Wenn die schenkung zur versprochenen zeit nichtob von den schenkungen zinssen gefo- dert werden können? geleistet wird, ist kein interesse desfalls zu erlegen, Schoepff im cons. 101 n. 76 s. 821 vol. VIII; jedoch von der vergeltenden schenkung behaubten dises verschidene, eb. n. 77, n. 79.
§ 2896
Auf der annemung einer vergeltung für dasje-ob einer des ambtes halber eine vergel- tung nemen kan? von an- dern vergel- tungen. nige, was einer von ambteswegen tun muß, stehet die infamia, doppelte widererstattung, und die cas- sation, K. und R. vis. abschid des kammergerichtes vom jare 1713 § 46, Müller über des Struvens S. I. C. ex. 49 § 84, y s. 1110 vol. III. Jnzwi- schen ist ein grosser unterschid zu machen: ob ein richter, als obrigkeit wegen rechtssachen ein geschenk nimmt, oder ob er solches nicht als richter; son- dern wie ein guter freund zum geschenke, oder zum andenken erhält, Joh. Wolfg. Textor in praxi iud. lib. II cap. 9, n. 132 s. 124, 1678, 4t, Lau- terbach im coll. th. pr. p. lib. 39 tit. 5 § 28. Jac. Doeplers rechnungsbeambter th. I s. 55 n. 277, 1724, 4t, Martini im comm. for. tit. 1 § 1 n. 143 s. 69, 1694 fol. Jm ersten falle wird das- selbe als eine bestechung betrachtet. Die aeltern kön- nen auch gegen dasjenige kind, welches an inen, ausser den gemeinen pflichten tut, sich dankbar be- zeigen, und demselben eine vergeltung zuwenden, welche nachher bei einer teilung, als eine belonung nicht einzuwerfen stehet, Sam. Strykde beneme- ritis, cap. 1 n. 49 fgg. und cap. 4 n. 16 fg. s. 166 s. 180 F. IIII opp. 1743 fol. Ob aber die gewär bei der vergeltung zu leisten sei? ist zwischen dem Joh. Christoph Koch und Joh. Wunderlich in verschidenen schriften bestritten worden.
Acht
R r r 4
von den ſchenkungen.
§ 2894
Wenn die ſchenkung zur verſprochenen zeit nichtob von den ſchenkungen zinſſen gefo- dert werden koͤnnen? geleiſtet wird, iſt kein intereſſe desfalls zu erlegen, Schoepff im conſ. 101 n. 76 ſ. 821 vol. VIII; jedoch von der vergeltenden ſchenkung behaubten diſes verſchidene, eb. n. 77, n. 79.
§ 2896
Auf der annemung einer vergeltung fuͤr dasje-ob einer des ambtes halber eine vergel- tung nemen kan? von an- dern vergel- tungen. nige, was einer von ambteswegen tun muß, ſtehet die infamia, doppelte widererſtattung, und die caſ- ſation, K. und R. viſ. abſchid des kammergerichtes vom jare 1713 § 46, Muͤller uͤber des Struvens S. I. C. ex. 49 § 84, y ſ. 1110 vol. III. Jnzwi- ſchen iſt ein groſſer unterſchid zu machen: ob ein richter, als obrigkeit wegen rechtsſachen ein geſchenk nimmt, oder ob er ſolches nicht als richter; ſon- dern wie ein guter freund zum geſchenke, oder zum andenken erhaͤlt, Joh. Wolfg. Textor in praxi iud. lib. II cap. 9, n. 132 ſ. 124, 1678, 4t, Lau- terbach im coll. th. pr. π. lib. 39 tit. 5 § 28. Jac. Doeplers rechnungsbeambter th. I ſ. 55 n. 277, 1724, 4t, Martini im comm. for. tit. 1 § 1 n. 143 ſ. 69, 1694 fol. Jm erſten falle wird daſ- ſelbe als eine beſtechung betrachtet. Die aeltern koͤn- nen auch gegen dasjenige kind, welches an inen, auſſer den gemeinen pflichten tut, ſich dankbar be- zeigen, und demſelben eine vergeltung zuwenden, welche nachher bei einer teilung, als eine belonung nicht einzuwerfen ſtehet, Sam. Strykde beneme- ritis, cap. 1 n. 49 fgg. und cap. 4 n. 16 fg. ſ. 166 ſ. 180 F. IIII opp. 1743 fol. Ob aber die gewaͤr bei der vergeltung zu leiſten ſei? iſt zwiſchen dem Joh. Chriſtoph Koch und Joh. Wunderlich in verſchidenen ſchriften beſtritten worden.
