Vir und virzigstes haubtstück von kerbhölzern, kerbstöcken, kerbbrifen etc. § 3913
Jn den vorigen zeiten bedinte man sich der kerbvon kerbbrifen, kerbzedeln. zedel (§. 3698 § 3825 des 2ten th.) man nennet sie auch: Bipartiten, zerten, zerter, zarter, (char- tas diuisas, excisas, indentatas), Haltaus sp. 2152, sp. 2153, Hailbromische statuten tit. XI, th. I, und th. VII tit. 1.
§ 3914
Ein kerbholz sezet einen stock, und das dareinker bhölzer. passende kerbholz voraus. Bei den frohnen der bauern sind sie noch gebräuchlich, Haltaus sp. 1082. Wer frohnen leistet, muß für den anschnidt auf das kerb sorgen, oder sie nachleisten (§. 3924 des 2ten th.).
Sechs und virzigstes haubtstück von den notarien und deren instrumenten. § 3941
Die Römer nenneten den notarien, welcher sohäufiger ge- brauch der no- tarien bei den alten. geschwinde schrib, als einer nur reden konn- te. Cäsar dictirte deren dreien dreierlei sachen zugleich. Bei den Teutschen nennete man die öffentlichen schreiber: notarien, Iudices cartularios. Was sie schriben, hiß notitia, oder kundschaft. Bei den belehnungen, auch den walen der geistli- chen, auch des Kaisers, mußten sie gegenwärtig seyn. Heute zu tage können sie auch ceßionen
zwischen
III.Teil. K k k k
III b. XLIV u. XLVI haubtſtuͤck.
Vir und virzigſtes haubtſtuͤck von kerbhoͤlzern, kerbſtoͤcken, kerbbrifen ꝛc. § 3913
Jn den vorigen zeiten bedinte man ſich der kerbvon kerbbrifen, kerbzedeln. zedel (§. 3698 § 3825 des 2ten th.) man nennet ſie auch: Bipartiten, zerten, zerter, zarter, (char- tas diuiſas, exciſas, indentatas), Haltaus ſp. 2152, ſp. 2153, Hailbromiſche ſtatuten tit. XI, th. I, und th. VII tit. 1.
§ 3914
Ein kerbholz ſezet einen ſtock, und das dareinker bhoͤlzer. paſſende kerbholz voraus. Bei den frohnen der bauern ſind ſie noch gebraͤuchlich, Haltaus ſp. 1082. Wer frohnen leiſtet, muß fuͤr den anſchnidt auf das kerb ſorgen, oder ſie nachleiſten (§. 3924 des 2ten th.).
Sechs und virzigſtes haubtſtuͤck von den notarien und deren inſtrumenten. § 3941
Die Roͤmer nenneten den notarien, welcher ſohaͤufiger ge- brauch der no- tarien bei den alten. geſchwinde ſchrib, als einer nur reden konn- te. Caͤſar dictirte deren dreien dreierlei ſachen zugleich. Bei den Teutſchen nennete man die oͤffentlichen ſchreiber: notarien, Iudices cartularios. Was ſie ſchriben, hiß notitia, oder kundſchaft. Bei den belehnungen, auch den walen der geiſtli- chen, auch des Kaiſers, mußten ſie gegenwaͤrtig ſeyn. Heute zu tage koͤnnen ſie auch ceßionen
zwiſchen
III.Teil. K k k k
<TEI><text><body><pbfacs="#f1273"n="1249"/><fwplace="top"type="header"><hirendition="#b"><hirendition="#aq">III</hi> b. <hirendition="#aq">XLIV</hi> u. <hirendition="#aq">XLVI</hi> haubtſtuͤck.</hi></fw><lb/><divn="1"><head><hirendition="#b">Vir und virzigſtes haubtſtuͤck<lb/>
von<lb/>
kerbhoͤlzern, kerbſtoͤcken, kerbbrifen ꝛc.</hi><lb/>
§ 3913</head><lb/><p><hirendition="#in">J</hi>n den vorigen zeiten bedinte man ſich der kerb<noteplace="right">von kerbbrifen,<lb/>
kerbzedeln.</note><lb/>
zedel (§. 3698 § 3825 des 2ten th.) man nennet<lb/>ſie auch: Bipartiten, zerten, zerter, zarter, (<hirendition="#aq">char-<lb/>
