nere, et in specie liberae ciuitatis Hamburg. Goett. 1753.
§ 3462
weitere fort- sezung.
Manche leiten es vom steuer-rechte Schmidt am a. o.; einige von der retorsion her (§ 3461); dises leztere ist aber weder der einzige, noch der rech- te grund; sondern die städte gaben unter andern, darzu gelegenheit. Die bürger sucheten sich öfters der städte-steuer zu entzihen; darneben durch ire weggehung mit der narung, und der krämerei zu pfuschen. Disem unwesen zu steuern legete man inen ein gewisses gelt zu entrichten auf. Dises gab gelegenheit zu diser abgift, damit die pfalbürgerei, auch ußbürgerei gehemmet würde. Schon zu den zeiten der fränkischen könige mußten die jüden von allem gewerbe den zehnten pfennig ires gewinnes, so wie die christliche kaufleute den eilften erlegen. Der erzbischof Johann, zu Mainz, foderte an dem Kaiser Ruprecht den zehnten pfennig von den jüden- gefällen, Joh. Dan. von Olenschlager neue er- läuterung der göldenen bulle Kaiser Carls des 4ten, Frankf. 1766, 4t. s. 191 s. 196.
§ 3463
ursprung des erbegeltes, oder abzuges.
Dises rüret von den lachenden erben her, wel- chen man nicht günstig war, und daher glaubete: dise könnten leichtlich in die kämmerei, oder rente- rei etwas abgeben. Der stadtraht zu Gotha hat sotane rechte, wie auch verschidene andere stadrähte in Sachsen.
§ 3464
ob sie auch den landsässigen von adel, und deren gerich- ten zustehen?
Dem landsässigen adel wird desfalls öfters streit erreget (§ 3474 des 2ten th.). Jn sachen von Knobloch, zu Hatzbach, wider den fiscal H. zu
Mar-
II buch, CXVII haubtſtuͤck,
nere, et in ſpecie liberae ciuitatis Hamburg. Goett. 1753.
§ 3462
weitere fort- ſezung.
Manche leiten es vom ſteuer-rechte Schmidt am a. o.; einige von der retorſion her (§ 3461); diſes leztere iſt aber weder der einzige, noch der rech- te grund; ſondern die ſtaͤdte gaben unter andern, darzu gelegenheit. Die buͤrger ſucheten ſich oͤfters der ſtaͤdte-ſteuer zu entzihen; darneben durch ire weggehung mit der narung, und der kraͤmerei zu pfuſchen. Diſem unweſen zu ſteuern legete man inen ein gewiſſes gelt zu entrichten auf. Diſes gab gelegenheit zu diſer abgift, damit die pfalbuͤrgerei, auch ußbuͤrgerei gehemmet wuͤrde. Schon zu den zeiten der fraͤnkiſchen koͤnige mußten die juͤden von allem gewerbe den zehnten pfennig ires gewinnes, ſo wie die chriſtliche kaufleute den eilften erlegen. Der erzbiſchof Johann, zu Mainz, foderte an dem Kaiſer Ruprecht den zehnten pfennig von den juͤden- gefaͤllen, Joh. Dan. von Olenſchlager neue er- laͤuterung der goͤldenen bulle Kaiſer Carls des 4ten, Frankf. 1766, 4t. ſ. 191 ſ. 196.
§ 3463
urſprung des erbegeltes, oder abzuges.
Diſes ruͤret von den lachenden erben her, wel- chen man nicht guͤnſtig war, und daher glaubete: diſe koͤnnten leichtlich in die kaͤmmerei, oder rente- rei etwas abgeben. Der ſtadtraht zu Gotha hat ſotane rechte, wie auch verſchidene andere ſtadraͤhte in Sachſen.
§ 3464
ob ſie auch den landſaͤſſigen von adel, und deren gerich- ten zuſtehen?
