Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Estor, Johann Georg: Bürgerliche rechtsgelehrsamkeit der Teutschen. Bd. 1. Marburg, 1757.

Bild:
<< vorherige Seite
von den mülen.
§ 2400

Bei des wehr-pfales fast unauf hörlichen haderwas bei
dem wehr-
pfale von
den mül-
verständi-
gen

ist folgendes zu beobachten. Zuvörderst werden
die erkornen mül-verständigen folgendergestalt ver-
eidet, z. e. "daß sie den häge-pfal beim obersten
"wehre in der höhe, wie er dermalen sich befindet,
"auf einen truckenen ort, jenseit des wassers ver-
"sezen, und den sicher-pfal beim untersten wehre
"einrichten; sodann nach maasgebung obiger hä-
"ge-pfäle bei der Au-häuser müllers wehre einen
"sezen, und alle dreie sicher-pfäle im grunde wohl
"befestigen, auch die dreie mül-wehre, und der
"dreien mülen-wasser-bette, in irer höhe und weite
"den beiden teilen unschädlich legen, auch nach
"beschaffenheit der sache notdürftig verändern,
"nicht weniger die räumung des mülgrabens
"(wasser-flusses), sofern es noch nicht beschehen
"ist, in gleicher mase angeben, hirüber noch alles
"so einrichten wollen, daß zwischen den zwenen
"hadernden müllern eine gleichheit gehalten wer-
"de, damit das wasser one schwellung seine strom-
"bane behalten möge.

§ 2401

Beim werke selbst beobachtet der commissariusauch beam-
ten zu beob-
achten ist?

der regierung, oder der beamte unvermerkt: ob
die aufgeführten mülen-verständige vom nivelliren
aus Leonh. Christ. Sturms entdeckung des ni-
vellirens, oder wasser-wägens fol., oder des
Bions mathematischer werkschule, oder des
Penthers praxi geometrica, einen ächten begrif
vom wasser wigen haben. Er gibt ihnen auf, daß
zuerst der, welchen er für den geschiktesten hält, zu
werke gehe. Dessen angeben nimmet er in der
entfernung von den andern in der stille zum proto-
cole, fraget so dann: ob eine der parteien noch et-
was zu erinnern habe? findet er, daß der arbei-

tende
von den muͤlen.
§ 2400

Bei des wehr-pfales faſt unauf hoͤrlichen haderwas bei
dem wehr-
pfale von
den muͤl-
verſtaͤndi-
gen

iſt folgendes zu beobachten. Zuvoͤrderſt werden
die erkornen muͤl-verſtaͤndigen folgendergeſtalt ver-
eidet, z. e. „daß ſie den haͤge-pfal beim oberſten
„wehre in der hoͤhe, wie er dermalen ſich befindet,
„auf einen truckenen ort, jenſeit des waſſers ver-
„ſezen, und den ſicher-pfal beim unterſten wehre
„einrichten; ſodann nach maasgebung obiger haͤ-
„ge-pfaͤle bei der Au-haͤuſer muͤllers wehre einen
„ſezen, und alle dreie ſicher-pfaͤle im grunde wohl
„befeſtigen, auch die dreie muͤl-wehre, und der
„dreien muͤlen-waſſer-bette, in irer hoͤhe und weite
„den beiden teilen unſchaͤdlich legen, auch nach
„beſchaffenheit der ſache notduͤrftig veraͤndern,
„nicht weniger die raͤumung des muͤlgrabens
„(waſſer-fluſſes), ſofern es noch nicht beſchehen
„iſt, in gleicher maſe angeben, hiruͤber noch alles
„ſo einrichten wollen, daß zwiſchen den zwenen
„hadernden muͤllern eine gleichheit gehalten wer-
„de, damit das waſſer one ſchwellung ſeine ſtrom-
„bane behalten moͤge.

