willigung nö- tig ist?Strykde iure success. in reuoc. bonis fam. § 21 s. 448 T. VIII oper.,Riccius von stadtgesäzen, b. II cap. 10 s. 429 fg., so ist doch rahtsam: daß bei unmittelbaren, des Kaisers, und bei mittelba- ren die landesobrigkeitliche bestätigung erlanget werde. Jnhalts der fürstl. hessen-casselischen pro- ceß-ordnung § 47 werden richtige pacta familiae desfalls erfodert. Vermöge der erneuerten kur- sächsischen proceßordn. tit. 45 § 7 s. 266 soll ein fidei- commiß über lehnstücke, one des lehnherrn einwil- ligung, und bestätigung nicht gelten; man tue hin- zu: das fürstl. sachsen-coburg. edict vom 16ten jun. 1741, den Chr. Herm. von Schweder in den an- merkungen über die hinterpommerische lehnsconsti- tution, Rost. 1755, 4t, s. 311. Ob ein adelicher, oder anderer untertan über seine erbgüter ein fidei- commiß zu errichten vermöge? haben vile bezweif- felt; weil die töchter daran ein erbrecht hätten. Aus disem wane liß sich die Reichsritterschaft 1652 vom kaiser Ferdinand III eine begnadigung geben: daß sie dises tun könnte; iedoch den töchtern ihr pflichtteil nicht gekränket würde. Der Schenki- sche burgfride ist eine feststellung: daß ire erbgüter bona stipalia, mit ausschlüssung der töchter seyn sollen. Daher erneuerten sie gegen 1748 den al- ten burgfriden, und erhilten die bestätigung von hisiger Regirung.
§ 3433
von den rechts- mitteln.
Wenn mich die reihe der eebfolge trift, kan ich die familien-fideicommißgüter (bona stipa- lia avita) durch die actionem reuocatoriam, welche aus den lehn- und teutschen rechten fleußt, unent- geltlich in anspruch nemen. Hirdurch vermeide ich den streit zwischen den civilisten; ob rei vindica- tio, oder eine actio personalis, wie Menken im syst.
iur.
II buch, CXV haubtſtuͤck,
willigung noͤ- tig iſt?Strykde iure ſucceſſ. in reuoc. bonis fam. § 21 ſ. 448 T. VIII oper.,Riccius von ſtadtgeſaͤzen, b. II cap. 10 ſ. 429 fg., ſo iſt doch rahtſam: daß bei unmittelbaren, des Kaiſers, und bei mittelba- ren die landesobrigkeitliche beſtaͤtigung erlanget werde. Jnhalts der fuͤrſtl. heſſen-caſſeliſchen pro- ceß-ordnung § 47 werden richtige pacta familiae desfalls erfodert. Vermoͤge der erneuerten kur- ſaͤchſiſchen proceßordn. tit. 45 § 7 ſ. 266 ſoll ein fidei- commiß uͤber lehnſtuͤcke, one des lehnherrn einwil- ligung, und beſtaͤtigung nicht gelten; man tue hin- zu: das fuͤrſtl. ſachſen-coburg. edict vom 16ten jun. 1741, den Chr. Herm. von Schweder in den an- merkungen uͤber die hinterpommeriſche lehnsconſti- tution, Roſt. 1755, 4t, ſ. 311. Ob ein adelicher, oder anderer untertan uͤber ſeine erbguͤter ein fidei- commiß zu errichten vermoͤge? haben vile bezweif- felt; weil die toͤchter daran ein erbrecht haͤtten. Aus diſem wane liß ſich die Reichsritterſchaft 1652 vom kaiſer Ferdinand III eine begnadigung geben: daß ſie diſes tun koͤnnte; iedoch den toͤchtern ihr pflichtteil nicht gekraͤnket wuͤrde. Der Schenki- ſche burgfride iſt eine feſtſtellung: daß ire erbguͤter bona ſtipalia, mit ausſchluͤſſung der toͤchter ſeyn ſollen. Daher erneuerten ſie gegen 1748 den al- ten burgfriden, und erhilten die beſtaͤtigung von hiſiger Regirung.
§ 3433
von den rechts- mitteln.
Wenn mich die reihe der eebfolge trift, kan ich die familien-fideicommißguͤter (bona ſtipa- lia avita) durch die actionem reuocatoriam, welche aus den lehn- und teutſchen rechten fleußt, unent- geltlich in anſpruch nemen. Hirdurch vermeide ich den ſtreit zwiſchen den civiliſten; ob rei vindica- tio, oder eine actio perſonalis, wie Menken im ſyſt.
iur.
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II buch, CXV haubtſtuͤck,
Stryk de iure ſucceſſ. in reuoc. bonis fam. § 21
ſ. 448 T. VIII oper., Riccius von ſtadtgeſaͤzen,
b. II cap. 10 ſ. 429 fg., ſo iſt doch rahtſam: daß
bei unmittelbaren, des Kaiſers, und bei mittelba-
ren die landesobrigkeitliche beſtaͤtigung erlanget
werde. Jnhalts der fuͤrſtl. heſſen-caſſeliſchen pro-
ceß-ordnung § 47 werden richtige pacta familiae
desfalls erfodert. Vermoͤge der erneuerten kur-
ſaͤchſiſchen proceßordn. tit. 45 § 7 ſ. 266 ſoll ein fidei-
commiß uͤber lehnſtuͤcke, one des lehnherrn einwil-
ligung, und beſtaͤtigung nicht gelten; man tue hin-
zu: das fuͤrſtl. ſachſen-coburg. edict vom 16ten jun.
1741, den Chr. Herm. von Schweder in den an-
merkungen uͤber die hinterpommeriſche lehnsconſti-
tution, Roſt. 1755, 4t, ſ. 311. Ob ein adelicher,
oder anderer untertan uͤber ſeine erbguͤter ein fidei-
commiß zu errichten vermoͤge? haben vile bezweif-
felt; weil die toͤchter daran ein erbrecht haͤtten.
Aus diſem wane liß ſich die Reichsritterſchaft 1652
vom kaiſer Ferdinand III eine begnadigung geben:
daß ſie diſes tun koͤnnte; iedoch den toͤchtern ihr
pflichtteil nicht gekraͤnket wuͤrde. Der Schenki-
ſche burgfride iſt eine feſtſtellung: daß ire erbguͤter
bona ſtipalia, mit ausſchluͤſſung der toͤchter ſeyn
ſollen. Daher erneuerten ſie gegen 1748 den al-
ten burgfriden, und erhilten die beſtaͤtigung von
hiſiger Regirung.
willigung noͤ-
tig iſt?
§ 3433
Wenn mich die reihe der eebfolge trift, kan
ich die familien-fideicommißguͤter (bona ſtipa-
lia avita) durch die actionem reuocatoriam, welche
aus den lehn- und teutſchen rechten fleußt, unent-
geltlich in anſpruch nemen. Hirdurch vermeide
ich den ſtreit zwiſchen den civiliſten; ob rei vindica-
tio, oder eine actio perſonalis, wie Menken im ſyſt.
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Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 3. Frankfurt (Main), 1767, S. 1154. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit03_1767/1178>, abgerufen am 21.12.2024.
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