Xten teile s. 19, 20, Noe Meurer im wasser- rechte s. 11 § 6.
§ 2285
aus dessen belenung ist das eigen- tum des flusses nicht zu behaub- ten.
Aus der belenung mit dem leinpfade in eines andern herrns lande, folget das eigentum des flus- ses keinesweges.
§ 2286
die schiffart ist der rent- kammer einträglich.
Die schifffart gibt zu vilerlei contracten anlaß, wovon unten zu handeln seyn wird; nicht minder ist selbige der rentkammer einträglich wegen der abgaben. Dise sind mancherlei; absonderlich gehören dahin: die zölle; damit nun bei solchen kein unterschleif und betrug vorgehen möge, wer- den die waaren gewogen. Dises geschihet ver- mittels eines besondern zugwerkes, welches der kran genennet wird, daher die kran-gerechtigkeit kommet, Schottel am a. o. cap. 24, Stryk im vsu mod. p lib. 8 § 12, Königshoven im chron. cap. 5 § 54. Diejenige, welche darüber die auf- sicht haben, werden kran- oder wippen-meister genennet.
§ 2287
was der kran ist?
Der kran, oder kranich, attalona, ist ein ho- hes gerüste, das oben auf einen heraustretenden schnabel, oder vorragendes stücke holzes hat, wo- mit es dem langen halse und schnabel eines kra- nichs etwas änlich wird. Am ende des schnabels ist eine rolle, damit durch deren hülfe lasten, als beim bauen: zimmer-stücke, quatern, und aus den schiffen grose tonnen und ballen in die höhe gehoben werden können. Beim kraniche zum schiffen muß der schnabel sich auf seinem gestelle umdrehen können, um die lasten aus selbigen ans land, oder von disem ins schiff zu bringen. Das trett-rad muß zur aufwindung der lasten die beste dinste leisten, Leupoldstheatrum machinarum,
Böck-
LVI haubtſtuͤck
Xten teile ſ. 19, 20, Noe Meurer im waſſer- rechte ſ. 11 § 6.
§ 2285
aus deſſen belenung iſt das eigen- tum des fluſſes nicht zu behaub- ten.
Aus der belenung mit dem leinpfade in eines andern herrns lande, folget das eigentum des fluſ- ſes keinesweges.
§ 2286
die ſchiffart iſt der rent- kammer eintraͤglich.
Die ſchifffart gibt zu vilerlei contracten anlaß, wovon unten zu handeln ſeyn wird; nicht minder iſt ſelbige der rentkammer eintraͤglich wegen der abgaben. Diſe ſind mancherlei; abſonderlich gehoͤren dahin: die zoͤlle; damit nun bei ſolchen kein unterſchleif und betrug vorgehen moͤge, wer- den die waaren gewogen. Diſes geſchihet ver- mittels eines beſondern zugwerkes, welches der kran genennet wird, daher die kran-gerechtigkeit kommet, Schottel am a. o. cap. 24, Stryk im vſu mod. π lib. 8 § 12, Koͤnigshoven im chron. cap. 5 § 54. Diejenige, welche daruͤber die auf- ſicht haben, werden kran- oder wippen-meiſter genennet.
§ 2287
was der kran iſt?
Der kran, oder kranich, attalona, iſt ein ho- hes geruͤſte, das oben auf einen heraustretenden ſchnabel, oder vorragendes ſtuͤcke holzes hat, wo- mit es dem langen halſe und ſchnabel eines kra- nichs etwas aͤnlich wird. Am ende des ſchnabels iſt eine rolle, damit durch deren huͤlfe laſten, als beim bauen: zimmer-ſtuͤcke, quatern, und aus den ſchiffen groſe tonnen und ballen in die hoͤhe gehoben werden koͤnnen. Beim kraniche zum ſchiffen muß der ſchnabel ſich auf ſeinem geſtelle umdrehen koͤnnen, um die laſten aus ſelbigen ans land, oder von diſem ins ſchiff zu bringen. Das trett-rad muß zur aufwindung der laſten die beſte dinſte leiſten, Leupoldstheatrum machinarum,
Boͤck-
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><divn="4"><p><pbfacs="#f0930"n="918"/><fwplace="top"type="header"><hirendition="#b"><hirendition="#aq">LVI</hi> haubtſtuͤck</hi></fw><lb/><hirendition="#aq">X</hi>ten teile ſ. 19, 20, <hirendition="#fr">Noe Meurer</hi> im waſſer-<lb/>
rechte ſ. 11 § 6.</p></div><lb/><divn="4"><head>§ 2285</head><lb/><noteplace="left">aus deſſen<lb/>
belenung iſt<lb/>
das eigen-<lb/>
tum des<lb/>
fluſſes nicht<lb/>
zu behaub-<lb/>
ten.</note><p>Aus der belenung mit dem leinpfade in eines<lb/>
