wohl wegen seiner eigenen allzu mangelhaften, und krüppelichten person, auch dollfüsse, als auch an- derer ursachen halber, den besiz des canonicates; immassen die statuten einen wegen des felers am leibe ausschlössen, Joh. Jac. Mosers statsrecht des h. hochstiftes Constanz etc, cap. X, § 9, s. 122, s. 127.
Sechstes haubtstück vom zustande der Teutschen nach dem Geschlechte. § 59
von den man- cherlei bedeu- tungen des wortes: mann.
Das wort: mann, hat vilerlei bedeutungen (§ 72 des Isten th.). Es wird bald für ei- nen freien, bald für einen vasallen, auch untertan, gerichtspflichtigen etc genommen. Hirvon haben vile benennungen ire abkunft, als 1) mann dinst, das ist lehn-dinst, freie mann-dinst, von der Lahr am a. o. s. 62; 2) mannlehn, erbmannlehn, manngut, mannschaft, mannlehns-erben, mann- lehnschaft; 3) mannsfall, d. i. der todt-haubt- fall etc; 4) mann-gelt, welches bald für das wer- gelt, welches den verwandten eines erschlagenen erleget werden mußte; (mannschlacht hiß der todt- schlag, von der Lahr s. 63); bald wird das lehn- gelt (stipendium militare) mit disem namen bele- get; 5) mannsgelübd; 6) manngericht, mann- kammer, mannrecht, welches so wohl in lehnrech- ten, als auch in statuten fürkömmt; folglich hat das mannrecht ebenfalls unterschidene bedeutun- gen; wozu die mannrechts-brife kommen. Besa- ge des Moserischen statsrechtes des f. hochstistes Costanz, auch der sr. abtei Reichenau s. 67, § 24, wird der mannschaft zu Arbon, und Horn, samt
iren
VI h. vom zuſtande der Teutſchen
wohl wegen ſeiner eigenen allzu mangelhaften, und kruͤppelichten perſon, auch dollfuͤſſe, als auch an- derer urſachen halber, den beſiz des canonicates; immaſſen die ſtatuten einen wegen des felers am leibe ausſchloͤſſen, Joh. Jac. Moſers ſtatsrecht des h. hochſtiftes Conſtanz ꝛc, cap. X, § 9, ſ. 122, ſ. 127.
Sechſtes haubtſtuͤck vom zuſtande der Teutſchen nach dem Geſchlechte. § 59
von den man- cherlei bedeu- tungen des wortes: mann.
Das wort: mann, hat vilerlei bedeutungen (§ 72 des Iſten th.). Es wird bald fuͤr ei- nen freien, bald fuͤr einen vaſallen, auch untertan, gerichtspflichtigen ꝛc genommen. Hirvon haben vile benennungen ire abkunft, als 1) mann dinſt, das iſt lehn-dinſt, freie mann-dinſt, von der Lahr am a. o. ſ. 62; 2) mannlehn, erbmannlehn, manngut, mannſchaft, mannlehns-erben, mann- lehnſchaft; 3) mannsfall, d. i. der todt-haubt- fall ꝛc; 4) mann-gelt, welches bald fuͤr das wer- gelt, welches den verwandten eines erſchlagenen erleget werden mußte; (mannſchlacht hiß der todt- ſchlag, von der Lahr ſ. 63); bald wird das lehn- gelt (ſtipendium militare) mit diſem namen bele- get; 5) mannsgeluͤbd; 6) manngericht, mann- kammer, mannrecht, welches ſo wohl in lehnrech- ten, als auch in ſtatuten fuͤrkoͤmmt; folglich hat das mannrecht ebenfalls unterſchidene bedeutun- gen; wozu die mannrechts-brife kommen. Beſa- ge des Moſeriſchen ſtatsrechtes des f. hochſtiſtes Coſtanz, auch der ſr. abtei Reichenau ſ. 67, § 24, wird der mannſchaft zu Arbon, und Horn, ſamt
iren
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VI h. vom zuſtande der Teutſchen
wohl wegen ſeiner eigenen allzu mangelhaften, und
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derer urſachen halber, den beſiz des canonicates;
immaſſen die ſtatuten einen wegen des felers am
leibe ausſchloͤſſen, Joh. Jac. Moſers ſtatsrecht
des h. hochſtiftes Conſtanz ꝛc, cap. X, § 9, ſ. 122,
ſ. 127.
Sechſtes haubtſtuͤck
vom zuſtande der Teutſchen nach
dem Geſchlechte.
§ 59
Das wort: mann, hat vilerlei bedeutungen
(§ 72 des Iſten th.). Es wird bald fuͤr ei-
nen freien, bald fuͤr einen vaſallen, auch untertan,
gerichtspflichtigen ꝛc genommen. Hirvon haben
vile benennungen ire abkunft, als 1) mann dinſt,
das iſt lehn-dinſt, freie mann-dinſt, von der Lahr
am a. o. ſ. 62; 2) mannlehn, erbmannlehn,
manngut, mannſchaft, mannlehns-erben, mann-
lehnſchaft; 3) mannsfall, d. i. der todt-haubt-
fall ꝛc; 4) mann-gelt, welches bald fuͤr das wer-
gelt, welches den verwandten eines erſchlagenen
erleget werden mußte; (mannſchlacht hiß der todt-
ſchlag, von der Lahr ſ. 63); bald wird das lehn-
gelt (ſtipendium militare) mit diſem namen bele-
get; 5) mannsgeluͤbd; 6) manngericht, mann-
kammer, mannrecht, welches ſo wohl in lehnrech-
ten, als auch in ſtatuten fuͤrkoͤmmt; folglich hat
das mannrecht ebenfalls unterſchidene bedeutun-
gen; wozu die mannrechts-brife kommen. Beſa-
ge des Moſeriſchen ſtatsrechtes des f. hochſtiſtes
Coſtanz, auch der ſr. abtei Reichenau ſ. 67, § 24,
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Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 3. Frankfurt (Main), 1767, S. 76. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit03_1767/100>, abgerufen am 21.12.2024.
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