essen und trinken um einen billigen preis, sodann den zeit-vertreib und die spazir-gänge und farten, Melch. Sebizens beschreibung und widerlegung etlicher misbräuche bei dem gebrauche der sauer- brunnen und bäder, Strasburg 1655, 8.
§ 2199
was zu ei- nem bade- hause gehö- ret?
Das prächtige bade-haus zu Cassel in der Aue, welches von incrustirter marmor-arbeit inwändig versehen, ist merkwürdig. Zu einem bade-hause gehören zwene bade-säle, deren ieder einen zimlich großen wasser-behälter zum baden enthält. Er ist mit steinernen treppen versehen, um füglich ins wasser zu gehen. Zwischen den zwenen sälen, de- ren einer zum behufe der mans- und der andre für die weibes-personen dinet, ist ein plaz, worin für die beiden wasser-behälter drei kessel mit was- ser, und zwar in dem einen kaltes, im andern laulichtes und im dritten heises sich befindet, von welchen man, vermittels dreier verschidener häne, dasjenige, welches nötig war, in die wasser-be- hälter lassen kan. Die erhellung des bades ge- schihet durch das von oben herein fallende licht. Die zeichnung eines Römischen und Grichischen bade-hauses nach anleitung des VitruvsV, 10, hat Perault in der Französischen übersezung mit- geteilet, Penther am a. o. s. 12. Tue hinzu die kupfer-stiche vom bade zu Pfeffers beim Scheuch- zer am a. o. und zwar die VIte und VIIte tafel, und das kupfer vom Carlsbade in des Lehmanns merkwürdigkeiten des erzgebürgischen kreises s. 213, auch in Kundmanns seltenheiten der natur s. 15. Die Hessischen bäder in der grafschaft Kazenellen- bogen und zwar das Schlangenbad und das Em- ser-bad, auch das zu Hofgeismar sind sehr berü- met, die stats- und reise-geographi s. 122, 115 des IIIIten bandes. Vom Wißbade sihe den
Wette-
LVI haubtſtuͤck
eſſen und trinken um einen billigen preis, ſodann den zeit-vertreib und die ſpazir-gaͤnge und farten, Melch. Sebizens beſchreibung und widerlegung etlicher misbraͤuche bei dem gebrauche der ſauer- brunnen und baͤder, Strasburg 1655, 8.
§ 2199
was zu ei- nem bade- hauſe gehoͤ- ret?
Das praͤchtige bade-haus zu Caſſel in der Aue, welches von incruſtirter marmor-arbeit inwaͤndig verſehen, iſt merkwuͤrdig. Zu einem bade-hauſe gehoͤren zwene bade-ſaͤle, deren ieder einen zimlich großen waſſer-behaͤlter zum baden enthaͤlt. Er iſt mit ſteinernen treppen verſehen, um fuͤglich ins waſſer zu gehen. Zwiſchen den zwenen ſaͤlen, de- ren einer zum behufe der mans- und der andre fuͤr die weibes-perſonen dinet, iſt ein plaz, worin fuͤr die beiden waſſer-behaͤlter drei keſſel mit waſ- ſer, und zwar in dem einen kaltes, im andern laulichtes und im dritten heiſes ſich befindet, von welchen man, vermittels dreier verſchidener haͤne, dasjenige, welches noͤtig war, in die waſſer-be- haͤlter laſſen kan. Die erhellung des bades ge- ſchihet durch das von oben herein fallende licht. Die zeichnung eines Roͤmiſchen und Grichiſchen bade-hauſes nach anleitung des VitruvsV, 10, hat Perault in der Franzoͤſiſchen uͤberſezung mit- geteilet, Penther am a. o. ſ. 12. Tue hinzu die kupfer-ſtiche vom bade zu Pfeffers beim Scheuch- zer am a. o. und zwar die VIte und VIIte tafel, und das kupfer vom Carlsbade in des Lehmanns merkwuͤrdigkeiten des erzgebuͤrgiſchen kreiſes ſ. 213, auch in Kundmanns ſeltenheiten der natur ſ. 15. Die Heſſiſchen baͤder in der grafſchaft Kazenellen- bogen und zwar das Schlangenbad und das Em- ſer-bad, auch das zu Hofgeismar ſind ſehr beruͤ- met, die ſtats- und reiſe-geographi ſ. 122, 115 des IIIIten bandes. Vom Wißbade ſihe den
Wette-
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LVI haubtſtuͤck
eſſen und trinken um einen billigen preis, ſodann
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Melch. Sebizens beſchreibung und widerlegung
etlicher misbraͤuche bei dem gebrauche der ſauer-
brunnen und baͤder, Strasburg 1655, 8.
§ 2199
Das praͤchtige bade-haus zu Caſſel in der Aue,
welches von incruſtirter marmor-arbeit inwaͤndig
verſehen, iſt merkwuͤrdig. Zu einem bade-hauſe
gehoͤren zwene bade-ſaͤle, deren ieder einen zimlich
großen waſſer-behaͤlter zum baden enthaͤlt. Er iſt
mit ſteinernen treppen verſehen, um fuͤglich ins
waſſer zu gehen. Zwiſchen den zwenen ſaͤlen, de-
ren einer zum behufe der mans- und der andre
fuͤr die weibes-perſonen dinet, iſt ein plaz, worin
fuͤr die beiden waſſer-behaͤlter drei keſſel mit waſ-
ſer, und zwar in dem einen kaltes, im andern
laulichtes und im dritten heiſes ſich befindet, von
welchen man, vermittels dreier verſchidener haͤne,
dasjenige, welches noͤtig war, in die waſſer-be-
haͤlter laſſen kan. Die erhellung des bades ge-
ſchihet durch das von oben herein fallende licht.
Die zeichnung eines Roͤmiſchen und Grichiſchen
bade-hauſes nach anleitung des Vitruvs V, 10,
hat Perault in der Franzoͤſiſchen uͤberſezung mit-
geteilet, Penther am a. o. ſ. 12. Tue hinzu die
kupfer-ſtiche vom bade zu Pfeffers beim Scheuch-
zer am a. o. und zwar die VIte und VIIte tafel,
und das kupfer vom Carlsbade in des Lehmanns
merkwuͤrdigkeiten des erzgebuͤrgiſchen kreiſes ſ. 213,
auch in Kundmanns ſeltenheiten der natur ſ. 15.
Die Heſſiſchen baͤder in der grafſchaft Kazenellen-
bogen und zwar das Schlangenbad und das Em-
ſer-bad, auch das zu Hofgeismar ſind ſehr beruͤ-
met, die ſtats- und reiſe-geographi ſ. 122, 115
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Estor, Johann Georg: Bürgerliche rechtsgelehrsamkeit der Teutschen. Bd. 1. Marburg, 1757, S. 884. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit01_1757/896>, abgerufen am 21.12.2024.
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