lichen hauses Sachsen s. 535 fg., Reinhardts entwurf der histori des kur- und fürstlichen hauses Sachsen, s. 171 f. Von den baierischen landes- folgen, und teilungsstreitigkeiten findet man in der von Senkenbergischen sammlung ungedruckter, und rarer schriften th. I s. 12 fgg. s. 58 fg., und th. III s. 35 s. 49 verschidenes.
Sechs und achtzigstes haubtstück. § 3111
Voetische und Hertische mei- nungen.
Verstirbet der fürstliche hildesheimische raht und landrentmeister Lt. hofmeister zu Hildesheim, stehet diser anfänglich unter dem dasigen stadtrah- te, ehelichet auch dazumal als bürger seine ehegat- tin; befördert ihn hernach der bischof zu gedachten erenstellen. Haben die Rähte zu Hildesheim die gemeinen rechte für sich, wornach sie gerichtet wer- den; sind aber die stadtrechte ganz davon unter- schiden, und erbet ein ehegatt den andern nach di- sen. Wissen hergegen die kaiserliche rechte davon nichts. Jst die erbschaft sehr beträchtlich, und li- get zum teil ausser dem Hildesheimischen; stossen die witbe, und die blutsfreunde zusammen. Will jene erbin seyn; eignet aber sich dise die erbschaft zu. Nach des Voets meinung de statutis dringet die witbe vor. Nach des Herts, und des von Pufendorf, zu Zelle, gesinnungen fället die witbe aus. Fusset Voet auf den ort der gelegenen sache; Hert aber sihet auf die person; und so haben wir im september 1762 wider die witbe gesprochen. Bei der farniß, dem beweglichen richtet man sich bald nach dem orte der wonung, bald hat man dißfalls auf das forum potius, und privilegiatum zu sehen, worunter der erblasser gestanden hat.
Carl
II buch, LXXXVI haubtſtuͤck,
lichen hauſes Sachſen ſ. 535 fg., Reinhardts entwurf der hiſtori des kur- und fuͤrſtlichen hauſes Sachſen, ſ. 171 f. Von den baieriſchen landes- folgen, und teilungsſtreitigkeiten findet man in der von Senkenbergiſchen ſammlung ungedruckter, und rarer ſchriften th. I ſ. 12 fgg. ſ. 58 fg., und th. III ſ. 35 ſ. 49 verſchidenes.
Sechs und achtzigſtes haubtſtuͤck. § 3111
Voetiſche und Hertiſche mei- nungen.
Verſtirbet der fuͤrſtliche hildesheimiſche raht und landrentmeiſter Lt. hofmeiſter zu Hildesheim, ſtehet diſer anfaͤnglich unter dem daſigen ſtadtrah- te, ehelichet auch dazumal als buͤrger ſeine ehegat- tin; befoͤrdert ihn hernach der biſchof zu gedachten erenſtellen. Haben die Raͤhte zu Hildesheim die gemeinen rechte fuͤr ſich, wornach ſie gerichtet wer- den; ſind aber die ſtadtrechte ganz davon unter- ſchiden, und erbet ein ehegatt den andern nach di- ſen. Wiſſen hergegen die kaiſerliche rechte davon nichts. Jſt die erbſchaft ſehr betraͤchtlich, und li- get zum teil auſſer dem Hildesheimiſchen; ſtoſſen die witbe, und die blutsfreunde zuſammen. Will jene erbin ſeyn; eignet aber ſich diſe die erbſchaft zu. Nach des Voets meinung de ſtatutis dringet die witbe vor. Nach des Herts, und des von Pufendorf, zu Zelle, geſinnungen faͤllet die witbe aus. Fuſſet Voet auf den ort der gelegenen ſache; Hert aber ſihet auf die perſon; und ſo haben wir im ſeptember 1762 wider die witbe geſprochen. Bei der farniß, dem beweglichen richtet man ſich bald nach dem orte der wonung, bald hat man dißfalls auf das forum potius, und privilegiatum zu ſehen, worunter der erblaſſer geſtanden hat.
Carl
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II buch, LXXXVI haubtſtuͤck,
lichen hauſes Sachſen ſ. 535 fg., Reinhardts
entwurf der hiſtori des kur- und fuͤrſtlichen hauſes
Sachſen, ſ. 171 f. Von den baieriſchen landes-
folgen, und teilungsſtreitigkeiten findet man in der
von Senkenbergiſchen ſammlung ungedruckter,
und rarer ſchriften th. I ſ. 12 fgg. ſ. 58 fg., und
th. III ſ. 35 ſ. 49 verſchidenes.
Sechs und achtzigſtes haubtſtuͤck.
§ 3111
Verſtirbet der fuͤrſtliche hildesheimiſche raht und
landrentmeiſter Lt. hofmeiſter zu Hildesheim,
ſtehet diſer anfaͤnglich unter dem daſigen ſtadtrah-
te, ehelichet auch dazumal als buͤrger ſeine ehegat-
tin; befoͤrdert ihn hernach der biſchof zu gedachten
erenſtellen. Haben die Raͤhte zu Hildesheim die
gemeinen rechte fuͤr ſich, wornach ſie gerichtet wer-
den; ſind aber die ſtadtrechte ganz davon unter-
ſchiden, und erbet ein ehegatt den andern nach di-
ſen. Wiſſen hergegen die kaiſerliche rechte davon
nichts. Jſt die erbſchaft ſehr betraͤchtlich, und li-
get zum teil auſſer dem Hildesheimiſchen; ſtoſſen
die witbe, und die blutsfreunde zuſammen. Will
jene erbin ſeyn; eignet aber ſich diſe die erbſchaft
zu. Nach des Voets meinung de ſtatutis dringet
die witbe vor. Nach des Herts, und des von
Pufendorf, zu Zelle, geſinnungen faͤllet die witbe
aus. Fuſſet Voet auf den ort der gelegenen ſache;
Hert aber ſihet auf die perſon; und ſo haben wir
im ſeptember 1762 wider die witbe geſprochen.
Bei der farniß, dem beweglichen richtet man ſich
bald nach dem orte der wonung, bald hat man
dißfalls auf das forum potius, und privilegiatum
zu ſehen, worunter der erblaſſer geſtanden hat.
Carl
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Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 3. Frankfurt (Main), 1767, S. 1110. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit03_1767/1134>, abgerufen am 21.11.2024.
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