Acht
R r r 4
<TEI><text><body><divn="1"><pbfacs="#f1023"n="999"/><fwplace="top"type="header"><hirendition="#b">von den ſchenkungen.</hi></fw><lb/><divn="2"><head>§ 2894</head><lb/><p>Wenn die ſchenkung zur verſprochenen zeit nicht<noteplace="right">ob von den<lb/>ſchenkungen<lb/>
zinſſen gefo-<lb/>
dert werden<lb/>
koͤnnen?</note><lb/>
geleiſtet wird, iſt kein intereſſe desfalls zu erlegen,<lb/><hirendition="#fr">Schoepff</hi> im <hirendition="#aq">conſ.</hi> 101 n. 76 ſ. 821 vol. <hirendition="#aq">VIII;</hi><lb/>
jedoch von der vergeltenden ſchenkung behaubten<lb/>
diſes verſchidene, <hirendition="#fr">eb.</hi> n. 77, n. 79.</p></div><lb/><divn="2"><head>§ 2896</head><lb/><p>Auf der annemung einer vergeltung fuͤr dasje-<noteplace="right">ob einer des<lb/>
ambtes halber<lb/>
eine vergel-<lb/>
tung nemen<lb/>
kan? von an-<lb/>
dern vergel-<lb/>
tungen.</note><lb/>
nige, was einer von ambteswegen tun muß, ſtehet<lb/>
die infamia, doppelte widererſtattung, und die caſ-<lb/>ſation, K. und R. viſ. abſchid des kammergerichtes<lb/>
vom jare 1713 § 46, <hirendition="#fr">Muͤller</hi> uͤber des <hirendition="#fr">Struvens</hi><lb/><hirendition="#aq">S. I. C. ex.</hi> 49 § 84, <hirendition="#aq">y</hi>ſ. 1110 vol. <hirendition="#aq">III.</hi> Jnzwi-<lb/>ſchen iſt ein groſſer unterſchid zu machen: ob ein<lb/>
richter, als obrigkeit wegen rechtsſachen ein geſchenk<lb/>
nimmt, oder ob er ſolches nicht als richter; ſon-<lb/>
dern wie ein guter freund zum geſchenke, oder zum<lb/>
andenken erhaͤlt, <hirendition="#fr">Joh. Wolfg. Textor</hi> in <hirendition="#aq">praxi<lb/>
iud. lib. II</hi> cap. 9, n. 132 ſ. 124, 1678, 4t, <hirendition="#fr">Lau-<lb/>
terbach</hi> im <hirendition="#aq">coll. th. pr. π. lib.</hi> 39 tit. 5 § 28. <hirendition="#fr">Jac.<lb/>
Doeplers</hi> rechnungsbeambter th. <hirendition="#aq">I</hi>ſ. 55 n. 277,<lb/>
1724, 4t, <hirendition="#fr">Martini</hi> im <hirendition="#aq">comm. for.</hi> tit. 1 § 1 n.<lb/>
143 ſ. 69, 1694 fol. Jm erſten falle wird daſ-<lb/>ſelbe als eine beſtechung betrachtet. Die aeltern koͤn-<lb/>
nen auch gegen dasjenige kind, welches an inen,<lb/>
auſſer den gemeinen pflichten tut, ſich dankbar be-<lb/>
zeigen, und demſelben eine vergeltung zuwenden,<lb/>
welche nachher bei einer teilung, als eine belonung<lb/>
nicht einzuwerfen ſtehet, <hirendition="#fr">Sam. Stryk</hi><hirendition="#aq">de beneme-<lb/>