§ 2401

Beim werke ſelbſt beobachtet der commiſſariusauch beam-
ten zu beob-
achten iſt?

der regierung, oder der beamte unvermerkt: ob
die aufgefuͤhrten muͤlen-verſtaͤndige vom nivelliren
aus Leonh. Chriſt. Sturms entdeckung des ni-
vellirens, oder waſſer-waͤgens fol., oder des
Bions mathematiſcher werkſchule, oder des
Penthers praxi geometrica, einen aͤchten begrif
vom waſſer wigen haben. Er gibt ihnen auf, daß
zuerſt der, welchen er fuͤr den geſchikteſten haͤlt, zu
werke gehe. Deſſen angeben nimmet er in der
entfernung von den andern in der ſtille zum proto-
cole, fraget ſo dann: ob eine der parteien noch et-
was zu erinnern habe? findet er, daß der arbei-

tende
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <pb facs="#f0969" n="957"/>
            <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">von den mu&#x0364;len.</hi> </fw><lb/>
            <div n="4">
              <head>§ 2400</head><lb/>
              <p>Bei des wehr-pfales fa&#x017F;t unauf ho&#x0364;rlichen hader<note place="right">was bei<lb/>
dem wehr-<lb/>
pfale von<lb/>
den mu&#x0364;l-<lb/>
ver&#x017F;ta&#x0364;ndi-<lb/>
gen</note><lb/>
i&#x017F;t folgendes zu beobachten. Zuvo&#x0364;rder&#x017F;t werden<lb/>
die erkornen mu&#x0364;l-ver&#x017F;ta&#x0364;ndigen folgenderge&#x017F;talt ver-<lb/>
eidet, z. e. &#x201E;daß &#x017F;ie den ha&#x0364;ge-pfal beim ober&#x017F;ten<lb/>
&#x201E;wehre in der ho&#x0364;he, wie er dermalen &#x017F;ich befindet,<lb/>
&#x201E;auf einen truckenen ort, jen&#x017F;eit des wa&#x017F;&#x017F;ers ver-<lb/>
&#x201E;&#x017F;ezen, und den &#x017F;icher-pfal beim unter&#x017F;ten wehre<lb/>
&#x201E;einrichten; &#x017F;odann nach maasgebung obiger ha&#x0364;-<lb/>
&#x201E;ge-pfa&#x0364;le bei der Au-ha&#x0364;u&#x017F;er mu&#x0364;llers wehre einen<lb/>
&#x201E;&#x017F;ezen, und alle dreie &#x017F;icher-pfa&#x0364;le im grunde wohl<lb/>
&#x201E;befe&#x017F;tigen, auch die dreie mu&#x0364;l-wehre, und der<lb/>
&#x201E;dreien mu&#x0364;len-wa&#x017F;&#x017F;er-bette, in irer ho&#x0364;he und weite<lb/>
&#x201E;den beiden teilen un&#x017F;cha&#x0364;dlich legen, auch nach<lb/>
&#x201E;be&#x017F;chaffenheit der &#x017F;ache notdu&#x0364;rftig vera&#x0364;ndern,<lb/>
&#x201E;nicht weniger die ra&#x0364;umung des mu&#x0364;lgrabens<lb/>
&#x201E;(wa&#x017F;&#x017F;er-flu&#x017F;&#x017F;es), &#x017F;ofern es noch nicht be&#x017F;chehen<lb/>
&#x201E;i&#x017F;t, in gleicher ma&#x017F;e angeben, hiru&#x0364;ber noch alles<lb/>
&#x201E;&#x017F;o einrichten wollen, daß zwi&#x017F;chen den zwenen<lb/>
&#x201E;hadernden mu&#x0364;llern eine gleichheit gehalten wer-<lb/>
&#x201E;de, damit das wa&#x017F;&#x017F;er one &#x017F;chwellung &#x017F;eine &#x017F;trom-<lb/>
&#x201E;bane behalten mo&#x0364;ge.</p>
            </div><lb/>
            <div n="4">
              <head>§ 2401</head><lb/>
              <p>Beim werke &#x017F;elb&#x017F;t beobachtet der commi&#x017F;&#x017F;arius<note place="right">auch beam-<lb/>
ten zu beob-<lb/>
achten i&#x017F;t?</note><lb/>
der regierung, oder der beamte unvermerkt: ob<lb/>
