politanum erſproſſen. Jn Heſſen ſind die ſo ge-
nannte geiſtliche metropolitani, in einer andern ge-
ſtalt anzutreffen; immaſſen diſe als beſondere auf-
ſeher uͤber ire amts bruͤder in irem ſprengel zu be-
trachten ſtehen. Bei irer erwaͤlung ſoll ſonderba-
re ruͤckſicht auf ire geſchicklichkeit genommen wer-
den. Allzu junge pfarrer ſind darzu nicht auszu-
erſehen. Jnhalts der Heſſen-Caſſeliſchen kirchen-
ordnung ſ. 335, ſollen ſie die wuͤrde eines magi-
ſters haben; allein, vermoͤge der verordnung vom
24ſten ſept. 1742, iſt inen dißfalls die wahl gelaſ-

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[104/0128] XI haubtſt. von den geiſtlichen Rink am a. o. ſ. 12, § 9. Nachdem ſie aber traͤge wurden, kamen ſelbige von einem orden zum andern, bis auf die jeſuiten; bei den erz- und hoch- ſtiften wurden die ſcholae canonicae eingefuͤret, welche auch cathedrales, und episcopii hiſſen, Conring in antiq. acad. diſſ. III, ſ. 67, 8v, Rink ſ. 15, fg., Boehmer im iure eccleſ. prot. lib. III, tit. I, § 79 fgg. lib. V, tit. V, § 4 fg., welchen die monaſticae ſcholae entgegen geſezet waren. Sie wurden ehedem von den kirchen-guͤtern unterhal- ten, Boehmer Tit. I, P. I, Conſ. 52, n. 25, ſ. 302. Jn groſſen ſtaͤdten legete man ebenfalls ſchulen nach und nach an, Rink ſ. 20 fg., Boeſch de prae- ceptore paedagogo, Harb. 1765. Jm heidentu- me hatten die geiſtliche ebenfalls die jugend zu un- terrichten, Dreyer in der ſammlung vermiſchter abh. th. II, ſ. 667 f. note 16, Joh. Dav. Koeh- ler am a. o. Sect. I § 1 fg., ſ. 11 fgg., ſ. 17 fg., ſ. 19, Chriſtian Schoettgen de ſlatu ſcholarum an- te reformationem § 13, ſ. 28, Rink de imperat. primis acad. in Germ. auctoribus ſ. 8 fgg. § 94 Bei den Franken wurden die erzbiſchoͤffe me- tropolitani genennet. Daher iſt das jus metro- politanum erſproſſen. Jn Heſſen ſind die ſo ge- nannte geiſtliche metropolitani, in einer andern ge- ſtalt anzutreffen; immaſſen diſe als beſondere auf- ſeher uͤber ire amts bruͤder in irem ſprengel zu be- trachten ſtehen. Bei irer erwaͤlung ſoll ſonderba- re ruͤckſicht auf ire geſchicklichkeit genommen wer- den. Allzu junge pfarrer ſind darzu nicht auszu- erſehen. Jnhalts der Heſſen-Caſſeliſchen kirchen- ordnung ſ. 335, ſollen ſie die wuͤrde eines magi- ſters haben; allein, vermoͤge der verordnung vom 24ſten ſept. 1742, iſt inen dißfalls die wahl gelaſ- ſen

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Zitationshilfe: Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 3. Frankfurt (Main), 1767, S. 104. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit03_1767/128>, abgerufen am 21.12.2024.