den, oder hammen ist, alsdann haben nicht allein die weidleute, sondern auch sonst iedermann dar- aus fische zu fangen die freiheit, und auf dem gan- zen Rheine zu faren.
§ 2341
was auf dem Rheine das alt-was- ser bedeu- tet?
Das heisset aber ein alt wasser, welches auf den Rhein stösset, seinen ein- oder ausgang vom Rheine hat, von Meurers wasserfahrt s. 9.
§ 2342
welche gar- ne auf dem Rheine ver- tzoten sind?
Auf dem Rheine sind die grose wurfgarne ab- geschaffet, nicht minder alle enge gezawen (zeuge) von garne und reusen, welche nach dem gewissen model nicht eingerichtet sind. Es werden ausser- dem die kleine wurfgarn anders nicht zu gebrau- chen zugelassen, als von Martinstag an, bis auf S. Gertruten. Die fischer dürfen an iren be- stimmten orten vor dem ave Maria nicht anrugen, oder anfaren. Sie sollen mit der sonnen auf- gang an, und mit dem nidergang ausfaren, Meurer am a. o. s. 13.
§ 2343
imgleichen auf dem Neckar?
Auf dem Neckar sind die engen lewen verboten, ausgenommen von S. Bartholomästag an, biß Weinachten. Der aff oder sponseil ist ganz ver- boten. Wo der Neckar in Rhein gehet, da sol- len die unterländische fischer es unversperret lassen, kein weidwerk da treiben. Die fischer umwändig Heidelberg biß an den Rhein sollen die klein segen abtun und gar nicht gebrauchen.
§ 2344
was den fischen nach- teilig ist?
Was den fischen nachteilig ist, oder zur verö- dung abzilet, muß unterlassen und abgeschaffet werden. Dahin gehöret das abschlagen und ab- dämmen des wassers, die änten, flachsrösen, die einwerfung der sägespäne, kohlstaub, schädliches fischzeug, ungelöschter kalk, faule käse, das pfä-
schen
LIX haubtſtuͤck
den, oder hammen iſt, alsdann haben nicht allein die weidleute, ſondern auch ſonſt iedermann dar- aus fiſche zu fangen die freiheit, und auf dem gan- zen Rheine zu faren.
§ 2341
was auf dem Rheine das alt-waſ- ſer bedeu- tet?
Das heiſſet aber ein alt waſſer, welches auf den Rhein ſtoͤſſet, ſeinen ein- oder ausgang vom Rheine hat, von Meurers waſſerfahrt ſ. 9.
§ 2342
welche gar- ne auf dem Rheine ver- tzoten ſind?
Auf dem Rheine ſind die groſe wurfgarne ab- geſchaffet, nicht minder alle enge gezawen (zeuge) von garne und reuſen, welche nach dem gewiſſen model nicht eingerichtet ſind. Es werden auſſer- dem die kleine wurfgarn anders nicht zu gebrau- chen zugelaſſen, als von Martinstag an, bis auf S. Gertruten. Die fiſcher duͤrfen an iren be- ſtimmten orten vor dem ave Maria nicht anrugen, oder anfaren. Sie ſollen mit der ſonnen auf- gang an, und mit dem nidergang ausfaren, Meurer am a. o. ſ. 13.
§ 2343
imgleichen auf dem Neckar?
Auf dem Neckar ſind die engen lewen verboten, ausgenommen von S. Bartholomaͤstag an, biß Weinachten. Der aff oder ſponſeil iſt ganz ver- boten. Wo der Neckar in Rhein gehet, da ſol- len die unterlaͤndiſche fiſcher es unverſperret laſſen, kein weidwerk da treiben. Die fiſcher umwaͤndig Heidelberg biß an den Rhein ſollen die klein ſegen abtun und gar nicht gebrauchen.
§ 2344
was den fiſchen nach- teilig iſt?
