personen. Den 15ten august 1733 konte man den grundstein der schleusse legen, und 1734 wurde die schleusse fertig. Ihr leib hält 202 schuhe, zwi- schen der mittel- und unter-pforte ist die länge von 158 schuhen, zwischen der obersten und untersten pforte aber 178 schuhe. Der oberste lange flügel machet 200, und der oberste kurze flügel 98 schuhe aus. Der untere lange flügel ist 244 schuhe lang, und der unterste kurze flügel tut 86 schuhe in die länge. Die breite der schleusse ist im lichten 21 schuhe. Jede mauer, an den orten, wo die tore sind, hat eine dicke von 24 schuhen; dargegen der leib mitten und die flügel 16 schuhe dicke sind. An den orten, wo die türen sind, steiget die mauer 24 schuhe hoch, ausschlüßlich des schling-werkes, die übrige höhe aber tut nur 22, 21 und 18 schuhe hoch. Die ganze länge dises werkes beträget vom obersten langen flügel, bis zum ende des un- tersten kurzen flügels 508 schuhe lang, und ist vom anfange des obersten kurzen flügels bis zum ende des untersten langen flügels 564 schuhe lang, ganz von quater-stücken aufgefüret worden. Ein schif passiret dise schleusse binnen weniger denn 5 minu- ten, Köhlers münz-belustigungen im VIIIIten teile s. 15 fg.
§ 2256
Zu dem schleussen-baue schreitet man ebenfalls,wie die schiffe durch die schleus- sen kom- men? wenn das wasser an einem orte zu seichte ist. Kömmt nun ein schif den strom herunter, vor das obere thor, alsdann wird das untere thor zuge- machet, und vermittelst des einlasses beim obern thore durch das schuzbrett wasser in den raum zwischen den zweien thoren, welcher die kammer der schleuße heißet, gelassen, damit das wasser von unten so hoch stehe, als es vorm obern thore sich findet. Nach erfolgeter gleichheit des wassers
öffnet
vom waſſer-regale.
perſonen. Den 15ten auguſt 1733 konte man den grundſtein der ſchleuſſe legen, und 1734 wurde die ſchleuſſe fertig. Ihr leib haͤlt 202 ſchuhe, zwi- ſchen der mittel- und unter-pforte iſt die laͤnge von 158 ſchuhen, zwiſchen der oberſten und unterſten pforte aber 178 ſchuhe. Der oberſte lange fluͤgel machet 200, und der oberſte kurze fluͤgel 98 ſchuhe aus. Der untere lange fluͤgel iſt 244 ſchuhe lang, und der unterſte kurze fluͤgel tut 86 ſchuhe in die laͤnge. Die breite der ſchleuſſe iſt im lichten 21 ſchuhe. Jede mauer, an den orten, wo die tore ſind, hat eine dicke von 24 ſchuhen; dargegen der leib mitten und die fluͤgel 16 ſchuhe dicke ſind. An den orten, wo die tuͤren ſind, ſteiget die mauer 24 ſchuhe hoch, ausſchluͤßlich des ſchling-werkes, die uͤbrige hoͤhe aber tut nur 22, 21 und 18 ſchuhe hoch. Die ganze laͤnge diſes werkes betraͤget vom oberſten langen fluͤgel, bis zum ende des un- terſten kurzen fluͤgels 508 ſchuhe lang, und iſt vom anfange des oberſten kurzen fluͤgels bis zum ende des unterſten langen fluͤgels 564 ſchuhe lang, ganz von quater-ſtuͤcken aufgefuͤret worden. Ein ſchif paſſiret diſe ſchleuſſe binnen weniger denn 5 minu- ten, Koͤhlers muͤnz-beluſtigungen im VIIIIten teile ſ. 15 fg.