tas diuiſas, exciſas, indentatas</hi>), <hirendition="#fr">Haltaus</hi>ſp. 2152,<lb/>ſp. 2153, Hailbromiſche ſtatuten tit. <hirendition="#aq">XI,</hi> th. <hirendition="#aq">I,</hi> und<lb/>
th. <hirendition="#aq">VII</hi> tit. 1.</p><lb/><divn="2"><head>§ 3914</head><lb/><p>Ein kerbholz ſezet einen ſtock, und das darein<noteplace="right">ker bhoͤlzer.</note><lb/>
paſſende kerbholz voraus. Bei den frohnen der<lb/>
bauern ſind ſie noch gebraͤuchlich, <hirendition="#fr">Haltaus</hi>ſp.<lb/>
1082. Wer frohnen leiſtet, muß fuͤr den anſchnidt<lb/>
auf das kerb ſorgen, oder ſie nachleiſten (§. 3924<lb/>
des 2ten th.).</p></div></div><lb/><divn="1"><head><hirendition="#b">Sechs und virzigſtes haubtſtuͤck<lb/>
von<lb/>
den notarien und deren inſtrumenten.</hi><lb/>
§ 3941</head><lb/><p><hirendition="#in">D</hi>ie Roͤmer nenneten den notarien, welcher ſo<noteplace="right">haͤufiger ge-<lb/>
brauch der no-<lb/>
tarien bei den<lb/>
alten.</note><lb/>
geſchwinde ſchrib, als einer nur reden konn-<lb/>
te. Caͤſar dictirte deren dreien dreierlei ſachen<lb/>
zugleich. Bei den Teutſchen nennete man die<lb/>
oͤffentlichen ſchreiber: notarien, <hirendition="#aq">Iudices cartularios.</hi><lb/>
Was ſie ſchriben, hiß <hirendition="#aq">notitia,</hi> oder kundſchaft.<lb/>
Bei den belehnungen, auch den walen der geiſtli-<lb/>
chen, auch des Kaiſers, mußten ſie gegenwaͤrtig<lb/>ſeyn. Heute zu tage koͤnnen ſie auch ceßionen<lb/><fwplace="bottom"type="sig"><hirendition="#aq">III.</hi><hirendition="#fr">Teil.</hi> K k k k</fw><fwplace="bottom"type="catch">zwiſchen</fw><lb/></p></div></body></text></TEI>
[1249/1273]
III b. XLIV u. XLVI haubtſtuͤck.
Vir und virzigſtes haubtſtuͤck
von
kerbhoͤlzern, kerbſtoͤcken, kerbbrifen ꝛc.
§ 3913
Jn den vorigen zeiten bedinte man ſich der kerb
zedel (§. 3698 § 3825 des 2ten th.) man nennet
ſie auch: Bipartiten, zerten, zerter, zarter, (char-
tas diuiſas, exciſas, indentatas), Haltaus ſp. 2152,
ſp. 2153, Hailbromiſche ſtatuten tit. XI, th. I, und
th. VII tit. 1.
von kerbbrifen,
kerbzedeln.
§ 3914
Ein kerbholz ſezet einen ſtock, und das darein
paſſende kerbholz voraus. Bei den frohnen der
bauern ſind ſie noch gebraͤuchlich, Haltaus ſp.
1082. Wer frohnen leiſtet, muß fuͤr den anſchnidt
auf das kerb ſorgen, oder ſie nachleiſten (§. 3924
des 2ten th.).
ker bhoͤlzer.
Sechs und virzigſtes haubtſtuͤck
von
den notarien und deren inſtrumenten.
§ 3941
Die Roͤmer nenneten den notarien, welcher ſo
geſchwinde ſchrib, als einer nur reden konn-
te. Caͤſar dictirte deren dreien dreierlei ſachen
zugleich. Bei den Teutſchen nennete man die
oͤffentlichen ſchreiber: notarien, Iudices cartularios.
Was ſie ſchriben, hiß notitia, oder kundſchaft.
Bei den belehnungen, auch den walen der geiſtli-
chen, auch des Kaiſers, mußten ſie gegenwaͤrtig
ſeyn. Heute zu tage koͤnnen ſie auch ceßionen
zwiſchen
haͤufiger ge-
brauch der no-
tarien bei den
alten.
III. Teil. K k k k
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 3. Frankfurt (Main), 1767, S. 1249. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit03_1767/1273>, abgerufen am 30.12.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.