andern herrns lande, folget das eigentum des fluſ-<lb/>ſes keinesweges.</p></div><lb/><divn="4"><head>§ 2286</head><lb/><noteplace="left">die ſchiffart<lb/>
iſt der rent-<lb/>
kammer<lb/>
eintraͤglich.</note><p>Die ſchifffart gibt zu vilerlei contracten anlaß,<lb/>
wovon unten zu handeln ſeyn wird; nicht minder<lb/>
iſt ſelbige der rentkammer eintraͤglich wegen der<lb/>
abgaben. Diſe ſind mancherlei; abſonderlich<lb/>
gehoͤren dahin: die zoͤlle; damit nun bei ſolchen<lb/>
kein unterſchleif und betrug vorgehen moͤge, wer-<lb/>
den die waaren gewogen. Diſes geſchihet ver-<lb/>
mittels eines beſondern zugwerkes, welches der<lb/>
kran genennet wird, daher die kran-gerechtigkeit<lb/>
kommet, <hirendition="#fr">Schottel</hi> am a. o. cap. 24, <hirendition="#fr">Stryk</hi> im<lb/><hirendition="#aq">vſu mod.</hi>π<hirendition="#aq">lib.</hi> 8 § 12, <hirendition="#fr">Koͤnigshoven</hi> im <hirendition="#aq">chron.</hi><lb/>
cap. 5 § 54. Diejenige, welche daruͤber die auf-<lb/>ſicht haben, werden kran- oder wippen-meiſter<lb/>
genennet.</p></div><lb/><divn="4"><head>§ 2287</head><lb/><noteplace="left">was der<lb/>
kran iſt?</note><p>Der kran, oder kranich, attalona, iſt ein ho-<lb/>
hes geruͤſte, das oben auf einen heraustretenden<lb/>ſchnabel, oder vorragendes ſtuͤcke holzes hat, wo-<lb/>
mit es dem langen halſe und ſchnabel eines kra-<lb/>
nichs etwas aͤnlich wird. Am ende des ſchnabels<lb/>
iſt eine rolle, damit durch deren huͤlfe laſten, als<lb/>
beim bauen: zimmer-ſtuͤcke, quatern, und aus<lb/>
den ſchiffen groſe tonnen und ballen in die hoͤhe<lb/>
gehoben werden koͤnnen. Beim kraniche zum<lb/>ſchiffen muß der ſchnabel ſich auf ſeinem geſtelle<lb/>
umdrehen koͤnnen, um die laſten aus ſelbigen ans<lb/>
land, oder von diſem ins ſchiff zu bringen. Das<lb/>
trett-rad muß zur aufwindung der laſten die beſte<lb/>
dinſte leiſten, <hirendition="#fr">Leupolds</hi><hirendition="#aq">theatrum machinarum,</hi><lb/><fwplace="bottom"type="catch"><hirendition="#fr">Boͤck-</hi></fw><lb/></p></div></div></div></div></body></text></TEI>
[918/0930]
LVI haubtſtuͤck
Xten teile ſ. 19, 20, Noe Meurer im waſſer-
rechte ſ. 11 § 6.
§ 2285
Aus der belenung mit dem leinpfade in eines
andern herrns lande, folget das eigentum des fluſ-
ſes keinesweges.
§ 2286
Die ſchifffart gibt zu vilerlei contracten anlaß,
wovon unten zu handeln ſeyn wird; nicht minder
iſt ſelbige der rentkammer eintraͤglich wegen der
abgaben. Diſe ſind mancherlei; abſonderlich
gehoͤren dahin: die zoͤlle; damit nun bei ſolchen
kein unterſchleif und betrug vorgehen moͤge, wer-
den die waaren gewogen. Diſes geſchihet ver-
mittels eines beſondern zugwerkes, welches der
kran genennet wird, daher die kran-gerechtigkeit
kommet, Schottel am a. o. cap. 24, Stryk im
vſu mod. π lib. 8 § 12, Koͤnigshoven im chron.
cap. 5 § 54. Diejenige, welche daruͤber die auf-
ſicht haben, werden kran- oder wippen-meiſter
genennet.
§ 2287
Der kran, oder kranich, attalona, iſt ein ho-
hes geruͤſte, das oben auf einen heraustretenden
ſchnabel, oder vorragendes ſtuͤcke holzes hat, wo-
mit es dem langen halſe und ſchnabel eines kra-
nichs etwas aͤnlich wird. Am ende des ſchnabels
iſt eine rolle, damit durch deren huͤlfe laſten, als
beim bauen: zimmer-ſtuͤcke, quatern, und aus
den ſchiffen groſe tonnen und ballen in die hoͤhe
gehoben werden koͤnnen. Beim kraniche zum
ſchiffen muß der ſchnabel ſich auf ſeinem geſtelle
umdrehen koͤnnen, um die laſten aus ſelbigen ans
land, oder von diſem ins ſchiff zu bringen. Das
trett-rad muß zur aufwindung der laſten die beſte
dinſte leiſten, Leupolds theatrum machinarum,
Boͤck-
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Estor, Johann Georg: Bürgerliche rechtsgelehrsamkeit der Teutschen. Bd. 1. Marburg, 1757, S. 918. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit01_1757/930>, abgerufen am 21.12.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.