ritis, cap.</hi> 1 n. 49 fgg. und <hirendition="#aq">cap.</hi> 4 n. 16 fg. ſ. 166<lb/>ſ. 180 <hirendition="#aq">F. IIII opp.</hi> 1743 fol. Ob aber die gewaͤr<lb/>
bei der vergeltung zu leiſten ſei? iſt zwiſchen dem<lb/><hirendition="#fr">Joh. Chriſtoph Koch</hi> und <hirendition="#fr">Joh. Wunderlich</hi><lb/>
in verſchidenen ſchriften beſtritten worden.</p></div></div><lb/><fwplace="bottom"type="sig">R r r 4</fw><fwplace="bottom"type="catch"><hirendition="#b">Acht</hi></fw><lb/></body></text></TEI>
[999/1023]
von den ſchenkungen.
§ 2894
Wenn die ſchenkung zur verſprochenen zeit nicht
geleiſtet wird, iſt kein intereſſe desfalls zu erlegen,
Schoepff im conſ. 101 n. 76 ſ. 821 vol. VIII;
jedoch von der vergeltenden ſchenkung behaubten
diſes verſchidene, eb. n. 77, n. 79.
ob von den
ſchenkungen
zinſſen gefo-
dert werden
koͤnnen?
§ 2896
Auf der annemung einer vergeltung fuͤr dasje-
nige, was einer von ambteswegen tun muß, ſtehet
die infamia, doppelte widererſtattung, und die caſ-
ſation, K. und R. viſ. abſchid des kammergerichtes
vom jare 1713 § 46, Muͤller uͤber des Struvens
S. I. C. ex. 49 § 84, y ſ. 1110 vol. III. Jnzwi-
ſchen iſt ein groſſer unterſchid zu machen: ob ein
richter, als obrigkeit wegen rechtsſachen ein geſchenk
nimmt, oder ob er ſolches nicht als richter; ſon-
dern wie ein guter freund zum geſchenke, oder zum
andenken erhaͤlt, Joh. Wolfg. Textor in praxi
iud. lib. II cap. 9, n. 132 ſ. 124, 1678, 4t, Lau-
terbach im coll. th. pr. π. lib. 39 tit. 5 § 28. Jac.
Doeplers rechnungsbeambter th. I ſ. 55 n. 277,
1724, 4t, Martini im comm. for. tit. 1 § 1 n.
143 ſ. 69, 1694 fol. Jm erſten falle wird daſ-
ſelbe als eine beſtechung betrachtet. Die aeltern koͤn-
nen auch gegen dasjenige kind, welches an inen,
auſſer den gemeinen pflichten tut, ſich dankbar be-
zeigen, und demſelben eine vergeltung zuwenden,
welche nachher bei einer teilung, als eine belonung
nicht einzuwerfen ſtehet, Sam. Stryk de beneme-
ritis, cap. 1 n. 49 fgg. und cap. 4 n. 16 fg. ſ. 166
ſ. 180 F. IIII opp. 1743 fol. Ob aber die gewaͤr
bei der vergeltung zu leiſten ſei? iſt zwiſchen dem
Joh. Chriſtoph Koch und Joh. Wunderlich
in verſchidenen ſchriften beſtritten worden.
ob einer des
ambtes halber
eine vergel-
tung nemen
kan? von an-
dern vergel-
tungen.
Acht
R r r 4
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 3. Frankfurt (Main), 1767, S. 999. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit03_1767/1023>, abgerufen am 21.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.