Was den fiſchen nachteilig iſt, oder zur veroͤ- dung abzilet, muß unterlaſſen und abgeſchaffet werden. Dahin gehoͤret das abſchlagen und ab- daͤmmen des waſſers, die aͤnten, flachsroͤſen, die einwerfung der ſaͤgeſpaͤne, kohlſtaub, ſchaͤdliches fiſchzeug, ungeloͤſchter kalk, faule kaͤſe, das pfaͤ-
ſchen
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><p><pbfacs="#f0946"n="934"/><fwplace="top"type="header"><hirendition="#b"><hirendition="#aq">LIX</hi> haubtſtuͤck</hi></fw><lb/>
den, oder hammen iſt, alsdann haben nicht allein<lb/>
die weidleute, ſondern auch ſonſt iedermann dar-<lb/>
aus fiſche zu fangen die freiheit, und auf dem gan-<lb/>
zen Rheine zu faren.</p></div><lb/><divn="3"><head>§ 2341</head><lb/><noteplace="left">was auf<lb/>
dem Rheine<lb/>
das alt-waſ-<lb/>ſer bedeu-<lb/>
tet?</note><p>Das heiſſet aber ein alt waſſer, welches auf<lb/>
den Rhein ſtoͤſſet, ſeinen ein- oder ausgang vom<lb/>
Rheine hat, <hirendition="#fr">von Meurers</hi> waſſerfahrt ſ. 9.</p></div><lb/><divn="3"><head>§ 2342</head><lb/><noteplace="left">welche gar-<lb/>
ne auf dem<lb/>
Rheine ver-<lb/>
tzoten ſind?</note><p>Auf dem Rheine ſind die groſe wurfgarne ab-<lb/>
geſchaffet, nicht minder alle enge gezawen (zeuge)<lb/>
von garne und reuſen, welche nach dem gewiſſen<lb/>
model nicht eingerichtet ſind. Es werden auſſer-<lb/>
dem die kleine wurfgarn anders nicht zu gebrau-<lb/>
chen zugelaſſen, als von Martinstag an, bis auf<lb/>
S. Gertruten. Die fiſcher duͤrfen an iren be-<lb/>ſtimmten orten vor dem ave Maria nicht anrugen,<lb/>
oder anfaren. Sie ſollen mit der ſonnen auf-<lb/>
gang an, und mit dem nidergang ausfaren,<lb/><hirendition="#fr">Meurer</hi> am a. o. ſ. 13.</p></div><lb/><divn="3"><head>§ 2343</head><lb/><noteplace="left">imgleichen<lb/>
auf dem<lb/>
Neckar?</note><p>Auf dem Neckar ſind die engen lewen verboten,<lb/>
ausgenommen von S. Bartholomaͤstag an, biß<lb/>
Weinachten. Der aff oder ſponſeil iſt ganz ver-<lb/>
boten. Wo der Neckar in Rhein gehet, da ſol-<lb/>
len die unterlaͤndiſche fiſcher es unverſperret laſſen,<lb/>
kein weidwerk da treiben. Die fiſcher umwaͤndig<lb/>
Heidelberg biß an den Rhein ſollen die klein ſegen<lb/>
abtun und gar nicht gebrauchen.</p></div><lb/><divn="3"><head>§ 2344</head><lb/><noteplace="left">was den<lb/>
fiſchen nach-<lb/>
teilig iſt?</note><p>Was den fiſchen nachteilig iſt, oder zur veroͤ-<lb/>
dung abzilet, muß unterlaſſen und abgeſchaffet<lb/>
werden. Dahin gehoͤret das abſchlagen und ab-<lb/>
daͤmmen des waſſers, die aͤnten, flachsroͤſen, die<lb/>
einwerfung der ſaͤgeſpaͤne, kohlſtaub, ſchaͤdliches<lb/>
fiſchzeug, ungeloͤſchter kalk, faule kaͤſe, das pfaͤ-<lb/><fwplace="bottom"type="catch">ſchen</fw><lb/></p></div></div></div></body></text></TEI>
[934/0946]
LIX haubtſtuͤck
den, oder hammen iſt, alsdann haben nicht allein
die weidleute, ſondern auch ſonſt iedermann dar-
aus fiſche zu fangen die freiheit, und auf dem gan-
zen Rheine zu faren.
§ 2341
Das heiſſet aber ein alt waſſer, welches auf
den Rhein ſtoͤſſet, ſeinen ein- oder ausgang vom
Rheine hat, von Meurers waſſerfahrt ſ. 9.
§ 2342
Auf dem Rheine ſind die groſe wurfgarne ab-
geſchaffet, nicht minder alle enge gezawen (zeuge)
von garne und reuſen, welche nach dem gewiſſen
model nicht eingerichtet ſind. Es werden auſſer-
dem die kleine wurfgarn anders nicht zu gebrau-
chen zugelaſſen, als von Martinstag an, bis auf
S. Gertruten. Die fiſcher duͤrfen an iren be-
ſtimmten orten vor dem ave Maria nicht anrugen,
oder anfaren. Sie ſollen mit der ſonnen auf-
gang an, und mit dem nidergang ausfaren,
Meurer am a. o. ſ. 13.
§ 2343
Auf dem Neckar ſind die engen lewen verboten,
ausgenommen von S. Bartholomaͤstag an, biß
Weinachten. Der aff oder ſponſeil iſt ganz ver-
boten. Wo der Neckar in Rhein gehet, da ſol-
len die unterlaͤndiſche fiſcher es unverſperret laſſen,
kein weidwerk da treiben. Die fiſcher umwaͤndig
Heidelberg biß an den Rhein ſollen die klein ſegen
abtun und gar nicht gebrauchen.
§ 2344
Was den fiſchen nachteilig iſt, oder zur veroͤ-
dung abzilet, muß unterlaſſen und abgeſchaffet
werden. Dahin gehoͤret das abſchlagen und ab-
daͤmmen des waſſers, die aͤnten, flachsroͤſen, die
einwerfung der ſaͤgeſpaͤne, kohlſtaub, ſchaͤdliches
fiſchzeug, ungeloͤſchter kalk, faule kaͤſe, das pfaͤ-
ſchen
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Estor, Johann Georg: Bürgerliche rechtsgelehrsamkeit der Teutschen. Bd. 1. Marburg, 1757, S. 934. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit01_1757/946>, abgerufen am 21.12.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.