Dem landſaͤſſigen adel wird desfalls oͤfters ſtreit erreget (§ 3474 des 2ten th.). Jn ſachen von Knobloch, zu Hatzbach, wider den fiſcal H. zu
Mar-
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><p><pbfacs="#f1190"n="1166"/><fwplace="top"type="header"><hirendition="#b"><hirendition="#aq">II</hi> buch, <hirendition="#aq">CXVII</hi> haubtſtuͤck,</hi></fw><lb/><hirendition="#aq">nere, et in ſpecie liberae ciuitatis Hamburg.</hi><lb/>
Goett. 1753.</p></div><lb/><divn="2"><head>§ 3462</head><lb/><noteplace="left">weitere fort-<lb/>ſezung.</note><p>Manche leiten es vom ſteuer-rechte <hirendition="#fr">Schmidt</hi><lb/>
am a. o.; einige von der retorſion her (§ 3461);<lb/>
diſes leztere iſt aber weder der einzige, noch der rech-<lb/>
te grund; ſondern die ſtaͤdte gaben unter andern,<lb/>
darzu gelegenheit. Die buͤrger ſucheten ſich oͤfters<lb/>
der ſtaͤdte-ſteuer zu entzihen; darneben durch ire<lb/>
weggehung mit der narung, und der kraͤmerei zu<lb/>
pfuſchen. Diſem unweſen zu ſteuern legete man<lb/>
inen ein gewiſſes gelt zu entrichten auf. Diſes gab<lb/>
gelegenheit zu diſer abgift, damit die pfalbuͤrgerei,<lb/>
auch ußbuͤrgerei gehemmet wuͤrde. Schon zu den<lb/>
zeiten der fraͤnkiſchen koͤnige mußten die juͤden von<lb/>
allem gewerbe den zehnten pfennig ires gewinnes,<lb/>ſo wie die chriſtliche kaufleute den eilften erlegen.<lb/>
Der erzbiſchof Johann, zu Mainz, foderte an dem<lb/>
Kaiſer Ruprecht den zehnten pfennig von den juͤden-<lb/>
gefaͤllen, <hirendition="#fr">Joh. Dan. von Olenſchlager</hi> neue er-<lb/>
laͤuterung der goͤldenen bulle Kaiſer Carls des<lb/>
4ten, Frankf. 1766, 4t. ſ. 191 ſ. 196.</p></div><lb/><divn="2"><head>§ 3463</head><lb/><noteplace="left">urſprung des<lb/>
erbegeltes,<lb/>
oder abzuges.</note><p>Diſes ruͤret von den lachenden erben her, wel-<lb/>
chen man nicht guͤnſtig war, und daher glaubete:<lb/>
diſe koͤnnten leichtlich in die kaͤmmerei, oder rente-<lb/>
rei etwas abgeben. Der ſtadtraht zu Gotha hat<lb/>ſotane rechte, wie auch verſchidene andere ſtadraͤhte<lb/>
in Sachſen.</p></div><lb/><divn="2"><head>§ 3464</head><lb/><noteplace="left">ob ſie auch den<lb/>
landſaͤſſigen<lb/>
von adel, und<lb/>
deren gerich-<lb/>
ten zuſtehen?</note><p>Dem landſaͤſſigen adel wird desfalls oͤfters<lb/>ſtreit erreget (§ 3474 des 2ten th.). Jn ſachen<lb/>
von Knobloch, zu Hatzbach, wider den fiſcal H. zu<lb/><fwplace="bottom"type="catch">Mar-</fw><lb/></p></div></div></body></text></TEI>
[1166/1190]
II buch, CXVII haubtſtuͤck,
nere, et in ſpecie liberae ciuitatis Hamburg.
Goett. 1753.
§ 3462
Manche leiten es vom ſteuer-rechte Schmidt
am a. o.; einige von der retorſion her (§ 3461);
diſes leztere iſt aber weder der einzige, noch der rech-
te grund; ſondern die ſtaͤdte gaben unter andern,
darzu gelegenheit. Die buͤrger ſucheten ſich oͤfters
der ſtaͤdte-ſteuer zu entzihen; darneben durch ire
weggehung mit der narung, und der kraͤmerei zu
pfuſchen. Diſem unweſen zu ſteuern legete man
inen ein gewiſſes gelt zu entrichten auf. Diſes gab
gelegenheit zu diſer abgift, damit die pfalbuͤrgerei,
auch ußbuͤrgerei gehemmet wuͤrde. Schon zu den
zeiten der fraͤnkiſchen koͤnige mußten die juͤden von
allem gewerbe den zehnten pfennig ires gewinnes,
ſo wie die chriſtliche kaufleute den eilften erlegen.
Der erzbiſchof Johann, zu Mainz, foderte an dem
Kaiſer Ruprecht den zehnten pfennig von den juͤden-
gefaͤllen, Joh. Dan. von Olenſchlager neue er-
laͤuterung der goͤldenen bulle Kaiſer Carls des
4ten, Frankf. 1766, 4t. ſ. 191 ſ. 196.
§ 3463
Diſes ruͤret von den lachenden erben her, wel-
chen man nicht guͤnſtig war, und daher glaubete:
diſe koͤnnten leichtlich in die kaͤmmerei, oder rente-
rei etwas abgeben. Der ſtadtraht zu Gotha hat
ſotane rechte, wie auch verſchidene andere ſtadraͤhte
in Sachſen.
§ 3464
Dem landſaͤſſigen adel wird desfalls oͤfters
ſtreit erreget (§ 3474 des 2ten th.). Jn ſachen
von Knobloch, zu Hatzbach, wider den fiſcal H. zu
Mar-
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 3. Frankfurt (Main), 1767, S. 1166. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit03_1767/1190>, abgerufen am 30.12.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.