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Estor, Johann Georg: Bürgerliche rechtsgelehrsamkeit der Teutschen. Bd. 1. Marburg, 1757.

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LXI haubtstuck
mit brauchbaren holze, sondern mit strohe, oder
waiden zu binden, 17) kein holz zum verfaulen
im walde ligen zu lassen, 18) das bauholz im
walde nicht zu zimmern, 19) gewisse pläze zur
beholzigung anzuweisen, 20) die überflüßige feue-
rung in den häusern abzustellen, 21) überflüßige
ofen und bäcker-ofen nicht zu dulden, 22) das
fällholz zur rechten zeit aus dem walde zu schaffen,
23) kein holz an auswärtige zu verkaufen, wofern
es nicht im überflusse vorhanden ist, welche stücke
iedoch das kammer-gericht zu Wezlar des herrn
grafens hohen forst-rechte überlassen hat, besage
des von Ludolff symphorem. cameralis t. I
sp. 332 fgg., wobei die untertanen, daß es wie
waldungen wären, sich zu steifen vermeinten. Al-
lein der landesherr kan regeln fürschreiben, damit
der untertan das seine hauswirtschaftlich nuze,
von Justi im Isten teile der statswirtschaft.

§ 2469
von dem
sprüchwor-
te: wenn der
busch gehet
dem reiter
an die
sporn; so hat
der unter-
tan sein
recht ver-
lorn.

Anbenebst ist über das sprüchwort gestritten
worden: "wenn der busch gehet dem reiter an
"die sporn; so hat der untertan sein recht ver-
"lorn;" immaßen dann dises also im gräflichen
Solms-Laubachischen gebite zur maas-regel dine;
folglich, wenn der untertan seinen acker, oder seine
wise, oder sein driesch (lede) so verwildern lässet,
daß grose sträucher darauf erscheinen: so fället so-
tanes stück dem landesherrn zu.

§ 2470
wie die stö-
cke auszu-
roden sind?

Die stöcke sind an den orten, wo holz gesäet
werden soll, nicht zu dulten, vilmehr auszuheben,
auch sonst in den waldungen, so bald sie brauch-
bar fallen, pfleglich zu nuzen. Hirzu kan man
sich des waldhebels bedinen, wovon zu Erfurt
1751, 4. eine abhandelung benebst einer kupfer-
tafel unter der aufschrift: "die zum dinste des

"forst-

LXI haubtſtůck
mit brauchbaren holze, ſondern mit ſtrohe, oder
waiden zu binden, 17) kein holz zum verfaulen
im walde ligen zu laſſen, 18) das bauholz im
walde nicht zu zimmern, 19) gewiſſe plaͤze zur
beholzigung anzuweiſen, 20) die uͤberfluͤßige feue-
rung in den haͤuſern abzuſtellen, 21) uͤberfluͤßige
ofen und baͤcker-ofen nicht zu dulden, 22) das
faͤllholz zur rechten zeit aus dem walde zu ſchaffen,
23) kein holz an auswaͤrtige zu verkaufen, wofern
es nicht im uͤberfluſſe vorhanden iſt, welche ſtuͤcke
iedoch das kammer-gericht zu Wezlar des herrn
grafens hohen forſt-rechte uͤberlaſſen hat, beſage
des von Ludolff ſymphorem. cameralis t. I
ſp. 332 fgg., wobei die untertanen, daß es wie
waldungen waͤren, ſich zu ſteifen vermeinten. Al-
lein der landesherr kan regeln fuͤrſchreiben, damit
der untertan das ſeine hauswirtſchaftlich nuze,
von Juſti im Iſten teile der ſtatswirtſchaft.

§ 2469
von dem
ſpruͤchwor-
te: wenn der
buſch gehet
dem reiter
an die
ſporn; ſo hat
der unter-
tan ſein
recht ver-
lorn.

Anbenebſt iſt uͤber das ſpruͤchwort geſtritten
worden: „wenn der buſch gehet dem reiter an
„die ſporn; ſo hat der untertan ſein recht ver-
„lorn;„ immaßen dann diſes alſo im graͤflichen
Solms-Laubachiſchen gebite zur maas-regel dine;
folglich, wenn der untertan ſeinen acker, oder ſeine
wiſe, oder ſein drieſch (lede) ſo verwildern laͤſſet,
daß groſe ſtraͤucher darauf erſcheinen: ſo faͤllet ſo-
tanes ſtuͤck dem landesherrn zu.

§ 2470
wie die ſtoͤ-
cke auszu-
roden ſind?

Die ſtoͤcke ſind an den orten, wo holz geſaͤet
werden ſoll, nicht zu dulten, vilmehr auszuheben,
auch ſonſt in den waldungen, ſo bald ſie brauch-
bar fallen, pfleglich zu nuzen. Hirzu kan man
ſich des waldhebels bedinen, wovon zu Erfurt
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[986/0998] LXI haubtſtůck mit brauchbaren holze, ſondern mit ſtrohe, oder waiden zu binden, 17) kein holz zum verfaulen im walde ligen zu laſſen, 18) das bauholz im walde nicht zu zimmern, 19) gewiſſe plaͤze zur beholzigung anzuweiſen, 20) die uͤberfluͤßige feue- rung in den haͤuſern abzuſtellen, 21) uͤberfluͤßige ofen und baͤcker-ofen nicht zu dulden, 22) das faͤllholz zur rechten zeit aus dem walde zu ſchaffen, 23) kein holz an auswaͤrtige zu verkaufen, wofern es nicht im uͤberfluſſe vorhanden iſt, welche ſtuͤcke iedoch das kammer-gericht zu Wezlar des herrn grafens hohen forſt-rechte uͤberlaſſen hat, beſage des von Ludolff ſymphorem. cameralis t. I ſp. 332 fgg., wobei die untertanen, daß es wie waldungen waͤren, ſich zu ſteifen vermeinten. Al- lein der landesherr kan regeln fuͤrſchreiben, damit der untertan das ſeine hauswirtſchaftlich nuze, von Juſti im Iſten teile der ſtatswirtſchaft. § 2469 Anbenebſt iſt uͤber das ſpruͤchwort geſtritten worden: „wenn der buſch gehet dem reiter an „die ſporn; ſo hat der untertan ſein recht ver- „lorn;„ immaßen dann diſes alſo im graͤflichen Solms-Laubachiſchen gebite zur maas-regel dine; folglich, wenn der untertan ſeinen acker, oder ſeine wiſe, oder ſein drieſch (lede) ſo verwildern laͤſſet, daß groſe ſtraͤucher darauf erſcheinen: ſo faͤllet ſo- tanes ſtuͤck dem landesherrn zu. § 2470 Die ſtoͤcke ſind an den orten, wo holz geſaͤet werden ſoll, nicht zu dulten, vilmehr auszuheben, auch ſonſt in den waldungen, ſo bald ſie brauch- bar fallen, pfleglich zu nuzen. Hirzu kan man ſich des waldhebels bedinen, wovon zu Erfurt 1751, 4. eine abhandelung benebſt einer kupfer- tafel unter der aufſchrift: „die zum dinſte des „forſt-

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Zitationshilfe: Estor, Johann Georg: Bürgerliche rechtsgelehrsamkeit der Teutschen. Bd. 1. Marburg, 1757, S. 986. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit01_1757/998>, abgerufen am 30.12.2024.