§ 2256
Zu dem ſchleuſſen-baue ſchreitet man ebenfalls,wie die ſchiffe durch die ſchleuſ- ſen kom- men? wenn das waſſer an einem orte zu ſeichte iſt. Koͤmmt nun ein ſchif den ſtrom herunter, vor das obere thor, alsdann wird das untere thor zuge- machet, und vermittelſt des einlaſſes beim obern thore durch das ſchuzbrett waſſer in den raum zwiſchen den zweien thoren, welcher die kammer der ſchleuße heißet, gelaſſen, damit das waſſer von unten ſo hoch ſtehe, als es vorm obern thore ſich findet. Nach erfolgeter gleichheit des waſſers
oͤffnet
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><divn="4"><p><pbfacs="#f0919"n="907"/><fwplace="top"type="header"><hirendition="#b">vom waſſer-regale.</hi></fw><lb/>
perſonen. Den 15ten auguſt 1733 konte man den<lb/>
grundſtein der ſchleuſſe legen, und 1734 wurde die<lb/>ſchleuſſe fertig. Ihr leib haͤlt 202 ſchuhe, zwi-<lb/>ſchen der mittel- und unter-pforte iſt die laͤnge von<lb/>
158 ſchuhen, zwiſchen der oberſten und unterſten<lb/>
pforte aber 178 ſchuhe. Der oberſte lange fluͤgel<lb/>
machet 200, und der oberſte kurze fluͤgel 98 ſchuhe<lb/>
aus. Der untere lange fluͤgel iſt 244 ſchuhe lang,<lb/>
und der unterſte kurze fluͤgel tut 86 ſchuhe in die<lb/>
laͤnge. Die breite der ſchleuſſe iſt im lichten 21<lb/>ſchuhe. Jede mauer, an den orten, wo die tore<lb/>ſind, hat eine dicke von 24 ſchuhen; dargegen der<lb/>
leib mitten und die fluͤgel 16 ſchuhe dicke ſind. An<lb/>
den orten, wo die tuͤren ſind, ſteiget die mauer<lb/>
24 ſchuhe hoch, ausſchluͤßlich des ſchling-werkes,<lb/>
die uͤbrige hoͤhe aber tut nur 22, 21 und 18 ſchuhe<lb/>
hoch. Die ganze laͤnge diſes werkes betraͤget<lb/>
vom oberſten langen fluͤgel, bis zum ende des un-<lb/>
terſten kurzen fluͤgels 508 ſchuhe lang, und iſt vom<lb/>
anfange des oberſten kurzen fluͤgels bis zum ende<lb/>
des unterſten langen fluͤgels 564 ſchuhe lang, ganz<lb/>
von quater-ſtuͤcken aufgefuͤret worden. Ein ſchif<lb/>
paſſiret diſe ſchleuſſe binnen weniger denn 5 minu-<lb/>
ten, <hirendition="#fr">Koͤhlers</hi> muͤnz-beluſtigungen im <hirendition="#aq">VIIII</hi>ten<lb/>
teile ſ. 15 fg.</p></div><lb/><divn="4"><head>§ 2256</head><lb/><p>Zu dem ſchleuſſen-baue ſchreitet man ebenfalls,<noteplace="right">wie die<lb/>ſchiffe durch<lb/>
die ſchleuſ-<lb/>ſen kom-<lb/>
men?</note><lb/>
wenn das waſſer an einem orte zu ſeichte iſt.<lb/>
Koͤmmt nun ein ſchif den ſtrom herunter, vor das<lb/>
obere thor, alsdann wird das untere thor zuge-<lb/>
machet, und vermittelſt des einlaſſes beim obern<lb/>
thore durch das ſchuzbrett waſſer in den raum<lb/>
zwiſchen den zweien thoren, welcher die kammer<lb/>
der ſchleuße heißet, gelaſſen, damit das waſſer<lb/>
von unten ſo hoch ſtehe, als es vorm obern thore<lb/>ſich findet. Nach erfolgeter gleichheit des waſſers<lb/><fwplace="bottom"type="catch">oͤffnet</fw><lb/></p></div></div></div></div></body></text></TEI>
[907/0919]
vom waſſer-regale.
perſonen. Den 15ten auguſt 1733 konte man den
grundſtein der ſchleuſſe legen, und 1734 wurde die
ſchleuſſe fertig. Ihr leib haͤlt 202 ſchuhe, zwi-
ſchen der mittel- und unter-pforte iſt die laͤnge von
158 ſchuhen, zwiſchen der oberſten und unterſten
pforte aber 178 ſchuhe. Der oberſte lange fluͤgel
machet 200, und der oberſte kurze fluͤgel 98 ſchuhe
aus. Der untere lange fluͤgel iſt 244 ſchuhe lang,
und der unterſte kurze fluͤgel tut 86 ſchuhe in die
laͤnge. Die breite der ſchleuſſe iſt im lichten 21
ſchuhe. Jede mauer, an den orten, wo die tore
ſind, hat eine dicke von 24 ſchuhen; dargegen der
leib mitten und die fluͤgel 16 ſchuhe dicke ſind. An
den orten, wo die tuͤren ſind, ſteiget die mauer
24 ſchuhe hoch, ausſchluͤßlich des ſchling-werkes,
die uͤbrige hoͤhe aber tut nur 22, 21 und 18 ſchuhe
hoch. Die ganze laͤnge diſes werkes betraͤget
vom oberſten langen fluͤgel, bis zum ende des un-
terſten kurzen fluͤgels 508 ſchuhe lang, und iſt vom
anfange des oberſten kurzen fluͤgels bis zum ende
des unterſten langen fluͤgels 564 ſchuhe lang, ganz
von quater-ſtuͤcken aufgefuͤret worden. Ein ſchif
paſſiret diſe ſchleuſſe binnen weniger denn 5 minu-
ten, Koͤhlers muͤnz-beluſtigungen im VIIIIten
teile ſ. 15 fg.
§ 2256
Zu dem ſchleuſſen-baue ſchreitet man ebenfalls,
wenn das waſſer an einem orte zu ſeichte iſt.
Koͤmmt nun ein ſchif den ſtrom herunter, vor das
obere thor, alsdann wird das untere thor zuge-
machet, und vermittelſt des einlaſſes beim obern
thore durch das ſchuzbrett waſſer in den raum
zwiſchen den zweien thoren, welcher die kammer
der ſchleuße heißet, gelaſſen, damit das waſſer
von unten ſo hoch ſtehe, als es vorm obern thore
ſich findet. Nach erfolgeter gleichheit des waſſers
oͤffnet
wie die
ſchiffe durch
die ſchleuſ-
ſen kom-
men?
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Estor, Johann Georg: Bürgerliche rechtsgelehrsamkeit der Teutschen. Bd. 1. Marburg, 1757, S. 907. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit01_1757/919>, abgerufen am 03.12.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.