der josephinischen oesterreichischen tochter, als ge- malin des verstorbenen königes in Polen. Eine adeliche regredient-erbschaft fand sich, als der von Buseck, genannt Mönch, one leibeserben ver- starb. Kraft von Buseck hatte eine tochter an ei- nen Schenken verehelichet; deren nachkommen meldeten sich als regredient-erben. Dabei der fall vorkam: ob die noch lebende beim ledigen anfalle nur erbe, oder, ob der verstorbenen überblibene kinder auch mit einträten? Nein! wie ich in den neuen kleinen schriften von diser regredient-erbschaft gehandelt habe. Eine haubtfrage ist es: ob die tochter des lezten vom mannsstamme den nachkom- men der verzihenen töchter vortrete? d. i. ob die tochter kaiser Carls VI näher war, als Baiern, oder Sachsen (3021). Der Freiherr von Sen- kenberg schrib für die tochter des leztverstorbenen; hergegen der Freiherr von Cramer für die regre- dient-erben.
Fürsicht bei der verzicht.
Jn der verzicht muß die tochter sich vorbehal- ten, daß, sobald der mannsstamm ausgehet, sie eintrete. Amalia Elisabeth beobachtete dises, in- dem sie sich als gräfin zu Hanau-Münzenberg aus- behilt: daß, sobald der Hanau-Lichtensteinische mannsstamm erlöschen würde, sie oder ire nach- kommen erben sollten.
ad h.
Das wort: majorat haben wir aus Spa- nien; die Oesterreicher haben es da gehöret und bei den Teutschen in übung gebracht (§ 3412 fg. des 2ten th.). Das wort wird entweder weit- läuftig genommen, als wie bei den Franzosen, Majeurerie oder Auantage, und alsdenn begreift
es
II buch, LXXXV haubtſtuͤck,
der joſephiniſchen oeſterreichiſchen tochter, als ge- malin des verſtorbenen koͤniges in Polen. Eine adeliche regredient-erbſchaft fand ſich, als der von Buſeck, genannt Moͤnch, one leibeserben ver- ſtarb. Kraft von Buſeck hatte eine tochter an ei- nen Schenken verehelichet; deren nachkommen meldeten ſich als regredient-erben. Dabei der fall vorkam: ob die noch lebende beim ledigen anfalle nur erbe, oder, ob der verſtorbenen uͤberblibene kinder auch mit eintraͤten? Nein! wie ich in den neuen kleinen ſchriften von diſer regredient-erbſchaft gehandelt habe. Eine haubtfrage iſt es: ob die tochter des lezten vom mannsſtamme den nachkom- men der verzihenen toͤchter vortrete? d. i. ob die tochter kaiſer Carls VI naͤher war, als Baiern, oder Sachſen (3021). Der Freiherr von Sen- kenberg ſchrib fuͤr die tochter des leztverſtorbenen; hergegen der Freiherr von Cramer fuͤr die regre- dient-erben.
Fuͤrſicht bei der verzicht.
Jn der verzicht muß die tochter ſich vorbehal- ten, daß, ſobald der mannsſtamm ausgehet, ſie eintrete. Amalia Eliſabeth beobachtete diſes, in- dem ſie ſich als graͤfin zu Hanau-Muͤnzenberg aus- behilt: daß, ſobald der Hanau-Lichtenſteiniſche mannsſtamm erloͤſchen wuͤrde, ſie oder ire nach- kommen erben ſollten.
ad h.
Das wort: majorat haben wir aus Spa- nien; die Oeſterreicher haben es da gehoͤret und bei den Teutſchen in uͤbung gebracht (§ 3412 fg. des 2ten th.). Das wort wird entweder weit- laͤuftig genommen, als wie bei den Franzoſen, Majeurerie oder Auantage, und alsdenn begreift
es
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II buch, LXXXV haubtſtuͤck,
der joſephiniſchen oeſterreichiſchen tochter, als ge-
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Buſeck, genannt Moͤnch, one leibeserben ver-
ſtarb. Kraft von Buſeck hatte eine tochter an ei-
nen Schenken verehelichet; deren nachkommen
meldeten ſich als regredient-erben. Dabei der fall
vorkam: ob die noch lebende beim ledigen anfalle
nur erbe, oder, ob der verſtorbenen uͤberblibene
kinder auch mit eintraͤten? Nein! wie ich in den
neuen kleinen ſchriften von diſer regredient-erbſchaft
gehandelt habe. Eine haubtfrage iſt es: ob die
tochter des lezten vom mannsſtamme den nachkom-
men der verzihenen toͤchter vortrete? d. i. ob die
tochter kaiſer Carls VI naͤher war, als Baiern,
oder Sachſen (3021). Der Freiherr von Sen-
kenberg ſchrib fuͤr die tochter des leztverſtorbenen;
hergegen der Freiherr von Cramer fuͤr die regre-
dient-erben.
Fuͤrſicht bei der verzicht.
Jn der verzicht muß die tochter ſich vorbehal-
ten, daß, ſobald der mannsſtamm ausgehet, ſie
eintrete. Amalia Eliſabeth beobachtete diſes, in-
dem ſie ſich als graͤfin zu Hanau-Muͤnzenberg aus-
behilt: daß, ſobald der Hanau-Lichtenſteiniſche
mannsſtamm erloͤſchen wuͤrde, ſie oder ire nach-
kommen erben ſollten.
ad h.
Das wort: majorat haben wir aus Spa-
nien; die Oeſterreicher haben es da gehoͤret und
bei den Teutſchen in uͤbung gebracht (§ 3412 fg.
des 2ten th.). Das wort wird entweder weit-
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Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 3. Frankfurt (Main), 1767, S. 1092. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit03_1767/1116>, abgerufen am 21.11.2024.
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