die aufgefu&#x0364;hrten mu&#x0364;len-ver&#x017F;ta&#x0364;ndige vom nivelliren<lb/>
aus <hi rendition="#fr">Leonh. Chri&#x017F;t. Sturms</hi> entdeckung des ni-<lb/>
vellirens, oder wa&#x017F;&#x017F;er-wa&#x0364;gens fol., oder des<lb/><hi rendition="#fr">Bions</hi> mathemati&#x017F;cher werk&#x017F;chule, oder des<lb/><hi rendition="#fr">Penthers</hi> <hi rendition="#aq">praxi geometrica,</hi> einen a&#x0364;chten begrif<lb/>
vom wa&#x017F;&#x017F;er wigen haben. Er gibt ihnen auf, daß<lb/>
zuer&#x017F;t der, welchen er fu&#x0364;r den ge&#x017F;chikte&#x017F;ten ha&#x0364;lt, zu<lb/>
werke gehe. De&#x017F;&#x017F;en angeben nimmet er in der<lb/>
entfernung von den andern in der &#x017F;tille zum proto-<lb/>
cole, fraget &#x017F;o dann: ob eine der parteien noch et-<lb/>
was zu erinnern habe? findet er, daß der arbei-<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">tende</fw><lb/></p>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[957/0969] von den muͤlen. § 2400 Bei des wehr-pfales faſt unauf hoͤrlichen hader iſt folgendes zu beobachten. Zuvoͤrderſt werden die erkornen muͤl-verſtaͤndigen folgendergeſtalt ver- eidet, z. e. „daß ſie den haͤge-pfal beim oberſten „wehre in der hoͤhe, wie er dermalen ſich befindet, „auf einen truckenen ort, jenſeit des waſſers ver- „ſezen, und den ſicher-pfal beim unterſten wehre „einrichten; ſodann nach maasgebung obiger haͤ- „ge-pfaͤle bei der Au-haͤuſer muͤllers wehre einen „ſezen, und alle dreie ſicher-pfaͤle im grunde wohl „befeſtigen, auch die dreie muͤl-wehre, und der „dreien muͤlen-waſſer-bette, in irer hoͤhe und weite „den beiden teilen unſchaͤdlich legen, auch nach „beſchaffenheit der ſache notduͤrftig veraͤndern, „nicht weniger die raͤumung des muͤlgrabens „(waſſer-fluſſes), ſofern es noch nicht beſchehen „iſt, in gleicher maſe angeben, hiruͤber noch alles „ſo einrichten wollen, daß zwiſchen den zwenen „hadernden muͤllern eine gleichheit gehalten wer- „de, damit das waſſer one ſchwellung ſeine ſtrom- „bane behalten moͤge. was bei dem wehr- pfale von den muͤl- verſtaͤndi- gen § 2401 Beim werke ſelbſt beobachtet der commiſſarius der regierung, oder der beamte unvermerkt: ob die aufgefuͤhrten muͤlen-verſtaͤndige vom nivelliren aus Leonh. Chriſt. Sturms entdeckung des ni- vellirens, oder waſſer-waͤgens fol., oder des Bions mathematiſcher werkſchule, oder des Penthers praxi geometrica, einen aͤchten begrif vom waſſer wigen haben. Er gibt ihnen auf, daß zuerſt der, welchen er fuͤr den geſchikteſten haͤlt, zu werke gehe. Deſſen angeben nimmet er in der entfernung von den andern in der ſtille zum proto- cole, fraget ſo dann: ob eine der parteien noch et- was zu erinnern habe? findet er, daß der arbei- tende auch beam- ten zu beob- achten iſt?

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit01_1757
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit01_1757/969
Zitationshilfe: Estor, Johann Georg: Bürgerliche rechtsgelehrsamkeit der Teutschen. Bd. 1. Marburg, 1757, S. 957. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit01_1757/969>, abgerufen am 21.12.2024.